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Wie geht Tauferinnerung?
29 Mrz
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Sonntagsgruß: Wie geht Tauferinnerung?

Liebe Leserinnen und Leser,

Bestimmt haben Sie das auch schon mal gemacht: Sich ein Souvenir mitgebracht von einer Reise, um sich an diesen Ort oder an das, was Sie hier erlebt und gefühlt haben, zu erinnern. Zuhause gibt es dann zwei Möglichkeiten: Entweder Sie finden einen Platz oder eine Verwendung für das gute Stück – oder es gerät immer weiter in den Hintergrund und erfüllt seine Funktion nicht mehr: Sie zu erinnern. Schließlich steckt schon in der Bezeichnung “Souvenir” das französische Wort “erinnern” drin. Und ein Souvenir, das an nichts erinnert, ist eigentlich nur ein Gegenstand.

Ein aus christlicher Sicht ziemliches wichtiges und erinnerungswürdiges Ereignis ist Ihre Taufe (oder etwas genauer: dass Sie getauft sind). Eine Erinnerung daran ist aber oft nicht so einfach – schließlich gilt es etwas in Gedächtnis zu rufen, dass bei vielen von uns ohne eigene Erinnerungen auskommen muss. Ein Tauf-Souvenir hat es also doppelt schwer: Es muss nicht nur dem Verstauben und Verstauen und Ausmisten widerstehen, sondern zusätzlich noch ohne Ihre eigenen Bilder im Kopf funktionieren.

Seit ein paar Jahrzehnten üblich ist es bei einer Taufe eine Taufkerze anzuzünden. Meine Eltern haben so etwas nicht, meine ist einfach nur schlicht und weiß, bei meinen Kindern sind sie liebevoll und individuell verziert. Taufkerzen sind im Vergleich zur Taufe also eine junge Erscheinung – aber eine, die ich ungern missen möchte.

Auch eine Taufkerze kann keine Erinnerungen wecken, die nicht da sind, aber wenn sie z.B. am Geburtstag angezündet wird oder einen prominenten Platz im Zimmer hat, dann wirkt sie als Erinnerung. Da ist es eigentlich ganz ähnlich wie mit der Muschel vom Strand – sie wirkt nur als Erinnerung, wenn sie vorkommt im Alltag.

Und was könnte diese Erinnerung im Alltag Ihnen dann mitteilen? Sicherlich nicht: Es gab damals einen Gottesdienst, da bist auch du nach vorne gebracht worden und hast Wasser über den Kopf bekommen. Sondern eher so etwas wie: “Du bist getauft. Lange bevor deine Erinnerungen einsetzen, lange bevor du selbst angefangen hast Entscheidungen zu treffen, gab es dich schon – als wunderbaren Menschen. Es ist großartig, dass es dich gibt – und so einzigartig wie du bist, bist du gewollt. Du bist Gottes geliebtes Kind – ganz egal, wo dein Weg dich hinführt. Du gehörst zu Jesus Christus – wenn du magst.”

Es braucht keine Taufkerze um sich daran zu erinnern, aber es tut gut, sich das hin und wieder sagen zu lassen. Und dafür gibt es verschiedene Wege. Anstelle einer Kerze könnten Sie Ihren Taufspruch herausfinden und sich fürs Portemonnaie oder die Pinnwand notieren – oft sind Taufsprüche nämlich wirklich schöne Mutmacher. Oder Sie recherchieren mal Ihren Tauftag und tragen sich den in den Kalender ein.

Oder aber: Sie kommen am nächsten Sonntag in die Kirche Niederdorfelden – da wird es um Tauferinnerung gehen, nicht nur in der Theorie, sondern ganz praktisch mit ein paar Tropfen Wasser!

Herzliche Grüße,
Ihre Pfarrer*innen Maraike Heymann und Tovja Heymann

Unsere nächsten Gottesdienste: Sind Sie dabei?
So, 30.3. um 10h Kirche Niederdorfelden
Gottesdienst mit Tauferinnerung
Pfarrerin Dr. Maraike Heymann
Denken Sie an die Zeitumstellung 🙂

So, 30.3. um 11h Feuerwehrgerätehaus Gronau
Andacht zum Erbsensuppenessen bei der Freiwilligen Feuerwehr Gronau

So, 6.4. um 10h Kirche Niederdorfelden
Gottesdienst
Pfarrer*in Tovja Heymann

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Sonntagsgruß: und das Christentum?
22 Mrz
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Sonntagsgruß: und das Christentum?

Liebe Leserinnen und Leser,

Gottes Augen, so heisst es im Psalm des kommenden Sonntags, die sehen auf die Gerechten, die schauen hin und hören das Klagen. Gottes Augen, Gottes Gewissheit, Gottes Gegenwart in dieser Welt. Welch wunderbare Einsicht, welch christlicher Glaube. Gottes Augen sehen auf uns, auf die Christ*innen dieser Welt – wir sind doch Salz und Licht der Welt. Gottes Augen schauen auf die Christen und Christinnen dieser Welt.

Ja, sie schauen sicher. Ich persönlich hadere mit dem Christentum in letzter Zeit. Nicht mit der Bibel oder dem Glauben an Gott, nein. Ich hadere mit dem, wie weltweit das Christentum sich so zeigt, wie es mächtig im Sessel sitzt. Ich meine damit nicht den schwerkranken Papst (gute Genesung an dieser Stelle) – auch wenn es sicher viel zu kritisieren gäbe, doch da möchte ich mich evangelisch heute zurückhalten. Ich meine nämlich im Gegenteil gerade das, was evangelisch, evangelical, lutherisch – lutheran, daher kommt in dieser Zeit. Was mir tagtäglich in den Nachrichten aufgetischt wird, was mir in Socialmedia durch den Feed gespült wird, was mächtig definiert: Das ist das wahre Christentum – Gottes Hand auf uns, Gottes Kraft mit uns, wir zuerst.

Ich sehe die MAGA-Christen, ich sehe deutsche Evangelikale mit ketzerischem Hass, ich höre die Verteidiger des Christentums in den Palästen sitzen und gegen die Farben hetzen, die doch, so denke ich Gott selbst in diese Welt gesetzt hat. Ich sehe Kirchen in unserer Gesellschaft (und damit meine ich nicht kleine Gemeinden –. damit meine ich Organisationen, Strukturen, Prozesse – die wir selbst, die ich auch selbst mit stütze, gestützt habe), die sich träge bis kaum wandeln wo die Welt sich wandelt, wo doch Gottes selbst die Welt mit Gottes steter Schöpfung wandelt. Und das Christentum? Das fliegt entzwei. In die MAGAs, in die Putins und Orbans und Co dieser Welt. Das Christentum, das ist mir fremd geworden. Und ich such nach Gott, nach Christus dieser Tage.

Jeremia, dem großen Propheten Judas, den großen Prediger am Hof und In der Stadt Jerusalem, der hoffte und glaubte an den Wandeln, der schrieb, sprach, dichtete:

Denn sooft ich rede, muss ich schreien; »Frevel und Gewalt!« muss ich rufen. Denn des Herrn Wort ist mir zu Hohn und Spott geworden täglich.

Und Christus? Gottes Kind, das geht hinauf nach Golgatha, ans Kreuz. Die Welt, inmitten von Blüten und Blumen wird schwarz. Was ist das für eine Passionszeit? Was ist das für eine Welt? Was ist Christentum? Vielleicht finden wir Antworten, vielleicht schaut Gott dabei zu. Herzliche Einladung zum Gottesdienst am Sonntag den 23.3.2025 – der letzten Winterkirche im Gemeindehaus Gronau. Und vielleicht spüren Sie Gottes Augenblick auch an dem Ort, wo sie gerade sind. Das wünschen wir Ihnen.

Herzliche Grüße
Ihre
Pfarrer*innen
Maraike Heymann
Tovja Heymann

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22 Mrz
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Finanzielle und persönliche Unterstützung für die Marienkirche: Stadtkirchengemeinde dankt Schirmherrn Claus Kaminksy bei Baustellen-Bergfest

Die Hälfte ist geschafft: Mit einem kleinen Baustellen-Bergfest blickten die Evangelische Stadtkirchengemeinde und der Förderkreis Marienkirche 2.0 am Dienstagvormittag gemeinsam auf die fortschreitenden Sanierungsarbeiten an Hanaus ältester erhaltener Kirche. Dabei nutzten sie auch die Gelegenheit, sich bei Oberbürgermeister Claus Kaminsky für sein Engagement als Schirmherr und die finanzielle Unterstützung der Stadt Hanau für das umfangreiche Großprojekt zu bedanken.

Dass eine Baustelle immer mit viel Arbeit verbunden ist, dürfte die Wenigsten überraschen. Bei einem historischen Gebäude wie der Marienkirche gilt dies aber noch einmal in besonderer Weise, wie die geschäftsführende Pfarrerin der Evangelischen Stadtkirchengemeinde, Kerstin Schröder, berichten kann. Sie bedankte sich bei Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der dieses Projekt von Anfang an tatkräftig mit unterstützt habe: „‘Ohne die Marienkirche kann ich mir Hanau nicht vorstellen‘ – das war Ihr markanter Satz, als der Dekan und ich Sie um Unterstützung gebeten haben“, erinnert sie sich. Mit einem Zehntel der Bausumme von insgesamt vier Millionen Euro, also insgesamt 400.000 Euro, hat die Stadt Hanau sich an den Sanierungskosten der Marienkirche beteiligt. „Dafür möchten wir Ihnen im Namen des Kirchenvorstandes und der Stadtkirchengemeinde von Herzen danken“, so Schröder. Gleichzeitig habe der Oberbürgermeister nicht nur für die entsprechende finanzielle Unterstützung des Projektes gesorgt, sondern die Arbeit des Förderkreises auch durch die Übernahme der Schirmherrschaft ein großes Stück vorangebracht. Sie erinnerte an die besondere Aktion beim letzten Lamboyfest, bei der sich das Stadtoberhaupt gegen Spenden für die Sanierung der Kirche aufwiegen lies oder seinen Besuch auf der Kanzel der Marienkirche. Aktionen, die das Fundraising-Projekt der Marienkirche spürbar unterstützt hätten. „Sie waren zu allem bereit“, so Schröder. Nur von dem Balanceakt auf dem Drahtseil habe man lieber Abstand genommen, wie sie mit einem Augenzwinkern ergänzt.

Oberbürgermeister Kaminsky nahm den Dank stellvertretend für die Hanauer Stadtgesellschaft gerne an und betonte die Funktion der Marienkirche als identitätsstiftendes Wahrzeichen der Brüder-Grimm-Stadt: „Die Marienkirche ist ein Stück Stadtidentität, die uns gut tut.“ Nun sei die Aufgabe, gemeinsam zu schauen, was diese Kirche über ihre Mauern hinaus in die Stadtgesellschaft einbringen könne. Hier unterstütze man seitens der Stadt auch gerne weiterhin bei neuen Ideen und Konzepten. Ein Angebot, dass auch den Vorsitzenden des Förderkreises Marienkirche 2.0, Horst Rühl, sehr freute. „Lebendig und Vielfältig – das haben wir uns auf die Fahne geschrieben“, fasst er zusammen. Unter diesem Motto haben in den vergangenen anderthalb Jahren zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen in der Marienkirche stattgefunden. „Mit Kreativität und Ideenreichtum haben wir die Kirche zu einem Ort der Begegnung auch über die Grenzen von Religionen und Kulturen hinaus gemacht“, findet er Dies soll auch künftig so weitergehen.

Baulich sei die Hälfte des umfangreichen Großvorhabens geschafft, wie Pfarrerin Schröder im Rahmen des Baustellen-Bergfestes berichtete. Das Hauptschiff sei fertig, Dach und Außenputz erstrahlen in neuem Glanz und die Fenster seien gründlich gereinigt und repariert worden. Dennoch gibt es weiterhin einiges zu tun: Im Chorraum laufen die Arbeiten auf Hochtouren, auch hier werden Dach und Außenfassade gründlich saniert. Die ersten Wabenfenster werden wieder eingebaut und die 530 Jahre alten mittelalterlichen Buntglasfenster warten in der Glaswerkstatt Paderborn darauf, in neuem Glanz zu erstrahlen. „Bis Ende des Jahres soll alles fertig sein“, so Schröder. Sie nutzte die Gelegenheit, sich außerdem bei Dekan Dr. Martin Lückhoff herzlich zu bedanken, der das Bauprojekt ebenfalls finanziell, ideenreich und tatkräftig unterstützt hat. „Kirche und Stadt haben hier mit großem Erfolg gemeinsam etwas bewegt“, fasst Schröder zusammen. Denn in der Marienkirche würden nicht nur alte Steine saniert, sondern die Kirchentüren zu einem vielfältigen Angebot für die Stadtgesellschaft geöffnet. „Und das schaffen wir gemeinsam – lebendig und vielfältig für die Menschen in Hanau“, sind sich alle drei einig.

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19 Mrz
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Erlebnisreiches Berufsleben: Pfarrerin Katrin Kautz wird am Sonntag in den Ruhestand verabschiedet.

Taufen und Hochzeiten, Trauerbegleitung und mehr: Die Aufgaben als Gemeindepfarrerin sind vielfältig. Das weiß auch Katrin Kautz. Fast drei Jahrzehnte war sie als Pfarrerin in Hanau aktiv.  Am kommenden Sonntag, den 23. März, wird die 63-Jährige nun offiziell in den Ruhestand verabschiedet.

Von der Johanneskirche über die Christuskirche bis zur fusionierten Stadtkirchengemeinde: In ihren 29 Dienstjahren in Hanau hat Katrin Kautz so manches erlebt. „Ich bin sehr gerne Gemeindepfarrerin gewesen“, stellt sie mit Blick auf diese Zeit fest. Und das, obwohl sie eigentlich gar nicht Pfarrerin hatte werden wollen, wie sie mit einem Schmunzeln verrät. Ursprünglich sollte es „etwas Soziales“ werden. Sie schrieb sich für ein Lehramtsstudium mit Theologie und Geografie ein. Erst im Studium verlagerte sich das Ganze dann. „Letztendlich ist es so auch etwas Soziales geworden“, findet sie. Denn auch der Beruf als Pfarrerin ist eine dem Menschen sehr nahe und zugewandte Aufgabe die sie mit viel Herzblut ausübte. Das habe auch an den vielen netten, engagierten und offenen Menschen in Haupt- und Ehrenamt gelegen, mit denen sie hier zusammengearbeitet habe. „Es war eine wunderbare Zeit und eine sehr wertvolle Gemeinschaft, die wir zusammen teilen durften.“

Kautz, die gebürtig aus Norddeutschland stammt, kam 1996 als Pfarrerin mit einer halben Stelle an die Johanneskirche. Besondere Arbeitsschwerpunkte waren für sie die Arbeit mit Kindern und Familien im Kindergottesdienst an der Johanneskirche und im Team der Familienfreizeit sowie als Kreisbeauftragte für Kindergottesdienst. 1999 zog sie in das Pfarrhaus neben der Evangelischen Tageseinrichtung für Kinder. Eine Nachbarschaft, die ihr besonders am Herzen lag. Neben der geschäftsführenden und gottesdienstlichen Arbeit mit der Kita sind dabei auch viele tolle Projekte, wie beispielsweise ein Malprojekt mit der Künstlerin Kiki Ketchum-Neumann entstanden. „Der Kindergarten war mein Nachbar und ich war gerne für ihn da.“

Aber auch andere Projekte und Themen prägten die Arbeit der Gemeindepfarrerin. „Kirche ist weiter und größer als das, woher ich komme“, so die 63-Jährige. Aus diesem Grund habe ihr die Ökumene immer besonders am Herzen gelegen. 2009 übernahm Kautz eine zusätzliche halbe Pfarrstelle an der Christuskirche. „Es war für mich ein großes Geschenk hier tätig sein zu dürfen.“ Bei ihrer Arbeit im Hanauer Stadtteil Südost spielte der Interreligiöse Dialog eine wichtige Rolle. Kautz war Mitglied der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und baute im ökumenischen Team eine Kooperation zwischen Kirche und Hanauer Grundschulen mit auf. Auch den Runden Tisch der Religionen, das Fest der Religionen und die Dialoggruppe deutsch-türkischer Frauen im Stadtteilzentrum Süd-Ost prägte sie mit. Viele enge und vertrauensvolle Kontakte sind hierbei im Laufe der Jahre entstanden.

Im Bereich Spiritualität leitete sie viele Jahre die Einkehrtage auf dem Schwanberg. Daraus entwickelte sich in der Corona-Zeit das meditative Abendgebet nach Taizé in der Johanneskirche. Im Rahmen der Trauerbegleitung entwickelte sie außerdem gemeinsam mit Pfarrerin Beate Kemmler und einem Team die Lichterkirche an der Christuskirche, ein besonderes Angebot für Menschen in Abschiedssituationen. Daraus entstand 2024 neu das Trauercafé Pusteblume.

„Der Pfarrberuf ist ein toller Beruf“, fasst sie rückblickend zusammen. Ein Beruf, der ihr immer wieder auch viele Freiräume für eigene Schwerpunkte geboten habe, die sie mit anderen entwickeln und umsetzten konnte. „Mir hat er sehr viel Spaß gemacht.“ Trotzdem gibt es auch für die Zeit danach bereits einige Pläne. Ganz oben stehen hierbei Besuche bei der Familie, ihrer Mutter und Geschwistern in Norddeutschland, Ihren Kindern und Partnern sowie Aufenthalte bei der amerikanischen Verwandtschaft und dortigen Freunden gemeinsam mit ihrem Mann. Nach einer Zeit der Pause und des Abstandes möchte sie sich gerne ehrenamtlich einbringen, beispielsweise in der Notfallseelsorge oder bei der Beerdigung am Urnengemeinschaftsgrab, sowie bei der Begleitung der Sabbattage für Pfarrer*innen für den Sprengel.

Die offizielle Verabschiedung von Katrin Kautz als Pfarrerin der Evangelischen Stadtkirchengemeinde findet am kommenden Sonntag, um 14 Uhr, im Rahmen eines Gottesdienstes in der Neuen Johanneskirche statt.

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19 Mrz
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Passionsandacht in Ostheim

Eine musikalische Passionsandacht gestaltet der Gitarrenkreis am Dienstag, 1. April, 18.30 Uhr, in der Kirche. Die Musik wird umrahmt von Texten zur Passion Christi.

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15 Mrz
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Sonntagsgruß für den 16.3.2025

Nächste Woche startet er offiziell: der Frühling. Doch schon seit einigen Tagen kann ich ihn spüren und sehen. Die Schneeglöckchen werden von den gelben und lila Krokussen fast schon in den Hintergrund gedrängt und Tulpen und Narzissen sind kurz vor dem Erblühen. Die ersten Bienen fliegen vorsichtig und noch ein bisschen unsicher zu den blühenden Haselsträuchern; gelegentlich wagt sich sogar schon ein Schmetterling hervor. Die Luft fühlt sich wärmer an und es gab schon Tage, die kurze Hosen und T-Shirts gefordert haben.

Und für mich das deutlichste Anzeichen für den Frühling: es ist früher und länger hell! Wie schön, wenn es nicht schon nachmittags dunkel wird und wenn mir morgens beim Öffnen der Haustür die ersten Sonnenstrahlen zulächeln. Licht und Wärme lassen die Natur wachsen und erblühen und auch wir Menschen blühen auf. Wie die Knospen einer Blüte entfalten auch wir uns wieder. Raus aus den dicken Wintersachen, rein in luftige Kleider und leichte Hosen. Raus dem trüben Grau und Dunkelblau, hinein in Pink, Gelb, Hellgrün. Raus aus der Wohnung, weg vom Sofa, hinaus in die Natur zum Spazierengehen oder Fahrradfahren. Vermutlich kennen das einige von Ihnen: wenn das Wetter gut ist, muss ich raus. Da darf der Haushalt auch mal liegen bleiben. Ich genieße es dann, im Garten zu werkeln oder spazieren zu gehen und einfach nur Gottes wunderbare Schöpfung zu genießen.

Das Licht spielt in unser aller Leben eine zentrale Rolle. Umso nachvollziehbarer ist daher, dass auch Jesus Christus von sich als Licht der Welt spricht. Ein Licht, das uns Gott in seiner Liebe zu uns Menschen geschenkt hat. Ein Licht, das uns immer begleitet und in den hellen, aber auch insbesondere in den dunklen Stunden unseres Lebens für uns scheint. Ein Licht, das wir auch für andere sein können, wenn wir Gemeinschaft erleben, helfen, trösten, uns um andere kümmern, Vertrauen schenken und unsere Mitmenschen Liebe erfahren lassen. Von diesem Licht werden wir unter anderem auch am Sonntag in der Predigt hören, wenn Jesus mit dem Pharisäer Nikodemus spricht, der ihn besuchte, um Glaubensfragen zu erörtern.

Heute werden wir aber auch in unseren Gebeten und Gedanken Licht an die Menschen senden, die nicht so einfach ihren Glauben leben können. Christinnen und Christen, die um ihres Glaubens willen bedrängt und verfolgt werden. Der heutige Sonntag heißt „Reminiszere“, das aus dem lateinischen übersetzt „gedenke“ bedeutet , und im Psalm 25 zu finden ist: „Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte.“ In unseren Fürbitten bitten wir Gott um Barmherzigkeit für all die Christinnen und Christen, die ihren Glauben nur unter größten Gefahren leben können. Auf Empfehlung der Evangelischen Kirche Deutschland wird dieses Jahr dabei besonders der irakischen Christen und Jesiden gedacht. Möge all diesen Menschen Jesus Christus als Licht der Welt scheinen und ihnen die Hoffnung auf die Möglichkeit eines freien Glaubens schenken.

Herzlich lade ich Sie/euch zum Gottesdienst am Sonntag um 10 Uhr in die evangelische Kirche in Niederdorfelden ein.

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen und euch

Vera Schwarz

Lektorin in Niederdorfelden und Gronau

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