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Sonntagsgruß: Neues Jahr – in Christus.
11 Jan
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Sonntagsgruß zum Neuen Jahr

Liebe Leserinnen und Leser,

Ein gutes neues Jahr – Frieden und Glück. Das wünschen wir Ihnen. Und gleich müssen wir mal stocken. Es ist Anfang Januar – und schon hat ein gewählter US-Präsident Expansionspläne, notfalls mit Gewalt, geäußert, ein Milliardär der rechtsextremen AfD eine Bühne gegeben und Waldbrände verzehren ganze Städte und Menschen sterben und schon fast ganz vergessen: die Geiseln, die seit weit über einem Jahr in der Gefangenschaft der Hamas sind und die Menschen in Gaza, die unter den Bomben leiden. (Und ja, wenn wir die Zeitung weiter nach hinten blättern und auch die Randnotizen aus aller Welt lesen, dann erkennen wir, wieviele Menschen unter Bomben, Hunger etc leiden.)

Es gab schon schönere Nachrichtenlagen zu Beginn eines Jahres. Sollte ich jetzt Hoffnung spenden? Soll ich jetzt irgendetwas erzählen von Gleichzeitigkeit, die es ohne Zweifel gibt? Ja, es gibt diesen Moment, der mich z. B. die letzten Tage berührt hat, als ich eine Hochzeit mit einem Paar angefangen habe zu planen und sich die Freude auf dieses Fest in ein paar Monaten ausstreckt. Aber zugleich ertappe ich mich bei dem Gedanken, dass ich diese Gleichzeitigkeit als tröstendes Konzept (Ja, die Wälder brennen, aber hei, bei uns wird es heller) zwar verstehe, manchmal sogar fühle. Aber reicht das? Wo kommt denn Hoffnung her und was gibt Freiheit?

Die Texte der Bibel, die dem kommenden Sonntag zugeordnet sind, die befassen sich – passend, so kurz nach Weihnachten, mit Jesu Taufe und dann natürlich auch mit Taufe allgemein. Oder auch mit anderen Worten: Mit der Hoffnung in Gott eingesengt, in Christus eingetaucht zu sein. Der Psalm, die alten weisen Lieder und Gedichte des Judentums, in dem wir wurzeln, der Psalm des Sonntags singt vom Lob Gottes, davon nur Gott zu singen und in mir wird eine Melodie wach, ein altes Tauflied: Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott Vater Sohn und Heilger Geist, ich bin gezählt ztu deinem Samen, zum Volk das dir geheiligt heisst, ich bin in Christus eingesengt, ich bin mit deinem Geist beschenkt (EG 200).

Ich, getauft, ich bin in Christus, ich bin in Gottes Volk – einer großen Familie mit Platz und Liebe. Ich bin in Christus, dem, der als Mensch lebte, liebte und für diese Menschlichkeit von den Herrschern, den Musks, Putins, Trumps seiner Zeit ans Kreuz geschlagen wurde – und dessen Geschichte vom Leben singt, auch aller Unmöglichkeit zum Trotz. Und da, da schöpfe ich Freiheit zum Sein, zum Leben in diesem Jahr – ich bin in Christus, wer kann mir schaden? Ich bin frei. Und ich bin in Christus, ich darf und kann und muss für Menschlichkeit, für Offenheit und Liebe streiten – niemals wird es vergebens sein.

So erinnern wir uns daran, getauft zu sein, daran, dass Gott König*in dieser Welt ist – nicht die Gecken mit Milliarden und Macht. Und so, so lassen Sie uns zusammen dieses Jahr zum Frieden wandeln, denn wir sind Gottes Kinder.

So wünschen wir Ihnen Segen, Frieden und Freude in diesem Jahr!
Ihre
Pfarrer*innen
Maraike Heymann
Tovja Heymann

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09 Jan
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Nachruf Kreisjugendpfarrer Philipp von Stockhausen

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02 Jan
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Kinderkirche

  • am Samstag, den 1. Februar, 10.00-12.30 Uhr im Katharina von Bora Haus in der Hinserdorfstraße

Zur Kinderkirche laden wir alle Kinder von 5 – 10 Jahren herzlich ein!
Wir singen, spielen, hören Geschichten aus der Bibel, malen, basteln und haben Spaß
miteinander. Der Vormittag endet mit einem gemeinsamen Mittagessen, das frisch zubereiten wird.

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02 Jan
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Behaltet das Gute!

Gedanken zur Jahreslosung

Lebensberatung pur. Schon vor 2000 Jahren. Die jungen Christinnen und Christen in Thessalonich (heute Thessaloniki) waren
den unterschiedlichsten kulturellen und religiösen Einflüssen und Erwartungen ausgesetzt; das haben sie als große Herausforderung erlebt, mitunter fühlten sie sich orientierungslos. Da sehe ich eine Parallele zu heute. Eine Fülle an Informationen, miteinander konkurrierende Ideen, Meinungen und Zielsetzungen, die uns fordern. Trends und Influencer sagen an, was richtig, cool und zukunftsweisend ist.
Wie verhält sich Paulus in dieser Situation? Er wirkt ruhig und besonnen. Er fordert die Thessaloniker auf, offen und zugleich kritisch und selbstbewusst zu bleiben: „Prüft alles, und das Gute behaltet!“ (Neues Testament, Erster Brief an die Thessaloniker, Kapitel 5, Vers 21)
Prüfen heißt hier nicht, alles in Frage zu stellen oder nur skeptisch zu sein. Prüfen heißt, bewusst hinzuschauen, hinzuhören und sich auf die Suche nach den inneren Werten einer Sache zu machen: Was ist echt? Was gibt Halt und Kraft? Was bringt weiter? Das „Prüfen“ will uns helfen, unsere innere Stimme besser wahrzunehmen und zu stärken. Passt das, was mir begegnet, zu meinen Werten und gereicht es mir und meinen Mitmenschen zum Guten? Stärkt es mein Grundvertrauen ins Leben und damit meinen Glauben?
Paulus belässt es nicht beim Prüfen, er geht noch einen Schritt weiter: „Behaltet das Gute“. Das heißt, wenn wir spüren, dass etwas wirklich wertvoll ist und uns stärkt, dann dürfen wir daran auch festhalten. Aber was genau ist das „Gute“? Das ist eine wichtige Frage – persönlich und gesellschaftlich.
Das biblische, altgriechische Wort für „das Gute“ umfasst sowohl das ästhetisch Gute als auch das ethisch Gute. Es zielt auf das moralisch Richtige, auf den achtsamen Umgang mit der Schöpfung, auf ein Verhalten und eine Haltung, die Gottes Sache auf Erden voranbringt. Das Gute kann für jeden etwas anderes sein: Zeit mit Menschen verbringen, die einem gut tun. Sich ehrenamtlich engagieren. Sich in der Natur aufhalten und freuen. Die Stille suchen im Beten oder
Meditieren. Das Gute kann die Gewissheit eines liebenden Gottes sein, die Freude am Leben, die Hoffnung auf Veränderung oder die Kraft der Gemeinschaft.
Paulus lädt uns ein, das Gute zu ergründen und daran festzuhalten, auch wenn uns andere Dinge ablenken wollen.
„Prüft aber alles und das Gute behaltet“ – und fangt schon im Jahr 2025 damit an!
Till M. Wisseler

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Weihnachtsgruß
23 Dez
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Weihnachtsgruß

Liebe Leserinnen und Leser,

was finden die Hirt*innen in der Krippe? Was suchen die drei Weisen aus dem Morgenland in der Krippe? Was besingen die Engel über dem Stall? Was wissen Maria und Joseph?

Still sei die Nacht und Heilig, voll von Freudenhall und angefüllt mit Engelschor, der von dem Retter singt, der Retter, der alle versühnt, die Welt vorm Untergang bewahrt. Davon werden wir singen und wir werden die Geschichte hören, wie ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging – und wie der Heiland geboren wird. Aber ist es ein Retter? Ist diese Welt nicht schon voll mit Rettern?

Und sind die meisten gepriesenen Retter nicht eher, nun ja – dubios, enttäuschend, vielleicht sogar letztlich giftig? Das kann im kleinen sein, wenn der Partner*die Partnerin eben nicht die heile Welt hält die er*sie scheinbar versprochen hat, das geht bis ins Große, wo Rettergestalten nicht selten mit Macht mehr zerstören als sie wirklich retten. Und was ist dieser Jesus in der Krippe denn dann? Vielleicht ist es Zeit hinzuschauen und nicht den Retter zu glauben, der dort zur Welt kommt. Wie kann solch ein Kind Retter sein? Vielleicht gar nicht. Vielleicht liegt in der Weihnachtsgeschichte, im Christentum – aller Lieder vom Christ als Retter zum trotz – an keiner Stelle ein Retter in der Krippe.

Was sehen die Hirt*innen als sie kommen? Ein Kind, ein schreiendes Baby mit Windeln, ein schlafendes Bündel. Was suchen die drei Weisen aus dem Morgenland? Einen König, der anders ist als die bekannten Könige – und somit eben gar kein König, gar kein Machtträger mehr. Was besingen die Engel über dem Stall? Den Frieden auf Erden, nicht den Sieg eines Retters oder Helden (denn Sieg setzt immer eine Niederlage voraus, immer Verletzung und Spaltung). Was wissen Maria und Joseph? Vielleicht nur, dass da ein Kind in ihren Armen liegt. Ein Retter ist das nicht. Was ist es aber dann? Die Antworten müssen wir selbst finden, immer wieder neu. Vielleicht finden Sie für sich ganz andere Antworten als wir in diesem Weihnachtsgruß, vielleicht finden Sie die Antworten der Konfirmand*innen im Krippenspiel überzeugender, vielleicht entdecken Sie Antworten in einem ganz anderen Weihnachtslied. Egal was es ist, wir wünschen Ihnen eine gute Zeit in diesen Tagen, wir wünschen Ihnen gute Tage, wir wünschen uns und der Welt Zeit zum versöhnen und heilen, wir wünschen uns die Kraft der Jahreslosung 2025: Prüft alles und behaltet das Gute!

Der nächste Sonntagsgruß kommt dann wieder im Januar!

Herzliche Grüße
Ihre Pfarrer*innen
Maraike Heymann
Tovja Heymann

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18 Dez
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Christmas Carols mit Hannah Kamara

Am kommenden Samstag von 19.00 bis 20.00 Uhr singt die Gospelsängerin Hannah Kamara in der Marienkirche internationale Weihnachtslieder. Alle sind zum Mitsingen eingeladen. „Das wird eine besondere Einstimmung auf das Weihnachtsfest“, so Pfarrer Dr. Werner Kahl, der diese musikalische Stunde moderieren wird.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, um Spenden wird freundlich gebeten.

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