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Pfarrer Rühl und Kabarettistin Hoffmann-Mumme mit Mikrofon
20 Jun
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Festgottesdienst 80 Jahre Frieden und Freiheit zum Lamboyfest

Hanau. Am Lamboy-Sonntag fand der Gottesdienst zwar in der Marienkirche und nicht auf dem Altstädter Markt statt. Das hatte aber weder Auswirkung auf die Besucherzahl noch auf die sehr positive Atmosphäre. Natürlich hatte Frau Hoffmann gleich etwas zu kritisieren und fand das erste Lied ganz nett, aber sie würde sich nicht nach Freiheit und Frieden sehen, sie hätte doch alles. Aus dieser ersten Einwendung ergab sich ein Dialog und ab und an auch ein Trialog der kritischen Fragerin mit dem Pfarrer und der Kantorin. Die große Gemeinde ließ sich auch von der ungewöhnlichen Predigt mitreißen. Viele konnten sich ein Lächeln oder offenes Auflachen nicht verkneifen, wenn die Fragerin zu genau den Nerv der Zeit traf. Zugleich wurde es auch immer wieder ernst und nachdenklich, wenn es um die Freiheit und die Würde aller Menschen ging. Die Konsequenzen aus dieser Grundhaltung wurden in der kabarettistischen Auseinandersetzung greifbar, wenn zum Beispiel die eigene Freiheit an der Freiheit des anderen Menschen ihre Grenze findet und die geschätzte Nachbarschaft, da fremder Herkunftsgeschichte, durch plakative Sätze der Populisten ihre Würde abgesprochen bekommt.

Die Verantwortlichen zogen mit dem ganzen Team des Gottesdienstes eine positive Bilanz und sehen sich ermuntert, dieses Format zu wiederholen. Die Rückmeldung der Teilnehmenden am Ausgang gingen in die gleiche Richtung. „Die Zusammenarbeit mit einem solchen Kreis freiwillig Engagierter inklusive Britta Hoffmann-Mumme sowie unserer Kantorin Johanna Winkler macht einfach viel Freude in der Vorbereitung und besonders im Feiern des Gottesdienstes!“, fasste Pfarrer Horst Rühl zusammen.

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Preisträger Dachschiefer Kunstprojekt
18 Jun
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Farbenfrohes Finale – Ausstellung „Heimat Hanau“ mit Prämierung der schönsten Dachschiefer beendet

Hanau. Kreativ, inklusiv und nachhaltig: im Rahmen des großen Kunstprojektes „Heimat Hanau“ des Förderkreises Marienkirche 2.0 haben sich rund 200 Schiefer, die 70 Jahre das Dach der historischen Marienkirche deckten, in beeindruckende Kunstwerke verwandelt. Mit der Prämierung von fünf besonderen Exemplaren ging am Wochenende die dazu gehörige Ausstellung in der Marienkirche zu Ende.

Die Brüder Grimm in vielfältiger Art und Weise, Ansichten von bekannten Hanauer Orten und Sehenswürdigkeiten oder auch einfach ein paar bunte Vögel: Der Einfallsreichtum zum Thema „Heimat Hanau“ unter den Teilnehmenden war groß. Liebevolle Details, Kreativität und die künstlerische Umsetzung machten einen Besuch der Ausstellung zu einem spannenden Erlebnis für alle Gäste. Unter den rund 200 eingereichten Exponaten, die fünf besten auszuwählen, war gewiss keine einfache Aufgabe für die fünfköpfige Fachjury bestehend aus Dr. Christiane Weber-Stöber (ehem. Leitung des Deutschen Goldschmiedehauses und der Gesellschaft für Goldschmiedekunst), Bruno Sievering-Tornow (Dozent der Zeichenakademie i.R.), Martin Hoppe (Stadt Hanau) sowie Dr. Stefanie Keilig und Horst Rühl (beide Vorstand Marienkirche 2.0). „Wir sind von der Vielfalt, die hier sichtbar wird, einfach nur beeindruckt“, stellte Horst Rühl bei der öffentlichen Prämierung fest. In der Kategorie der Kunstschaffenden ging der Preis an Andreas Wald. Sein Werk zeigt den Blick gen Himmel in Form des Grundrisses der Marienkirche. Für die Jury eine gekonnte Umsetzung des Themas Heimat, Dach über dem Kopf und der Herkunft der Dachschiefer. Auch der Künstler selbst freute sich darüber, mit seinem Beitrag zur Aktion eine Verbindung von Vergangenen zu Neuen schaffen zu können und lobte die Idee zu diesem nachhaltigen Kunstprojekt. „Kunst, Kultur und soziales Engagement gehören zusammen“, findet er und gab sein Preisgeld in Höhe von 200 Euro direkt an den Förderkreis Marienkirche 2.0 zurück. In der Kategorie Inklusive Schulen und Kinder zeichnete die Jury den Beitrag von Maryam Rezgui aus. Die Grundschülerin verwirklichte ihr Lieblingsmärchen „Prinzessin auf der Erbse“ farbenfroh und mit vielen Details auf der 70 Jahre alten Dachschiefer. In der Kategorie der weiterführenden Schulen ging der Preis an Ella Schubert und Hannah Reelfs, die unter dem Titel „Farben schreiben Märchen“ im innovativen Einsatz von Farben und Formen dem Denkmal der Brüder Grimm Leben eingehauchten. Das gleiche Motiv gänzlich anders umgesetzt hat Agop Talsik, der sich über den Preis in der Kategorie für Kunstschaffende mit einer Einschränkung freuen durfte. Talsik gehört zu der Gruppe der Kunstschaffenden aus dem Brockenhaus sowie zum Malkurs der Lebenshilfe im Gärtnerhaus und zeigte das Denkmal samt „Schwesterchen Grimm“ und spielender Kinder am Sockel des Denkmals. Den Preis an Talsik überreichte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, der die Gelegenheit nutzte, dem Förderkreis Marienkirche 2.0 ein großes Lob dafür auszusprechen, nicht nur einen Beitrag zur Sanierung des Gotteshauses zu leisten, sondern mit Aktionen wie dem Kunstprojekt immer wieder die vielfältigen Menschen in der Stadt einzubeziehen und mitzunehmen. „Es ist toll, dass so viele Menschen an diesem Dachschieferprojekt teilgenommen haben“, findet er. Dass dieses dabei von Anfang an inklusiv gedacht wurde, mit einer eigenen Kategorie für Kunstschaffende mit einer Einschränkung, hob er besonders hervor.

Mit Auszeichnung dieser vier Werke hätte die Preisverleihung eigentlich vorbei sein sollen. „An einem Werk sind wir aus der Jury aber alle fünf hängengeblieben“, berichtet Horst Rühl. Und so habe man beschlossen, einen zusätzlichen Sonderpreis zu vergeben. Über diesen durfte sich der Künstler Flohr, alias Paul Eppert, freuen. Die originelle und humorvolle Karikatur „Der alte Hanauer“ verbindet die Menschliche Vergangenheit mit dem heutigen Bild der Heimat Hanau und zaubert den Betrachtern ein Lächeln ins Gesicht. Auch Flohr stiftete sein Preisgeld dem Förderkreis. Eine Geste, die keinesfalls selbstverständlich sei, aber den Vorsitzenden sehr freute. Genauso wie ein anderer, wesentlicher Teil der Aktion: „In diesem Gotteshaus hat sich etwas ereignet, das für mich fest zu meiner inneren Ausrichtung gehört, nämlich Inklusion“, stellte Rühl fest. Er bedankte sich bei allen Anwesenden und Teilnehmenden, dass sie hierzu beigetragen und dies gemeinsam abgebildet haben.

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18 Jun
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Raum für Begegnung und Austausch öffnen: Donja Banai leitet das Evangelische Forum Hanau+

Hanau. Eine offene und vielfältige Stadtgemeinschaft lebt von Begegnung und Austausch. Das weiß auch Donja Banai. Die 33-jährige Judaistin leitet seit Januar das Evangelische Forum Hanau+. Mit abwechslungsreichen Veranstaltungsangeboten möchte sie die Menschen in Hanau und der Region einladen, miteinander ins Gespräch zu kommen und einen Blick für unterschiedliche Perspektiven zu entwickeln.

Religion oder Politik, das Stadtgeschehen oder ein Blick auf die Lage weltweit: Eine persönliche Meinung ist schnell gebildet. Oft ist diese dabei klar positioniert. „Es gibt nur Entweder-oder“, fasst Banai zusammen. „Es fehlt der Dialog miteinander.“ Doch dieser ist gerade in einer multikulturellen und vielfältigen Stadtgesellschaft von großer Wichtigkeit. Hier möchte Banai mit dem Evangelischen Forum Hanau+ ansetzen und Räume für  Begegnung  schaffen. „Wir wollen die Menschen miteinander ins Gespräch bringen und Wahrnehmung und Austausch unterschiedlicher Perspektiven stärken.“ Themen wie Vielfalt, Demokratie und Erinnerungskultur stehen dabei im Mittelpunkt der Veranstaltungen.

Banai ist Judaistin mit Schwerpunkten im interreligiösen und interkulturellen Dialog, jüdischem Leben sowie der Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus. Sie stammt aus einer multikulturellen Familie und verbrachte einen Teil ihrer Kindheit im Iran. Auch in Israel hat sie gelebt und engagiert sich bis heute als stellvertretende Vorsitzende von Givat Haviva Deutschland e.V., dem Freundeskreis der israelischen Friedensorganisation Givat Haviva,  für das Zusammenleben von jüdischen und palästinensischen Menschen in Israel. Beruflich war sie bereits u.a. für die Bildungsstätte Anne Frank, den Zentralrat der Juden in Deutschland und die Arolsen Archives tätig. Über Kooperationen hat sie dabei auch die Arbeit des Evangelischen Forums Hanau+ schon einmal kennengelernt. „Besonders begeistert hat mich das Dialogformat, auf dem hier der Schwerpunkt liegt“, verrät sie. Auch sie möchte die Menschen mit einbeziehen und dazu animieren, sich aktiv gegen Rassismus und Antisemitismus einzusetzen. Denn dies sei eine wichtige Aufgabe für die Gesamtgesellschaft. „Rassismus und Antisemitismus können sehr versteckt sein, aber auch sehr direkt auftreten“, erklärt sie. Bei sich selbst anzusetzen und in solchen Situationen klar Position zu beziehen sei ein wichtiger erster Schritt. Dies wurde auch in den ersten Veranstaltungen, die sie im April und Mai anbot, deutlich, bei denen es um versteckten Antisemitismus und Möglichkeiten, diesem zu begegnen, ging. Für das laufende Jahr sind weitere Veranstaltungen zu Themen wie Rassismus oder Integration bereits in Planung. „Wir wollen ein abwechslungsreiches Themenspektrum anbieten, dass die Bürgerinnen und Bürger in Hanau interessiert“, fasst Banai zusammen und ergänzt, dass die Angebote dabei ausdrücklich auch für Menschen aus der Region offen sind. Dafür stehe das Plus im Namen des Forums.

Das Evangelische Forum Hanau+ ist Teil des Kirchenkreises Hanau. „Wir verstehen uns als Teil einer Kirche, die sich für die Werte Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität einsetzt“, erklärt Dekan Dr. Martin Lückhoff. Die Angebote des Forums seien ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. „Wir freuen uns, mit Donja Banai eine kompetente und engagierte Mitarbeiterin gewonnen zu haben, die mit qualitativ hochwertigen und abwechslungsreichen Veranstaltungen das Evangelische Forum Hanau+ mit Leben füllt“, stellt er fest. Auch er betont die Bedeutung von Gesprächsangeboten in einer offenen und vielfältigen Gesellschaft. „Auch wir nehmen wahr, dass die Menschen immer weniger in den Austausch miteinander kommen“, berichtet er. Doch nur durch Begegnung und Verständigung lassen sich Vorurteile ab- und neue Verbindungen aufbauen. „Hierzu möchten wir mit den Angeboten des Evangelischen Forums Hanau+ gerne einladen.“

Mehr Informationen zum Evangelischen Forum Hanau+ und anstehenden Veranstaltungen finden Sie hier.

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17 Jun
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Begegnung der Religionen in Hanau setzt Zeichen für Zusammenhalt und Dialog

Mehr als 100 Interessierte erlebten bei der „Begegnung der Religionen“ am Sonntag, den 1. Juni, im Neustädter Rathaus am Hanauer Marktplatz, wie gelebte Vielfalt und gegenseitiger Respekt das gesellschaftliche Miteinander fördern. Der „Runde Tisch der Religionen“ lud zu einem lebendigen Austausch zum Thema „Zusammen leben, zusammen wachsen“ ein.

„Was wir heute hier erleben, ist keinesfalls selbstverständlich. Jede Gemeinschaft, die sich am Runden Tisch der Religionen beteiligt, geht im Kern von der Achtung vor dem Menschen aus und will das Miteinander stärken. Dieses Miteinander erreichen Sie nicht nur durch Predigten, Sie setzen sich auch gemeinsam über Glaubensgrenzen hinweg dafür ein“, würdigte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri in seinem Grußwort das Engagement der Gläubigen.

Die Ahmadiyya Muslim Gemeinde Hanau, die Alevitische Gemeinde Hanau und Umgebung, die Bahá‘í Gemeinde Hanau, die Evangelische Allianz, die Evangelische Kirche Hanau, die Katholische Kirche Hanau, die Gemeinde Hanau der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, der Muslimische Arbeitskreis Hanau (MAH) sowie die Neuapostolische Kirche Hanau gaben an Ständen Auskunft und machten ihren Glauben sichtbar.

Unter anderem gab es da einen Büchertisch, kleine Geschenke für Kinder, selbst gebackenen Kuchen sowie eine Lostrommel mit Mitnehmgedanken auf bunten Papierröllchen.

Werner „Kweku“ Kahl sang sein Lied „Wir können im Frieden zusammen leben“. Die Sängerin Ruth Valdez und Chid Chamberlain an der Djembe begleiteten ihn.

„Wenn wir uns einander öffnen, unsere Traditionen teilen und voneinander lernen, dann kann aus der Vielfalt eine echte Verbundenheit entstehen. Die ‚Begegnung der Religionen‘ ist dafür ein wunderbarer Raum. Sie lädt dazu ein, Fragen zu stellen, zuzuhören, zu staunen – und das Verbindende im Unterschiedlichen zu entdecken“, so Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck an die Teilnehmenden.

Die Begegnung müsse fruchtbringend sein, daraus ließe sich ein Auftrag zum Handeln ableiten, erklärte Ricarda Sommer-Charrier, Leiterin des Vorbereitungsteams und stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates der Katholischen Kirche Sankt Klara und Franziskus, Hanau und Großkrotzenburg. Das Mandelbäumchen, dass Aktive vom Runden Tisch nach dem Fest der Religionen 2022 als Symbol der Hoffnung und des Friedens im Schlossgarten gepflanzt hatten, trage dieses Jahr erstmals Früchte.

Dr. Werner Kahl, Pfarrer der Evangelischen Stadtkirchengemeinde leitete ein Schriftgespräch zum Thema „Zusammen leben, zusammen wachsen“ an, das Einblicke in die heiligen Bücher und Schriften der verschiedenen Religionen gewährte.

Donja Banai, Leiterin des Evangelischen Forums Hanau, Imam Macid Bozkurt vom Islamischen Verein Hanau sowie Emel Aygün von der Alevitischen Gemeinde Hanau und Umgebung tauschten sich in einem Podiumsgespräch dazu aus, wie man trotz Unterschiede „zusammen leben“ und „zusammen wachsen“ kann. Die Moderation übernahm Dr. Ralf Grünke von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Der Runde Tisch der Religionen wurde 2013 auf Einladung der Stadt Hanau ins Leben gerufen. In den Jahren 2019 und 2022 hatten am Runden Tisch der Religionen engagierte Gemeinschaften jeweils ein „Fest der Religionen“ organisiert. In diesem Jahr sollte ein anderes Format dazu einladen, einander noch besser zu verstehen.

 

Text: Dominik Kuhn, Stadt Hanau.

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17 Jun
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Gemeindefest

  Wir feiern 290 Jahre Evangelische Kirche Langenselbold mit einem bunten Gemeindefest am Sonntag, den 7. September ab 11 Uhr in und um unsere Kirche!  
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17 Jun
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Klingende Kirche

Am 31. August um 17 Uhr laden wir zur Klingenden Kirche ein! Die musikalische Andacht in der Ev. Kirche Langenselbold wird von Ruth Marthiensen und weiteren Musiker*innen gestaltet.

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