Station 4 – groß rauskommen

Station 4 – groß rauskommen

an der Evangelischen Kindertagesstätte, Gartenstraße

Ankommen

– Wie war das, wie hat sich das angefühlt, als ihr 4 oder 5 Jahre alt ward?

– Denkt an ein eindrückliches, eigenes Erlebnis als Kind. – Evtl. erzählen lassen.

Nachlesen

aus Markus 10,13-16

13 Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. 14 Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. 15 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. 16 Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.

Dialog

Vater: Gott ist für mich wie ein Vater.

Mutter: Gott ist für mich wie eine Mutter.

V: Gott sorgt für mein Zuhause.

M: Gott sorgt für das Essen.

V: Von Gott kommt alles im Leben her.

M: Gott sorgt für meine Kleidung.

V: Gott ist groß und stark.

M: Gott ist vorsichtig. Oft umarmt sie mich.

V: Gott beschützt mich. Ich fühle mich bei ihm sicher.

M: Gott tröstet mich. Ihr kann ich immer alles erzählen.

V: Gott erklärt mir den richtigen Weg im Leben.

M: Gott bringt mich oft zum Singen und zum Lachen.

V: Gott zeigt mir, wo meine Grenzen liegen.

M: Gott macht mir Mut zu eigenen Schritten.

V: Gott bringt mir nützliche Sachen bei.

M: Gott erzählt mir Geschichten. Ich höre ihr gerne zu.

V: Gott hat mich lieb, so wie ich bin.

M: Gott hat mich lieb, so wie ich bin.

Weiterdenken

Was bedeutet Segen? –

Unter Gottes Segen stehen, bedeutet, Gott ist mir nahe. Gott hat mich zu sich gerufen. Er wendet sich mir ganz persönlich zu. Gott hält seine schützende Hand über mich und begleitet mich auf allen Wegen.

Fällt euch etwas ein, eine Situation, ein Erlebnis, von dem ihr sagen würdet, da habt ihr den Segen Gottes erlebt? Vielleicht auch aus den Kindertagen? –

Wie sich Segen anfühlen kann, erzählen unterschiedliche Personen: –

1.  „Eine alte Frau erzählt: Ich habe viel erlebt in meinem Leben. Auch viele schreckliche Dinge. Den Krieg damals habe ich ja auch miterlebt. Meinen Vater habe ich nie kennengelernt. Aber ich habe mir immer vorgestellt, dass Gott so eine Art Vater für mich ist. Er ist immer mit dabei gewesen. Ich brauchte nie betteln, wenn ich wollte, dass er mich bei irgendwelchen für mich wichtigen Terminen begleitet. Und das hat mir dann auch oft den Mut gegeben, zu Sachen hinzugehen, wo ich wusste, sie werden nicht einfach. Ja, das hat mich irgendwie stärker gemacht.

2. Ein Mann erzählt: Tja, warum ich Arzt geworden bin? Das war schon eine komische Geschichte. Eigentlich wollte ich immer Rechtsanwalt werden. Schon auch mit allen Idealen, die man sich als Schuljunge noch vorstellt. Gegen die Verbrecher vorgehen und für Gerechtigkeit sorgen. Zwei Semester habe ich das auch studiert. Aber dann ist meine Oma plötzlich gestorben. Umgefallen und zack – tot. Ich habe mich aufgeregt, dass die Ärzte da vorher nichts bemerkt hatten und so. Alles Quacksalber, schimpfte ich. Bis ein Freund damals, so halb im Scherz, sagte: Was hättest du denn gemacht als Arzt? Weißt du das so genau? Und irgendwie, ich weiß im Einzelnen gar nicht mehr wie, habe ich dann angefangen, Medizin zu studieren. Schon das Studium lag mir viel mehr. Und der Beruf jetzt als Arzt ist total mein Ding. Was Besseres gibt es für mich nicht. Da denke ich schon manchmal, dass Gott da seine Hand im Spiel gehabt haben muss.

3.  Eine Jugendliche erzählt: Früher als Kind, da haben wir beim ins Bettgehen zusammen gebetet. Und da hatte ich oft Angst, ich könnte etwas Schlimmes träumen. Dann habe ich Gott gebeten, dass er mir schöne Träume schenkt. Wie man das als Kind halt macht. Und dann konnte ich ganz beruhigt einschlafen. Habe mich so beschützt gefühlt. Das war schön.

4.   Ein Mann erzählt: Eigentlich ist es unglaublich, aber der andere Fahrer hatte den Zettel von der Werkstatt dabei. Da war belegt, dass die Bremsen kaputt sind. Nur in dem einen Fall hätten sie unerklärlicher Weise funktioniert. Ich kam mit dem Fahrrad von links, wäre sicher tot gewesen. Aber bis auf ein paar Kratzer hatte ich nichts. Das klingt jetzt vielleicht kindisch, aber ich glaube einfach, dass Gott da in der Nähe war. Da muss mindestens ein sehr fähiger Schutzengel dabei gewesen sein. Anders kann ich es mir nicht vorstellen.“

Fragen

Ein Kind als größtes im Reich Gottes –

Reihum erzählen: Was können Kinder besser als Erwachsene?

Jesus toppt das, indem er sagt: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht zu Gott kommen.

Singen

aus dem neuen Evangelischen Gesangbuch, Nummer +60

Melodie zum selbst Singen:

      VergissesnieSingen - VergissesSingen

zum Hören und Mitsingen:

      Vergissesnie - VergissesHören

Mitnehmen

Probiert einfach mal aus, wie es sich anfühlt, wenn ihr euch gegenseitig segnet! Legt euch die Hände auf die Schultern, auf den Kopf oder auf den Rücken und sagt euch einen Mut machenden Satz zu. Zum Beispiel: Gott segnet dich und hat dich lieb. Gott begleite dich auf deinen Wegen. Gott hält immer zu dir, du kannst ihm oder ihr vertrauen.

Beten

Mein Gott, du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir, wer ich bin und was ich denke. Ob ich ruhe oder gehe, es ist dir bekannt, du weißt, wohin ich meine Wege gehe.

Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge – du, Gott, weißt, was ich sagen will. Du umgibst mich von allen Seiten und hältst deine Hand auf und über mir. Zu wunderbar bist du für mich, zu hoch, ich kann dich nicht begreifen. Wohin könnte ich fliehen vor dir, wohin mich vor deinem Angesicht verstecken? Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; bette ich mich irgendwo ganz unten, auch da bist du.

Würde ich sagen: Finsternis soll mich bedecken, statt Licht soll Nacht um mich sein, auch die Nacht wäre für dich nicht finster, die Nacht leuchtete wie der Tag, die Finsternis würde Licht. Denn ich bin im Innersten von dir geschaffen, du hast mich werden lassen im Bauch meiner Mutter. Ich danke dir, dass ich so wunderbar gestaltet bin.

Zum Staunen sind deine Werke. Das erkennt meine Seele. Als ich geformt wurde im Dunkeln, kunstvoll entstand in den Tiefen der Erde, war dir nichts an mir verborgen. Deine Augen sahen, wie ich wuchs. In deinem Buch war schon alles verzeichnet. Meine Tage standen bereits fest, als noch keiner von ihnen da war.

Wie undenkbar sind für mich deine Gedanken; mein Gott, wie unendlich ihre Zahl. Wollte ich sie zählen, es wären mehr als alle Sandkörner der Erde, mehr als Atome im Universum. Und käme ich dabei zum Ende, wäre ich noch immer bei dir.

Psalm 139 nach Rainer Oberthür