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Sonntagsgruß: gemeinsam verschieden
25 Mai
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Sonntagsgruß: gemeinsam verschieden

Liebe Leserinnen und Leser,

„Ohne uns, ohne uns Protestant*innen gäbe es ja die katholische Kirche gar nicht.“ Ein provokativer Satz, den viele evangelische Theolog*innen in manchen ökumenischen Gesprächen fallen lassen, wenn es heißt, der Protestantismus, die evangelische Kirche sei ja von der katholischen Kirche abgespalten. Sachlich ist der Satz korrekt, denn das, was wir heute als Katholizismus kennen, das beginnt erst richtig mit dem Konzil von Trient, welches in den Jahren 1545-1563 stattfand. Martin Luther starb nur wenige Momente nach dem Beginn dieses Konzils, da war der Protestantismus in Hessen z. B. schon recht fest im Sattel und in Trient arbeiteten sich katholische Bischöfe und Theologen an den Lehren und Praktiken des Protestantismus ab und der moderne Katholizismus entstand. Natürlich – die Kontinuität in die Traditionen des Mittelalters und der Antike waren da – und zu recht kann der Spieß auch umgedreht werden: Martin Luther und die anderen Reformator*innen (ja, es gab auch Frauen, die die Reformation vorantrieben!) grenzten sich ab von dem, was im ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhundert kirchlicher Mainstream war und entwickelten so das in den Anfängen, was wir heute Evangelische Kirche nennen. Etwas ist beiden Geschichtsmomenten aber gemeinsam: Erst durch die Abgrenzung, erst durch den Blick auf den Andren, auf das Andere, auf die andere Kirche wurde evangelische Kirche und wurde katholische Kirche. Beide beschrieben, was sie ausmacht, immer auch in Abgrenzung zur anderen und sie wuchsen so weiter. Vielleicht klingt das jetzt für Sie stark nach Konkurrenz und unschönen Streitigkeiten – ja, die hat es selbstverständlich auch gegeben, bis hin zu Glaubenskriegen. Im Jahr 2024 haben wir das zumindest in unseren Dörfern und auch weit darüber hinaus überwunden. Wir sind verschieden, wir haben unterschiedliche Traditionen und Überzeugungen – aber wir können diese erst formulieren, weil es die andere Seite gibt. Es ist ein großes Geschenk, dass katholische Christ*innen mit uns leben und wir Verschiedenes erkennen, uns selbst erkennen und das Andere wertschätzen – ohne die andere Kirche wären wir nicht die, die wir sind. Und das ist wunderbar, denn Gottes Welt und Gottes Menschheit ist doch schon immer auf Vielfalt ausgelegt und findet viele Wege nach Rom – und natürlich noch mehr zum Himmelreich. Wie wunderbar, dass die Kirchen so vielfältig sind. Am kommenden Wochenende wird das gefeiert und Gemeinsamkeiten besiegelt: Auf dem Hessentag in Fritzlar werden unsere Bischöfin und der Bischof des katholischen Bistums Fulda einen Gottesdienst gemeinsam feiern und eine Kooperationsvereinbarung unterschreiben – auf dass wir in Vielfalt auf Gottes Reich hinwachsen. Da passt es noch besser, dass wir in Niederdorfelden auch feiern, und zwar mit unserer katholischen Schwestergemeinde St. Maria: Am 26.05. um 10h feiern wir deren Kirchweihjubiläum und das anschliessende Pfarrfest. Wir vom Pfarrteam wirken im Gottesdienst mit und Sie sind natürlich herzlich eingeladen mitzufeiern!

So wünschen wir Ihnen an diesem Wochenende viele Begegnungen mit anderen Menschen, in Vielfalt und in Verbundenheit!

Herzliche Grüße
Ihre
Pfarrer*innen
Maraike Heymann
Tobias Heymann

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23 Mai
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Vortrag von Dr. Matthias Pöhlmann

Dienstag, 18.06.2024, um 19 Uhr 30 in der Evangelischen Kirche

Die Allianz des Misstrauens
Verschwörungsglaube und rechte Esoterik

Vortrag und Diskussion mit Dr. Matthias Pöhlmann.

Die Evangelische Kirchengemeinde lädt zu einem Vortrag mit anschließender
Diskussion ein.
Dier Vortrag rankt sich um die Frage, wie kritisches Denken von einer
Verschwörungstheorie zu unterscheiden ist und wie man am besten mit
Verschwörungstheorien umgeht.
Als Redner konnten wir Dr. Matthias Pöhlmann (München) gewinnen; er ist
evangelischer Theologe, Publizist und Beauftragter für Sekten- und
Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern sowie
Lehrbeauftragter für Religionswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-
Universität München.

Der Eintritt ist frei.

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Frohe Pfingsten
18 Mai
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Sonntagsgruß: Frohe Pfingsten

Liebe Leserinnen und Leser,

Eine Kraft, von der man nichts sieht, die aber Dinge in Bewegung versetzt? Eine Kraft, die so machtvoll ist, aber trotzdem Leichtigkeit verbreitet? Das gibt’s gar nicht. O Doch!” An dieser Stelle verstummte der Herr auf der Kanzel und griff sich in die Talartasche. Er zog ein rot-weiß-gepunktetes Plastikwindrädchen hervor und blies kräftig dagegen.

Der Einsatz verfehlte seinen Effekt nicht. Wir lächelten, waren ganz bei ihm in diesem Moment, und nahmen ein Pfingstbild mit nach Hause: Der beinahe schon pensionierte Pfarrer, dem die Freude darüber, eine gute Pointe nicht erklären zu müssen, deutlich anzusehen war.

Und auch Jahre später taucht er zuverlässig vor meinem geistigen Auge auf, sobald ich über Pfingsten nachdenke. Wir mochten ihn, keine Frage, und an welche Predigt erinnert man sich schon noch nach zehn Jahren? Allerdings: Ich habe immer Schwierigkeiten gehabt mir den Heiligen Geist vorzustellen – und daran hat auch das Windrädchen nichts geändert. Im Gegenteil: Später sind mir der Farbkontrast, die aufgeblasenen Wangen, die Freude am Effekt so vorgekommen, als ob hier jemand selbst keine gute Antwort gehabt hat (oder uns, seine Gemeinde, damit nicht langweilen wollte). Denn: Die Wunder unserer Welt – und dazu gehören der Wind, genauso wie die Wellen und die Freude über Spielzeug, das funktioniert, – erzählen doch mehr über Gottes großartige Schöpfung als über den Heiligen Geist und Pfingsten, oder? Müsste der Heilige Geist nicht mehr sein als das, was ist? Mehr als das, worauf wir so federleicht Zugriff haben? Immerhin reden wir hier von der Kraft, die mit Gott und seinem Sohn Jesus Christus in einem Atemzug genannt wird.

Aber wer sagt eigentlich, dass der Heilige Geist nicht verspielt ist? Wer ihn mit dem Wind oder gar mit dem Windrad verwechselt, der macht es sich sicher etwas zu einfach. Aber die Idee nach dem Windrad zu greifen oder die Freude daran etwas in Bewegung zu versetzen oder die Lust etwas auszuprobieren – das klingt in meinen Ohren durchaus nach dem Heiligen Geist. Er ist schwer zu greifen, weil wir nicht immer Lust haben zu spielen, schwer zu greifen, weil wir uns nicht immer mitreißen lassen, schwer zu greifen, weil manchmal der beanspruchte Kopf keine neue Idee und keine neue Sichtweise mehr verträgt. Und das gehört alles zu unserem Leben dazu. Aber wenn plötzlich doch der Zipfel eines Plans oder Energie für einen Neuanfang aufblitzt, dann ist der Heilige Geist da. Nicht indem er greifbar und definiert vor uns steht, sondern weil er spürbar in unserem Inneren wirkt.

Das Windrädchen war keine Vorführung des Heiligen Geistes – es war eher unser Lächeln in dem Moment, das dem Heiligen Geist geschuldet war. “Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt.” So werden die Erfahrungen mit dem Heiligen Geist von Johannes beschrieben (Joh 3,8). Und wir denken nicht: Wie unberechenbar – wir denken: Beim Heiligen Geist geht es also um das, was damit passiert, und nicht darum ihn festzuhalten.

Frohe Pfingsten voller Ideen und guter Momente – was immer Sie auch vorhaben – wünschen Ihnen Ihre Pfarrer*innen Maraike Heymann und Tobias Heymann

Unsere nächsten Gottesdienste – wir freuen uns auf Sie!

So, 19.05. Niederdorfelden Pfingstsonntag – Gottesdienst mit Abendmahl und Taufe
So, 19.05. 11h Gronau Pfingstsonntag – Gottesdienst mit Abendmahl
Mo, 20.05. 10h Bad Vilbel, Günther-Biwer-Platz Gottes Geist, wir suchen dich Ökumenischer Gottesdienst im Freien
Do, 23.05. 11h Niederdorfelden, Seniorenzentrum, Foyer Luft und Liebe
So, 26.05. 10.30h St. Maria Niederdorfelden 40 Jahre Kirchweih Wir feiern mit unserer katholischen Schwestergemeinde

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18 Mai
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Neuer Gemeindebrief

Ab sofort steht der neue  Gemeindebrief (Juni 2024 bis August 2024) Gemeinde Hanau-Kesselstadt zum Lesen und runterladen bereit.

Bitte beachten Sie die zahlreichen Termine  u.a. zu den Gottesdiensten zur Konfirmation 20o24 und den Gottesdiensten zur Sommerreihe Zeichen der Hoffnung.

Bitte beachten: Das Herunterladen funktioniert derzeit nur, wenn Sie auf „Weiterlesen“ klicken und dort dem Link folgen…

Die meisten Termine finden Sie auch im Kalender auf unsere Startseite 

Viel Spaß beim Lesen.

 

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Pröpstin Kropf-Brandau
16 Mai
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Feuer und Flamme: Radiogottesdienst zu Pfingsten aus Heringen

hr4 sendet am 19. Mai aus der Stadtkirche – Pröpstin Sabine Kropf-Brandau predigt

Die Verwandlung von Trauer in Freude und der Mut, von Gottes Liebe zu erzählen:
Darum geht es im Gottesdienst am Pfingstsonntag, 19. Mai. Von 10.04 bis 11 Uhr sendet der Hessische Rundfunk (hr4) aus der evangelischen Stadtkirche Heringen (Werra). Es predigt Sabine
Kropf-Brandau, Pröpstin des Sprengels Hanau-Hersfeld in der Evangelischen Kirche von
Kurhessen-Waldeck (EKKW).
Zuversichtlich leben und auf Gottes Geist vertrauen
Pfingsten wird 50 Tage nach Ostern gefeiert. Zur biblischen Geschichte: Die Jünger und Jüngerinnen Jesu vermissen ihren Freund und Meister. Doch dann werden sie von Gottes Geist
ergriffen, er berührt ihre Herzen und ihre Traurigkeit verwandelt sich in Freude. Sie werden
Feuer und Flamme für Gottes Liebe und haben neuen Mut, Menschen von dieser Liebe zu erzählen. Vor diesem Hintergrund soll es im Gottesdienst und in der Predigt um folgende Fragen
gehen: Wo kann man diesen Geist heute noch spüren? Wie ist es möglich, auch in sorgenvollen Zeiten Feuer und Flamme zu sein, um anderen Gottes Liebe weiterzugeben? Und wie
kann ich selbst zuversichtlich leben und vertrauen, dass Gottes Geist mich begleitet?
Pröpstin Sabine Kropf-Brandau gestaltet die Liturgie gemeinsam mit hr4-Moderator Hermann
Hillebrand. Zudem sind Paula Waap und Dr. Thorsten Waap (vormals Gemeindepfarrer in Heringen, inzwischen Dekan des Kirchenkreises Fulda) mit Wortbeiträgen beteiligt. Die musikalische Gesamtleitung liegt in den Händen von Popkantor Matthias Weber, (Gesang, Klavier).
Unter seiner Leitung wirken mit: die Saxophonics, Paula Waap, (Gesang) und Dr. Thorsten
Waap (Gesang und Gitarre).
Hinweis
Nach dem Gottesdienst können Hörerinnen und Hörer mit Pröpstin Sabine Kropf-Brandau telefonieren. Sie ist von 11 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 05 61 / 93 78 13 51 zu erreichen.
Die Predigt zum Nachlesen und weitere Informationen finden Interessierte im Internet auf
www.hr4.de und www.kirche-im-hr.d

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05 Mai
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Neue Leitung Kirchenchor

Kirchenchor hat neue Leitung

Unser Kirchenchor steht seit unter einer neuen Leitung: Mareike Rabenau.

Alle Info zum Kirchenchor finden Sie hier: Unser Kirchenchor

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