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Paulus von Tarsus
30 Jun
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Sonntagsgruß für den 30.6.2024

Wann haben Sie die letzte richtig gute Rede gehört oder vielleicht sogar selbst gehalten? Kurt Tucholsky hat für alle Redner einige – eher ironische – Tipps gegeben:

  1. Fang nie mit dem Anfang an, sondern erläutere erst ausführlich, warum du überhaupt eine Rede hältst.
  2. Sprich nicht frei. Das macht so einen unruhigen Eindruck. Am besten ist es, Du liest Deine Rede ab. Das ist zuverlässig, auch freut es jedermann, wenn der lesende Redner nach jedem Viertelsatz misstrauisch hochblickt, ob auch noch alle da sind!
  3. Sprich mit langen, langen Sätzen! Die Nebensätze schön ineinander verschachtelt.
  4. Sprich nie unter eineinhalb Stunden. Sonst lohnt es sich gar nicht erst, anzufangen!

Ich weiß nicht, ob Paulus vielleicht diese Tipps damals in den Reden vor seinen Gemeinden beherzigt hat, aber auf jeden Fall ist überliefert, dass er kein starker Redner gewesen sein soll. Das ist schade, da er doch so viel Bedeutendes zu sagen hatte. Zum Glück war Paulus so überzeugt von der Notwendigkeit seiner Botschaft, dass er immer wieder zu den Gemeinden sprach, aber auch seine Worte in Briefe fasste, was ihm deutlich besser glückte. Trotzdem wurde ihm immer wieder von seinen Konkurrenten vorgeworfen, dass er ein erbärmlicher Redner sei.

So etwas kann frustrieren und das kennen wir auch aus unserem Leben. Wenn mir immer meine Fehler und meine Schwächen vorgehalten werden, traue ich mir irgendwann gar nichts mehr zu. Dann vergesse ich vielleicht sogar, dass ich doch auch Stärken habe. Dann verliere ich nämlich den Glauben an mich selbst. Wie gut, wenn ich dann meine Familie und/oder Freunde an meiner Seite habe, die mir ihr Vertrauen schenken und mich stärken. Und ganz besonders kann ich mich auf Gott verlassen, der mir gerade in meiner Schwachheit zur Seite steht und mir Stärke verleiht. Durch Gottes Gabe werden auch die Schwachen stark. Darauf dürfen wir vertrauen. Und davon hören wir auch am Sonntag, 30.6.2024 um 10 Uhr in Niederdorfelden, wenn wir Paulus erleben, der sich zu seinen Schwächen bekennt und dabei richtig stark auftritt.

Ich wünsche Ihnen gerade in Ihren schwachen Momenten viel Stärke und eine gesegnete Zeit.
Vera Schwarz
Lektorin in Gronau und Niederdorfelden

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27 Jun
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Gottesdienst zur Einschulung

am Dienstag, den 27. August findet um 9 Uhr ein Gottesdienst in der katholischen Kirche Langenselbold anlässlich des Schulbeginns statt. Barbara Schneider und Solveig Engelbert gestalten die Feier.

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26 Jun
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Klingende Kirche

3. November, 17 Uhr in der Evangelischen Kirche Langenselbold

Ruth Marthiensen und  Team

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Sonntagsgruß: Sanftmut? Sanftwut!
22 Jun
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Sonntagsgruß: Sanftmut? Sanftwut!

Liebe Leserinnen und Leser,

Christ*innen sind sanftmütig, Christ*innen zeigen Liebe allen Menschen. Darin sind Christ*innen stark – nun ja. Schön wäre es, denn wir alle wissen, dass dem nicht so ist. Ob Machtkämpfe in der Kirche oder politische Despoten, die das Christentum ins Feld für ihre Kriege führen und die Notwendigkeit derselben – also der Kriege. Und von unserem eigenen Handeln können wir alle sicherlich ein Lied singen, dass wir nicht die zweite Wange hinhalten, dass wir nicht urteilsfrei durch diese Welt laufen – ach, das wissen wir ja im Grunde unserer Seele auch.

Scheitern wir also an unserem ethischen Anspruch? Sind wir wirklich stark in der Liebe oder eher schwach, weil wir vielleicht im tiefsten Herzen wissen, dass wir eben nicht allen mit dieser großen Liebe – Christ*innen sind eben nicht sanftmütig – begegnen.
Und dann, dann steh ich da, gebeutelt von meiner eigenen Ethik, von der Paulus sagt – haltet mit allen Menschen Frieden (Röm. 12) – und ich halte eben nicht mit allen Menschen Frieden, ich bin eben nicht perfekt liebevolle Christin, eben nicht unvoreingenommen. Meine Sanftmut der Liebe ist oft genug begrenzt, oft genug unvollständig.

Bin ich denn dann noch stakt, wenn ich selbst an der Liebe, an dieser vollkommenen Sanftmut scheitere? Ich werde wütend, auf mich, auf Gott, auf die Welt.

Ich werde wütend auf mich, weil ich an meinem Anspruch scheitere. Ich bin nicht liebevoll gegenüber Rechtsextremen, ich habe da kein Verständnis für, ich bin nicht liebevoll gegenüber Ungerechtigkeit – im Gegenteil. Aber ich soll es doch, bin ich also gescheitert?

Also werde ich wütend auf Gott, der das von mir verlangt, so liest sich ja dann doch die Bibel mit den vielen „tu dies und lass jenes und sei stets liebevoll“. Kann Gott es mir da nicht leichter machen? Muss die Welt denn so ungerecht sein (und ich selbst auch oft genug)?

Und dann, dann frag ich: Gott, bist du da oder ist die Welt einfach böse und sehen die Anderen denn die Ungerechtigkeit nicht? Schreit ihr nicht auch schon längst zum Himmel? Oh du bittre Ungerechtigkeit, davon dass Boote im Mittelmeer sinken und dass Reichtum sich in Yachtentürmen aufbaut. Ich bin wütend.

Wütend auf Gott, die Welt, auf mich – Christ*innen sind sanftmütig, nicht mit mir. Aber die Wut, die liebe Wut, die gibt Power in mir drin, denn wer einmal wütend ist, der hat Energie zur Veränderung. Und die, die ist wunderbar. Wärs nur die Wut, dann wäre es aber sicherlich Gift. Doch bleibt ja all das stehen, was Paulus schrieb im Römerbrief: Übt Liebe – und Wut und Liebe kommt zusammen: Vielleicht werd ich sanftwütend, vielleicht wüte ich einfach sanft in Hoffnung auf mich, die Welt und sowieso mit Gott: So können wir vielleicht das Böse mit Gutem überwinden.

Wir wünschen Ihnen heute – sanfte Wut, Freude und ein wunderschönes Wochenende – vielleicht wollen Sie ja mehr von dieser Sanftwut erfahren, dann schauen Sie gerne vorbei am Sonntag in unserem Gottesdienst in Gronau um 10h.

Bis dahin – herzliche Grüße
Ihre Pfarrer*innen
Maraike Heymann
Tobias Heymann

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22 Jun
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Neuer Glanz für alte Fenster:

Rotary Club Hanau übernimmt erste Patenschaft für historisches Kirchenfenster der Marienkirche.

Hanau. Kunstvolle Meisterwerke mit tiefer Symbolik: Die historischen Kirchenfenster der Hanauer Marienkirche sind nicht nur aus religiöser Sicht etwas ganz Besonderes. Aber nach rund 530 Jahren bleiben sie nicht von Alterungserscheinungen verschont. Um den alten
Fenstern neuen Glanz zu verleihen, werden diese im Zuge der Kirchensanierung nun auch umfangreich restauriert. Für die Finanzierung dieses kostenintensiven Projektes vergibt die Evangelische Stadtkirchengemeinde ab sofort Patenschaften für die insgesamt 27 mittelalterlichen Buntglasfenster. Das erste davon hat der Rotary Club Hanau übernommen.

Hoch ragen die Baugerüste in der Marienkirche empor, eine große Staubschutzwand trennt den Chorraum von der restlichen Kirche ab. Die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Die historischen Kirchenfenster sind kürzlich ausgebaut und zur Restauratorin gebracht worden. Hier werden fachmännisch die Folgen von Alterung und Umwelteinflüssen entfernt sowie Risse ausgebessert. So erhalten die Fenster ihre Leuchtkraft zurück. Dass der Rotary Club Hanau direkt bereit war, mit dem Motiv des auferstandenen Christus als Gärtner die Patenschaft für eines der prominentesten Buntglasfenster zu übernehmen, freut Pfarrer Horst Rühl, den Vorsitzenden des Förderkreises Marienkirche 2.0, und Kerstin Schröder, die geschäftsführende Pfarrerin der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Hanau, sehr: „Vielen herzlichen Dank für diese große Unterstützung“, bedankt sich Schröder bei Dr. Markus Holz, dem Präsidenten des Rotary Club Hanau. Eine Unterstützung, die von Herzen komme und von allen Mitgliedern des Vereins gerne getragen werde, wie dieser betont: „Die Marienkirche ist ein Markenstein der Innenstadt“, stellt er fest. Sie sei sowohl architektonisch, kulturell als auch spirituell ein wahres Kleinod. „Wir freuen uns, wenn wir auf diese Weise zu ihrem Erhalt beitragen können.“

Dass die Fenster dabei trotz ihres Alters in einem vergleichsweise guten Zustand sind, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, wie Rühl erklärt: „Die Evangelische Marienkirche ist die älteste erhaltene Kirche in Hanau. Der gotische Chorraum aus dem 15. Jh. mit dem Kreuzrippengewölbe und dem Schlussstein mit dem auferstandenen Christus und der ersten Namenspatronin Maria-Magdalena haben die Zerstörung der Hanauer Innenstadt ohne größeren Schaden überstanden.“ Auch die aus der Zeit von 1492-97 stammenden Fenster, die während dieser Zeit zum Schutz ausgebaut und in einem Salzstock in Nordhessen eingelagert waren, sind in großen Teilen original erhalten. „Diesen Schatz mittelalterlicher Glasmalerei in Hanau gilt es zu erhalten, vor schädlichen Witterungseinflüssen zu schützen und für die Bevölkerung weiterhin zugänglich in die Kirchenfenster einzufügen“, fasst Schröder zusammen. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Restauration der mittelalterlichen Glasmalereien auf rund 200.000 Euro. 80.000 Euro werden durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz
gedeckt. Die verbleibenden 120.000 Euro müssen im Zuge der großen Gesamtbaumaßnahme an der Kirche finanziert werden. Diese kostet insgesamt 4 Millionen Euro und umfasst auch die Sanierung der übrigen Fenster sowie die Erneuerung von Außenputz und Dach der Marienkirche. Die Kirchengemeinde hat zu dieser Summe 300.000 Euro beizusteuern, für die sie Spenden sammelt. „Mit der Vergabe von Patenschaften für unsere wunderschönen mittelalterlichen Kirchenfenster wollen wir einen Teil dieser Summe generieren“, erklärt Rühl. Die 7.300 Euro für die Patenschaft des Rotary Clubs seien hier ein wertvoller erster Beitrag. Beide hoffen, dass sich noch viele weitere Paten für die Aktion finden werden. Nicht alle Glasfeldpatenschaften sind dabei so hochpreisig wie die des Christus als Gärtner, wie Rühl ergänzt: „Je nach Größe und Motiv unterscheiden sich die Patenschaften auch bei den Preisen: Wir haben auch Glasfeldpatenschaften für 90 oder 150 Euro dabei.“

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22 Jun
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Gewichtige Aktion zugunsten der Marienkirche

Oberbürgermeister auf dem Lamboyfest nach kurzer Zeit gekippt. 

Hanau. So hatte der Hanauer Anzeiger nicht gewettet: Beim großen Aufwiegen des Oberbürgermeisters auf dem Lamboyfest zugunsten der Marienkirche kippte die Waage mit dem Oberbürgermeister auf der einen und den Spenden auf der anderen Seite schon nach 35 Minuten. So manches Portemonnaie und verschiedenste Gefäße voller Münzen wurden von den zahlreichen Zuschauern der Aktion in die beiden Sammelbehälter geleert. Andere hatten ihre Geldspenden gegen das Gewicht kleiner Münzen in Lebensmitteln getauscht. So kamen bei der Aktion nicht nur 1.500 € an Spenden für die Sanierung der Marienkirche sondern zugleich über 75 kg haltbarer Lebensmittel für die Hanauer Tafel zusammen. Ein doppelter Erfolg.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky ließ es sich im Interview nicht nehmen, sein Interesse für Hanaus älteste Kirche zu bekunden, die er als identitätsstiftend für die Stadt benannte. „‘lebendig-vielfältig-Hanau!‘ hat der Förderkreis Marienkirche 2.0 seine Aktionen überschrieben. Genau dieses Engagement für die Vielfalt benötigen wir von Kirche in unserer so vielfältigen Stadt“, so der OB wörtlich. Pfarrerin Kerstin Schröder bedankte sich herzlich für sein Engagement und bei allen, die diese Aktion in so kurzer Zeit zum Erfolg führten: „Wir sind froh und dankbar für diese Unterstützung und die damit verbundene Wertschätzung für unsere historische Kirche“, so Schröder. Etwa 200 Menschen hatten sich auf dem Schlossplatz zu den swingenden Klängen der IKS-Big-Band aus Rüsselsheim unter Leitung von Horst Außenhoff eingefunden. Horst Rühl, Vorsitzender des Förderkreises Marienkirche 2.0, bedankte sich herzlich beim Band-Leader für das gelungene
Zusammenspiel und freute sich, dass so viele Menschen zu den Klängen der Big Band tanzten. „Tanzen ist der Ausdruck der Lebensfreude“, stellte er fest und berichtete, dass er selbst gerade erst zusammen mit der Pröpstin beim kurz zuvor gefeierten kabarettistischen Gottesdienst in der Marienkirche getanzt habe. Die Kirche war gut gefüllt und die humorvolle Darbietung von Rühl in der Rolle als Bauarbeiter Willy und Pröpstin Sabine Kropf-Brandau als Hilfsküsterin Erna, die den Gottesdienst gemeinsam mit vielen weiteren gestalteten, brachten nicht nur das Kirchenpublikum zum Lachen sondern sorgten auch für Applaus in den altehrwürdigen Mauern. „Es war ein ausgesprochen lebendiger und vielfältiger Tag – genau das, was wir als Marienkirche 2.0 erreichen wollen“, fasste Rühl treffend zusammen.

Auch nach dem Lamboyfest freut sich der Förderkreis weiter über Spenden und Unterstützung.
Alle Infos hierzu gibt es im Internet unter: www.marienkirchezweipunktnull.de

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