Station 1 – Zusammenkommen

an der Evangelischen Kirche, Hanauer Straße

Ankommen

Dass Jesus ein Mensch war, dem es sich lohnte, zuzuhören, hatte sich mit der Zeit in Israel herumgesprochen. Damit ihn alle Menschen gut hören konnten, ist Jesus bei den folgenden, für ihn ganz wichtigen Worten, auf einen Berg gestiegen.

Die Evangelische Kirche von Langenselbold liegt auf dem Klosterberg und ist heute der Ort, wo viele Menschen die Botschaft Jesu hören können. Sonntag morgens um 10 Uhr oder natürlich auch zu anderen Zeiten. Jetzt zum Beispiel.

Nachlesen

Matthäusevangelium 5, 1-16

Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm.
2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen.
12 Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.
13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.
14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.
15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.
16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Erklären

– Das sind bekannte Worte, tröstende Worte, motivierende Worte. Immer wieder sollte man sie hören. Es sind Worte, die in einen fließen müssen. Bis die tiefsten Schichten berührt werden. Dort verändern sie uns.

– Wer Trost erlebt – der geht los und tröstet andere. Wer Liebe erfährt – der liebt selbst. Wer umarmt wird – geht und umarmt. Wem Freude und Begeisterung entgegenkommen – trägt sie weiter. Wer ins Licht kommt – leuchtet selbst.

Zwei Jünger unterhalten sich

Johannes (J): Ach, jetzt hat Jesus schon wieder so viel erzählt. Das kann ich mir gar nicht alles merken. Und was es erst bedeutet?!
– Salome (S): Ja, das ist viel, was Jesus erzählt hat. Oft hakt sich bei mir da nur so ein Wort oder ein Satz fest.
– J: Und was hast du dir heute gemerkt?
– S: Dass die Friedfertigen Gottes Kinder sind.
– J: Ja, das weiß ich auch noch. Wo gerade so viel Krieg und Gewalt zwischen Ländern und Menschen zu finden sind.
– S: Ich habe eher an meine Familie gedacht. Immer gibt es Streit mit meiner Schwester. Da habe ich mich gefragt, ob wir überhaupt bereit sind für Frieden. Ob wir überhaupt Frieden wollen?
– J: Naja, in der großen Welt, zwischen den Staaten, ist es schwieriger, Frieden zu stiften.
– S: Die Friedfertigen, das sind doch diejenigen, die den Frieden wollen. Wer sich also darum bemüht, bewusst auf den anderen zuzugehen und sich zu versöhnen, der ist hier gemeint. Mir ist eigentlich gerade klar geworden, dass ich den Frieden will. Ich werde mal meine Schwester besuchen.
– J: Ja, vielleicht müssen wir da mit ganz kleinen Schritten zufrieden sein. Protestieren gegen Krieg und Gewalt, Spenden für entsprechende Organisationen. Oder dort mitmachen. Frieden stiften ist trotzdem eine echte Herausforderung.– S: Ach, man fühlt sich so machtlos. Wenn ich auf die große Politik schaue.
– J: Da gilt dann der Grundsatz, bei sich selbst anzufangen.
– S: Und was hat sich von den Worten Jesu bei dir festgehakt?
– J: Dass ich Licht sein soll.
– S: Ja, das war auch ein schönes Bild. Das macht Mut. Hinausgehen zu den Leuten und ihnen schenken, was man zu geben hat.
– J: Bei mir ist das, wenn ich von Jesus anderen weitererzähle. Das ist mir wichtig. Ich merke da oft, dass ich Licht in das Leben der Menschen bringen kann. Dass es irgendwie heller und wärmer wird. Und dann bin ich motiviert, es öfter zu machen. Wieder rausgehen zu den anderen.
– S: Ja, das passt gut zu dir. Ich kann mir dich auch nicht vorstellen als Stubenhocker. Mit deiner fröhlichen Art beschenkst du die Menschen. Du machst es tatsächlich oft heller.
– J: Jeder muss eben seins finden. Was ihm Freude macht. Ich merke, die Rede von Jesus hat mich richtig kribbelig gemacht. Ich will gleich loslaufen und es weitererzählen.

Beten

Lebendiger Gott, danke für deinen Trost und deine Zusagen. Dein Segen ist auch bei den Menschen, die sich nicht selbst durchsetzen können. Bitte schenke uns Mut, Salz für die Erde zu sein. Bitte gib du uns Durchhaltevermögen, wenn wir für andere Menschen leuchten wollen. Und wenn wir etwas tun, wollen wir erzählen, dass wir es um Deinetwillen tun. Hilf du uns, Sanftmut und Barmherzigkeit in unsere zerrissene und oft dunkle Welt zu bringen. Amen.

Meditation

„Salz und Licht“:

Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Salz der Erde. Das Salz der Erde, das die Erde bewohnbar macht. Wie das Salz in der Suppe. Ihr seid es. Das Salz soll in die Suppe. Soll nicht auf dem Regal stehen bleiben. Ihr sollt nicht stehen bleiben. Auf in die Suppe, in die Erde! Salzt! Womit sollen die Menschen sonst salzen? Ihr seid zu nichts nütze, wenn ihr nicht salzt. Lasst euch nicht wegschütten und von den Leuten zertreten. Traut euch, sonst bleibt es fade. Die Erde schmackhaft machen. Ihr seid es. Ihr seid das Salz der Erde.

Ihr seid das Licht der Welt. Ihr seid das Licht der Welt. Leuchtet. Stellt euch auf den Berg und leuchtet. Nicht verborgen sein. Auf in die Welt! Lasst euch anzünden. Vom Licht des Lebens. Um Licht der Welt zu werden. Ihr seid es. Nicht unter den Scheffel verkriechen. Setzt euch stattdessen auf einen Leuchter. Den Leuchter des Lebens. Traut euch. Leuchtet durch das Leben auf der Welt. So leuchtet es allen, die im Hause sind. Ihr seid Licht. Macht es hell bei den Leuten, damit sie gute Werke erkennen und Gott im Himmel preisen. Ihr seid es. Ihr seid das Licht der Welt.

Singen

aus dem Evangelischen Gesangbuch

Nr. 630 – Wo ein Mensch Vertrauen gibt

Mitnehmen

Welcher Satz hat sich bei euch festgehakt?

Schreibt euch einen Satz aus der Bergpredigt auf!

 

Manchmal hilft es, aus dem eigenen Leben herauszutreten und an einen Ort zu gehen, an dem wir die Worte von Jesus besonders deutlich hören können. Wenn dann ein Satz oder eine Phrase unser Herz berührt, gehen wir verändert wieder ins Leben zurück.