Syrienhilfe

Erste Abschlusszeugnisse dank Spende der EKKW –

Spendenaktion für griechisch-orthodoxes Erzbistum Akkar gestartet

Ein eindringlicher Hilferuf erreichte Dekan Dr. Martin Lückhoff Anfang März aus dem Libanon. Am anderen Ende der Video-Leitung waren leitende Verantwortliche aus Schule und Kirche im Libanon und Syrien. „Sie schilderten mir eingehend, wie verzweifelt die Lage im Libanon und vor allem im Norden des Landes derzeit ist“, so der Dekan. Der gesamte Libanon befinde sich wirtschaftlich im freien Fall und dies treffe die ökonomisch schwache nördliche Region im Grenzgebiet zu Syrien besonders hart.

Die griechisch-orthodoxe Kirche von Antiochia und die Evangelische Landeskirche Kurhessen-Waldeck (EKKW) verbindet seit über 30 Jahren eine freundschaftliche Beziehung. Das Patriarchat von Antiochia bezeichnet sich als „rum-orthodox“, wobei „rum“ die arabische Wiedergabe von „rhomäisch“ (byzantinisch-griechisch) ist: Es ist also das griechisch-orthodoxe Patriarchat arabischer
Sprache.

Im August 2019, also vor zwei Jahren, traf sich eine Delegation der Landeskirche und des Kirchenkreises Hanau mit Kirchenvertreten in Syrien und im Libanon. Damals machte sich Martin Lückhoff, der Vorsitzende des Arbeitskreises „Freundschaft mit der Rum-orthodoxen Kirche von Antiochia, ein Bild von der Lage. Er informierte sich über die Situation der in der Region lebenden Christen und über die konkreten Projekte, die mit Unterstützung der Landeskirche und des Kirchenkreises vorangebracht werden. So machte der Bau des Krankenhauses mit finanzieller Unterstützung der EKKW gute Fortschritte. Und bei Projekten wie dem Bau eines Altenheimes konnte unsere Diakonie Hilfestellung leisten, so Lückhoff.

Das Krankenhaus, soziale Einrichtungen und vor allem die Schulen sind im Norden des Libanon wichtige „Leuchttürme“, um die Region zu stabilisieren, eine weitere Abwanderung von jungen Menschen zu verhindern. Und jetzt sind genau dort die Schulen seit drei Monaten geschlossen. Es handelt sich um offene interreligiöse Einrichtungen, zu denen etwa 2.500 Schüler – libanesische und einige aus Syrien – und 300 Lehrer und Angestellte gehören. Die Ausgaben für deren Gehälter betragen zurzeit etwa 30.000 USD pro Monat. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage und der Covid-19-Pandemie werden die Gehälter nicht mehr bezahlt, da keine Schulgebühren mehr eingezogen werden können. Staatliche Unterstützung gibt es nicht, weder für die Eltern noch für Lehrer oder Angestellte. Man braucht nicht viel Fantasie, um nachzuvollziehen, wie weitreichend die Folgen für die Region wären, würde das griechisch-orthodoxe Erzbistum Akkar sich zurückziehen und die Schulen schließen.

„Die Schulen sind in der wirtschaftlich abgehängten Region für die Zukunft maßgeblich“, so Dekan Lückhoff. „30 000 Dollar ist nicht das Geld, das wir haben. Aber gemeinsam mit der Landeskirche und „Brot für die Welt“ konnten wir bereits einen Beitrag leisten für die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen dort.“ Mit Unterstützung aus Kollekten können insgesamt 10.000 Euro an die Ecole
Nationale Orthodoxe-Akkar überwiesen werden.

Der Dank an Dekanat kam postwendend per E-Mail: „Ich übermittle Ihnen gerne das Dankeschön und die Gebete unseres Metropoliten Basilyos Mansour für ihre Freundlichkeit. Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihre Bereitschaft, in diesen sehr schwierigen Tagen den Bedürftigen zur Seite zu stehen.“ ​

Zu den Bildern glücklicher Schüler, die den Kirchenkreis erreichen, schreibt die Schulleitung, „dass die Schüler der Schule zu den ersten in den offiziellen Prüfungen gehören und sich in den außerschulischen Aktivitäten wie Theater, Poesie und Schreiben auszeichnen würden.

Weitere Informationen:
Freundeskreis: „Freundschaft mit der Rum-Orthodoxen Kirche von Antiochia“

Dekan Dr. Martin Lückhoff
E-Mail: dekanat.hanau@ekkw.de ; syrienhillfe@ekkw.de2

 

Kollekten und Spenden
Empfänger: Kirchenkreisamt Hanau
IBAN: DE39 5206 0410 0001 8001 08
Verwendungszweck: Haushaltsstelle 3800.00.002; „Syrienhilfe“