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13 Feb
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Vom Gotteshaus zur Diakoniekirche:

Evangelische Stadtkirchengemeinde verabschiedet Christuskirche

Taufen und Hochzeiten, Konfirmationen und Trauerfeiern: Im Laufe der vergangenen 95 Jahre seit Gemeindegründung war die Christuskirche ein fester Bestandteil im Leben vieler Menschen. Am Sonntag verabschiedete sich die Evangelische Stadtkirchengemeinde nun von der Kirche. Bei aller Trauer über den Abschied steht dieser aber zugleich für einen Neuanfang. Denn die Christuskirche soll zu einem Diakonischen Zentrum entwickelt werden.

 

Ein letztes Mal waren der Saal und die Empore in der Christuskirche voll besetzt. Rund 200 Gemeindemitglieder waren der Einladung zum Abschiedsgottesdienst in den Saal der Christuskirche gefolgt. Den Ort, an dem damals alles begann, wie Pfarrerin Kerstin Schröder zurückblickte. Die große Kirche kann auf Grund der Dachsituation bereits seit einiger Zeit nicht mehr genutzt werden. Doch egal ob in der Saalkirche, der großen Kirche oder der Kapelle: „Wir waren gerne hier“, stellte Pfarrerin Katrin Kautz fest. Gemeinsam habe man hier geweint und gelacht, gefeiert und geklagt. Und diese Erlebnisse und Erinnerungen sind es, die die Kirche für viele Menschen zu einem so besonderen Ort gemacht hat, wie auch Pröpstin Sabine Kropf-Brandau weiß: „Kirchen sind nicht per se heilig, aber sie werden uns heilig durch das, was wir mit ihnen verbinden.“ Auch wenn Protestanten theologisch gerne darauf verweisen, dass jeder Ort ein Ort der Gottesbegegnung sein könne, so falle der Abschied von einer Kirche trotzdem schwer: „So profan und weltlich wir von unseren Kirchen denken mögen, auf einmal wird sie doch zum Gotteshaus. Und ein solches Haus gibt niemand gerne auf.“ Die Trauer darüber sei nachvollziehbar und verständlich. Trotzdem gehören Veränderungen zum Leben dazu, sowohl selbstgewählte als auch fremdbestimmte. Die angedachte künftige Nutzung der Christuskirche sieht sie als positive Aussicht: „Gott wird nicht heimatlos in Hanau.“

Die Christuskirche soll auch weiterhin ein Ort in Hanau sein, an dem das Evangelium für die Menschen erlebbar ist, wie Dekan Dr. Martin Lückhoff feststellte. Aus dem bisherigen Gotteshaus wolle man ein Diakonisches Zentrum entwickeln, in dem Menschen unterschiedliche Beratungs- und Unterstützungsangebote des Diakonischen Werkes Hanau-Main-Kinzig finden können. „Ein markanter und qualitativ hochwertiger Ort, an dem Menschen Rat, Tat und Hilfe erfahren“, fasst er zusammen.  Bei aller Trauer über den Abschied von der Christuskirche als Kirche der Stadtkirchengemeinde appellierte er deshalb für Zuversicht mit Blick auf die Zukunft der Christuskirche. Auch wenn der Weg hin zur Diakoniekirche noch einiges an Arbeit, Zeit, Geld und Genehmigungen erfordern werde. Sehr konkret seien hingegen bereits die Pläne für die Nutzung des Areals neben der Christuskirche, wie die geschäftsführende Pfarrerin der Stadtkirchengemeinde, Kerstin Schröder, berichtete: Das Gemeindezentrum soll künftig von der Martin Luther Stiftung Hanau genutzt werden, die hier ihre ambulanten Dienstleistungen ausbauen und weiterentwickeln möchte.

Für Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri zeigen die Pläne zur künftigen Nutzen, dass Kirche sich nicht nur als spirituellen Raum sondern als aktiven Teil der Gemeinschaft sehe: „Die Kirche zeigt ihre Handlungsfähigkeit. Sie gehen mit der Zeit, ohne ihre Werte und Wurzeln zu verlieren“, stellt er fest. Die Stadt begrüße diese Pläne dabei sehr. Die Evangelische Kirche sei damit Teil eines großen städtebaulichen Prozesses im Quartier und könne ein echtes Leuchtturmprojekt werden. Der Abschied von der Christuskirche sei aus seiner Sicht deshalb kein Abschluss, sondern markiere den Beginn einer neuen Ära. Er hofft: „Möge das Diakoniezentrum, das hier entsteht, ein Ort des Lichtes und der Hoffnung für alle Menschen sein.“

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10 Feb
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mutig.stark.beherzt – Feierabendmahl zum Kirchentagssonntag

Sonntag, 16. Februar, 17.00 Uhr

Evangelisches Gemeindezentrum, Berliner Str. 58, 63477 Maintal-Dörnigheim

Diakoniepfarrerin Engel, Pfarrerin Fetzer, Vikarin Berting, Pfarrer*in Heymann, Kantorin Tetens

Gemeinsam singen, beten, essen und ins Gespräch kommen, darum geht es beim Feierabendmahl. Diese besondere Gottesdienstform stammt vom Evangelischen Kirchentag und wurde in Dörnigheim bereits mehrfach anlässlich der Kirchentage in Frankfurt gefeiert. Am 16. Februar feiern wir wieder miteinander Feierabendmahl, diesmal in Vorbereitung auf den Kirchentag in Hannover.

Mutig.stark.beherzt ist das Thema. Was bedeutet das für unseren Glauben? Wie leben wir das im Alltag? Welchen biblischen Vorbildern können wir folgen? Ob bei der Essensbank, im Diakonischen Werk oder im Jugendzentrum – mutiges und beherztes Eintreten für andere gehört dazu. Das wird in verschiedenen Interviews im Gottesdienst deutlich werden. Bei Brot und Wein bzw Saft können die Gottesdienstbesucher eigene Erfahrungen ins Gespräch bringen. Kantorin Andrea Tetens sorgt mit dem Gospelchor und Kirchentagsliedern für die passende musikalische Gestaltung.

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10 Feb
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16.02. Zentraler Gedenk-Gottesdienst zum 19.02. in der Marienkirche.

Am 19. Februar jährt sich der rassistische Anschlag von Hanau zum fünften Mal. Aus diesem Grund lädt der Evangelische Kirchenkreis Hanau für Sonntag, den 16. Februar, um 10.30 Uhr zu einem zentralen Gedenkgottesdienst in die Marienkirche ein. Daran wird unter anderem Serpil Unvar mitwirken, deren Sohn Ferhat zu den Opfern zählt. Die Predigt hält die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann.

Weitere Beteiligte am Gottesdienst zum Thema „Zusammen-Leben und Zusammen-Wachsen“ sind Pfarrer Dr. Werner Kahl, Jugendliche der Bildungsinitiative Ferhat Unvar, der Hohen Landesschule sowie Konfirmandinnen und Konfirmanden.

Für den musikalischen Rahmen sorgen Stadtkantorin Johanna Winkler sowie Vedat Oymak (Flöte) und Chid Chamberlain.

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10 Feb
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Diskussionsrunde mit Etris Hashemi, Bischöfin Kirsten Fehrs und Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri

„Hanau und die Anschläge – was bleibt und wie geht es weiter?“

Fünf Jahre nach dem rassistischen Anschlag in Hanau steht diese Frage am Montag, den 17. Februar, ab 19:00 Uhr, im Mittelpunkt einer Diskussionsrunde in der Marienkirche Hanau.

Gemeinsam werden Said Etris Hashemi, Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und die  Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, dieses Thema von verschiedenen Seiten beleuchten.

Das Dialogforum ist Teil der Kampagne #Verständigungsorte, mit der Kirche und Diakonie bundesweit Orte des Dialogs über gesellschaftliche Krisen und Konflikte schaffen wollen.

Mehr zur Kampagne erfahren sie hier: https://www.mi-di.de/verstaendigungsorte

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Und er bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig stille
09 Feb
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Sonntagsgruß zum 9. Februar

Liebe Leserinnen und Leser,

Die Geschichte, wie Jesus einen Sturm stillt, der ihn und seine Freunde und Freundinnen abends auf dem See Genezareth heimsucht (Mk 4,35-41), kenne ich aus ersten Bilderbüchern und Kinderbibeln gut. Und wie das manchmal bei altbekannten Geschichten ist, lohnt es sich den tief in die Erinnerung eingesunkenen Bilder und Abläufe nicht zu folgen, sondern zu überlegen: Worum geht es denn da eigentlich?

Dass Jesus Wind und Wellen mit einem Wort zum Schweigen bringt, mutet fantastisch an – und wie sehr wünsche ich mir angesichts steigender Temperaturen, Inseln die im Meer versinken, Feuersbrünsten und Extremwetter, er hätte zu uns gesagt: “Geht hin und macht es ebenso!” (Lk 10,37b) Aber so endet die Geschichte nicht. Stattdessen heißt es: Die Jünger und Jüngerinnen hatten weiterhin Angst und fragten sich: “Was ist das für einer, dem Wind und Wellen gehorchen?” Da geht es nicht um Ideen, was stellen wir nun an mit dieser sagenhaften, gottgegebenen Fähigkeit, sondern vielmehr um die Frage, mit wem sind wir eigentlich unterwegs?

Die Bibel gibt verschiedene Antworten auf die Frage, wer Jesus ist. Sohn eines Zimmermanns, Kind aus unklaren Verhältnissen, ein Lehrer, ein Dichter, ein Heiler, jemand, der inspiriert und fasziniert, einer, der nicht aufpasst mit dem, was er sagt, einer der umgebracht wird, einer der sich einfach so umbringen lässt, Gottes Sohn, Sohn Davids, Licht der Welt, die Auferstehung und das Leben. Und hier wird all das noch ergänzt: Jesus war einer, der in der Not gerettet hat und an dessen Seite man trotzdem (oder deswegen?) Angst gehabt hat.

Ist Angst und Vertrauen für Sie ein Widerspruch? Oder Hoffnung und Enttäuschung? Sowohl das eine als auch das andere erleben wir, wenn wir auf die Demokratie setzen und zugleich Sorge um sie haben. Oder wenn Menschen vorsichtig optimistisch bleiben, zumindest die Hoffnung nicht aufgeben wollen, auch wenn die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen Angst machen.
Ähnlich ist es auch mit Glaubensfragen, also mit der Frage danach, was uns hält, was uns unbedingt angeht, worauf wir setzen. Es gibt zwar Menschen, die mit einer inneren Gewissheit beschenkt sind – aber die meisten, die wir kennen, erleben gerade den eigenen Glauben als Landschaft aus innerem Frieden und Zweifeln, aus Hoffnung und Furcht.

Insofern fühlen wir uns den Jüngern und Jüngerinnen in dieser Geschichte, ihrer Angst und ihrer Frage nach Jesus, recht nah. Und diese Geschichte wirkt zwar gewaltig, ist aber kein Einzelfall in der Bibel: In den Psalmen gehen die Betenden Gott oft hart an mit ihrer Angst und Rachefantasien und verwandeln sich wenige Verse später Dichtern über Rettung, Dankbarkeit und Vertrauen. Oder Jesus am Kreuz: Von ihm wird erzählt, er habe voller Vertrauen am Ende gesagt: “Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist” (Lk 23,46) – aber genauso wird berichtet, seine letzten Worte seien gewesen: “Mein Gott, wozu hast du mich verlassen?” (Mk 15,34)

Wir wünschen Ihnen zwischen den Zweifeln und den Hoffnungen, die diese Wochen für Sie mit sich bringen, einen guten, begleiteten Weg. Wir wünschen Ihnen, dass Sie sowohl den Stimmen der Angst als auch denen des Vertrauens zuhören können, ohne sich davon gefangen nehmen zu lassen. Wir wünschen Ihnen in den Stürmen und in der Stille Menschen an ihrer Seite, die mit Ihnen unterwegs sind.

Herzliche Grüße (und vielleicht bis Sonntag)
Ihre Pfarrer*innen Maraike Heymann und Tovja Heymann
Unsere nächsten Gottesdienste – Sind Sie dabei?
So, 9.2. 10h Niederdorfelden
“Furcht und Fragen”
Gottesdienst mit Pfarrerin Dr. Maraike Heymann

Fr, 14.2. 18:30h Gronau
Segen für Liebende, Musik für Herzen, Worte für Seelen – Gottesdienst mit der Kirchenband, Pfarrer*in Tovja Heymann und Team

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06 Feb
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Termine für Kids- und Jugendtreff in Nidderau

Liebe Kinder, Jugendliche und Eltern,

hier ein Update der Termine für dieses Jahr (auch nachzulesen im Bereich „Initiativen von A-Z„):

     

Die Anmeldeflyer für die beiden Freizeiten und die Ferienspiele findet ihr hier.

Viele Grüße, Jürgen Dietermann

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