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Der neue Flyer
06 Aug
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Neues Programm „Kultur in der Kirche“

Escape-Room, Konzerte, Lesungen und mehr zugunsten der Marienkirche

Hanau. Internationale Gospel-Gottesdienstes, ein prickelndes Glas Sekt auf der Turmspitze der Alten Johanneskirche oder ein vielfältiges Programm rund um den Reformationstag: Auch für das zweite Halbjahr hat sich der Förderkreis Marienkirche 2.0 unter der Überschrift „Kultur in der Kirche“ wieder viele spannende Veranstaltungen und Aktionen einfallen lassen.

Zum Programm gehören außerdem Veranstaltungen im Rahmen der Aktion „Hanau liest ein Buch“, das Inklusionsforum mit einer spannenden Podiumsdiskussion zum Thema Teilhabe und das große Jubiläumskonzert der Paul-Hindemith-Musikschule, die ihr 50-jähriges Bestehen mit einem großen Jubiläumskonzert in der Marienkirche feiern wird. Rund um den Reformationstag wird es besonders für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter viele spannende Mitmach-Aktionen in der Marienkirche geben: Von einem bunten Stationen-Lauf, bei dem die Kinder spielerisch dem Thema „Schreiben im Mittelalter“ auf den Grund gehen, über ein Orgel-Märchen bis zu einem Escape-Room für Jugendliche und Familien. Eine Bibelausstellung, Vorträge und Lesungen runden das Programm ab. „Wir hoffen, es ist wieder für jeden etwas dabei und freuen uns auf viele Menschen, die zu unseren Veranstaltungen kommen“, stellt Horst Rühl, Vorsitzender des Förderkreises fest. Der Erlös der Veranstaltungen kommt weiterhin der Sanierung Hanaus ältester Kirche zugute. Die frisch gedruckten Flyer mit dem kompletten Veranstaltungsprogramm liegen in den Kirchen der evangelischen Stadtkirchengemeinde, dem Gemeindebüro sowie ausgewählten Hanauer Geschäften aus. Eine digitale Version finden Sie außerdem auf www.marienkirchezweipunktnull.de

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Symbolische Scheckübergabe für den Förderbetrag
06 Aug
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Ein Gewinn für alle

Deutsche Stiftung Denkmalschutz und Lotto Hessen unterstützen Sanierung historischer Kirchenfenster

Hanau. Über einen Lotto-Gewinn der anderen Art durften sich kürzlich Pfarrerin Kerstin Schröder und der Vorsitzende des Förderkreises Marienkirche 2.0, Horst Rühl, freuen: Gemeinsam überreichten Gabriele Gillner von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Johannes Welbrink von Lotto Hessen ihnen einen Fördervertrag in Höhe von 80.000 Euro für die Sanierung der rund 530 Jahre alten historischen Kirchenfenster der Marienkirche.

„Wir freuen uns sehr über diese Förderung“, stellt Kerstin Schröder, geschäftsführende Pfarrerin der evangelischen Stadtkirchengemeinde Hanau fest und bedankte sich herzlich bei beiden. Die Marienkirche in der Hanauer Altstadt ist die älteste erhaltende Kirche in der Brüder-Grimm-Stadt und wird bereits 1316 urkundlich erwähnt. „Geschichtsträchtige Bauten zu erhalten, für jetzt und für künftige Generationen, ist so wichtig und verdient unbedingt Hilfe“, stellt Gabriele Gillner von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz fest. Dies habe man sich gemeinsam mit der GlücksSpirale zur Aufgabe gemacht. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die größte private Initiative für Denkmalpflege und Denkmalerhalt aller Gattungen in Deutschland. Sie ist froh, dass diese auch in schwierigen Zeiten ausreichend Mittel zur Verfügung habe, um entsprechende Projekte zu fördern: „Dank zahlreicher Spenden sowie Erträgen aus der Glücksspirale kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Restaurierung der Glasfeldmalereien in der Marienkirche Hanau mit 80.000 Euro unterstützen“, stellt sie mit Freude fest.  Dem schließt sich auch Johannes Welbrink von Lotto Hessen an: „Denkmalpflege ist gelebte Nachhaltigkeit und in unser aller Interesse“, so der  Repräsentant der Glücksspirale. Für diese brauche man aber einen langen Atem sowie die entsprechenden finanziellen Mittel. Zwanzig Prozent des jährlichen Gesamtumsatzes von Lotto Hessen kommen dem Gemeinwohl zugute, erklärt er und freut sich, dass ein Teil davon über die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nun auch der Marienkirche Hanau zugutekomme. Beide freuen sich darauf, dass Ergebnis der umfangreichen Sanierung nach Fertigstellung persönlich in Augenschein zu nehmen.

Bisher liegt das rund 4 Millionen Euro teure Gesamtprojekt, das neben der Restauration der Kirchenfenster auch die Erneuerung des Kirchendaches und der Fassade umfasst, sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan, wie Schröder berichtet. Bis Ende 2025 sollen die umfangreichen Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. Dabei gehe es aber nicht nur darum, alte Steine zu sanieren, wie die geschäftsführende Pfarrerin betont: „Diese Kirche soll ein lebendiger Ort für alle sein.“ Interkulturell und interreligiös. Wie dies gelingen kann, zeigt der ausgesprochen aktive Förderkreis Marienkirche 2.0 schon heute. Mit abwechslungsreichen Veranstaltungen und Konzerten, Mitmach-Aktionen und mehr. Der Erlös der Aktionen fließt dabei ebenfalls in den Erhalt der Kirche. „Wir freuen uns über jeden Euro, der dabei zusammenkommt“, so der Förderkreisvorsitzende. Wer die Restauration der historischen Glasfeldmalereien darüber hinaus noch besonders unterstützen möchte, könne hierfür eine Patenschaft übernehmen. Alle Infos zu den Fensterpatenschaften und dem Veranstaltungsprogramm gibt es auch im Internet unter www.marienkirchezweipunktnull.de

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02 Aug
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Sonntagsgruß für den 4.8.2024 – Israelsonntag

Wir stehen vor den Stadttoren von Jerusalem auf einem Friedhof und blicken zum Tempelberg. Unsere Reiseführerin zeigt auf die Grabsteine. Auf allen liegen kleine Steine, manchmal nur wenige, auf anderen häufen sich auch sehr große Steinberge. Manche Steine sehen aus, als wären sie gerade mal eben so schnell vom Weg aufgesammelt worden, andere wiederum wurden anscheinend extra für diesen Zweck ausgesucht und mitgebracht. Wir fragen die Reiseführerin nach der Bedeutung der Steine, denn es scheint, dass die Steine anstatt der bei uns üblichen Blumen abgelegt wurden.

Unsere Reiseführerin liefert uns zwei Erklärungen:
zum einen hätten die Steine einen pragmatischen Sinn, denn als es noch keine Friedhöfe gab, sollten die Grabstätten erkennbar sein und das Grab auch vor Witterungseinflüssen und wilden Tieren geschützt sein. Jeder Besucher hinterlegte einen weiteren Stein auf dem Grab und zeigte damit seine Verbundenheit mit dem Toten: „Ich war hier, ich denke an dich!“

Die zweite Erklärung habe ich trotz einiger Nachforschungen nirgends nachlesen können, aber sie ging mir damals so zu Herzen, dass ich sie mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser des Sonntagsgrußes, teilen möchte, auch wenn sie vielleicht nur der Fantasie unserer Reiseführerin entsprungen ist: Fakt ist, dass jedes jüdische Grab nach Osten ausgerichtet ist, damit sich alle Juden am Tag der Auferstehung auf den Weg nach Jerusalem zu ihrem Messias machen können. Laut der Erzählung unserer Reiseführerin sollten dabei die Steine auf den Grabsteinen dazu dienen, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Dabei mache jeder mit und wer viele Steine auf seinem Grab habe, könne natürlich auch mehr dazu beitragen.

Für viele aus unserer Reisegruppe war dies damals ein beeindruckendes Bild des unerschütterlichen Glaubens und der unermüdlichen Hoffnung.

Direkt vor unseren Augen waren die Gräber mit den Steinen, dahinter der Blick auf die Stadtmauer Jerusalems und den Felsendom, der den Standort des ehemaligen Tempels markiert. Unter dem Felsendom befindet sich die verbliebene Westmauer des Tempels, die Klagemauer, Ort des Gebets vieler Jüdinnen und Juden. Die Menschen haben sich arrangiert. Die jüdische Lehre erfolgt nun in den Familien und den Synagogen, aber trotzdem vermissen sie ihren Tempel, obwohl dieser bereits seit über 1900 Jahren zerstört ist. Jedes Jahr im August gedenken die jüdischen Gemeinden der Zerstörung des Tempels sowie der heiligen Stadt Jerusalem im Jahr 70 nach Christus durch die Römer. Und auch wir verbinden uns mit unseren Gebeten am Sonntag im Gottesdienst in Gronau mit den Juden und Jüdinnen dieser Welt und ganz besonders den Menschen in Israel, die auch aktuell im Nahost-Konflikt wieder unter Anfeindungen, Zerstörungen und Attentaten leiden. Wir rufen zu Gott: Herr erbarme dich! Erbarme dich der Menschen in den Krisengebieten gerade jetzt in Israel und Palästina, aber auch in allen anderen Regionen dieser Welt. Schenke ihnen Frieden und Hoffnung und stärke sie in der Gewissheit, dass sie eines Tages frei und ohne Sorgen leben können. Herr, wir bitten dich, erhöre uns. Amen

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen und euch

Vera Schwarz Lektorin in Gronau und Niederdorfelden

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27 Jul
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Sonntagsgruß zum 28.7.2024

„Geh aus mein Herz und suche Freud“….das denke und summe ich, wenn ich dieser Tage durch die Felder und Wiesen laufe. Die Weizenfelder leuchten golden und überall sind die Landwirte am Einbringen der Ernte. Die Störche folgen den Erntemaschinen auf der Suche nach Futter für ihre Jungen, die hoch oben auf den Masten in Gronau in ihren Nestern warten. Die Sonne strahlt warm vom blauen Himmel, die Sonnenblumen recken ihr fröhlich ihre Gesichter entgegen und auch viele Menschen nutzen das Wetter zu einem gemütlichen Sonnenbad. Die Seen der Region laden zu einer Abkühlung ein und die üppig grünen Bäume locken in ihren Schatten. Die Bienen fliegen emsig durch den Klee und die Schafe grasen mit ihren Lämmern auf saftigen Weiden.

Es ist Sommer: eine Zeit der Lebensfreude, der unbeschwerten Tage im Freien, der abendlichen Treffen im Garten bei Kerzenschein, der luftigen Kleidung, des Duftes nach Sonnencreme und Gegrilltem und ganz besonders eine Zeit, in der wir die Schöpfung Gottes in ihrer ganzen Pracht erleben und genießen.

Den Sommer besingen wir auch mit den Worten von Paul Gerhardt aus dem Jahr 1653.
„Geh aus mein Herz und suche Freud“ schrieb er damals als Gedicht in 15 Strophen. Die uns heute bekannte Melodie wurde nach einigen Versuchen erst 150 Jahre später gefunden. Sieben Strophen lang lobt Gerhardt Gottes Schöpfung und stellt dann die Verbindung zu Gottes Güte und Menschenliebe her:

„Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun, erweckt mir alle Sinnen, ich singe mit, wenn alles singt und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen.“

Paul Gerhardts Texte sind bildreich, sie öffnen die Augen für die Schönheit von Gottes Schöpfung, sie trösten die Menschen und loben Gott, sie schenken Hoffnung. Und all das hatten die Menschen damals bitter nötig. Der dreißigjährige Krieg war gerade beendet, die Menschen lebten in bitterer Armut, standen vor dem Nichts, ganze Landstriche waren verwüstet und menschenleer. Da brachte genau dieses Lied mit seiner Schilderung der verschwenderischen Sommerfülle ein helles Bild in diese dunkle Zeit. Die Botschaft klingt so für mich:
Öffnet eure Herzen für die Schönheit der Natur, all das hat uns Gott geschenkt und zeigt uns damit seine Liebe zu uns Menschen. Und wenn es auf Erden schon so schön ist, so wird es im Himmel noch viel herrlicher werden.

Die Worte machten damals den Menschen Hoffnung und sind auch heute, 350 Jahre später, aktuell und schenken uns sommerliche Freude, wenn wir diese Verse inbrünstig singen. Sehen Sie beim Singen auch das Huhn mit seinen Küken auf dem Hof laufen, hören Sie die Lerchen tirilieren und betrachten die blühenden Gärten in Ihrer Nachbarschaft? Mit Freude und Dankbarkeit dürfen wir dieses Lied singen. Vielleicht mögen Sie sich ja mal wieder alle Strophen durchlesen und die Schönheit der Worte genießen. Sie finden das Lied unter der Nr.503 im Gesangbuch. Und einen Gottesdienst im sommerlich schönen Garten dürfen Sie in Kilianstädten mit Pfarrerin Johanna Reuhl an diesem Sonntag, 28.7.24, um 10 Uhr erleben.

Familie Mühlenbach, Bleichstr.37, lädt dazu herzlich ein.

Sommerlich gesegnete Grüße sendet

Vera Schwarz Lektorin in Niederdorfelden und Gronau

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Sonntagsgruß: Kinder des Lichtes?
20 Jul
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Sonntagsgruß: Licht

Liebe Leserinnen und Leser,

Noch ist es hell in der Welt, noch ist die Sonne stark am Strahlen, noch sind die Tage lang, die Nächte warm und wir leben als Kinder des Lichtes, in Sommerzeiten fällt das ja auch leicht. So streck ich meine Nasenspitze beim morgendlichen Kaffee in die Sonne, genieße die Ruhe der Sommerferien und frage mich: Gibt es nichts Schöneres als als Kinder des Lichtes zu leben? Versonnen greife ich zum Smartphone und wische zur Nachrichtenseite und da, da strahlt mir schon wieder Lichtgestalt entgegen: Blondierte Haartolle, bei Reden jetzt ein Pflaster am Ohr, und den Arm empor gereckt, der Link zum Bibelshop eingeblendet und Donald Trump redet von Licht und Finsternis, redet von sich, von Stärke, von America first und Bibeltreue, Kind des Lichtes, drischt dann auf andere ein, will gewählter Diktator sein und die Bibel immer mit dabei. Ich verschlucke mich an meinem Kaffee, huste in die goldschimmernde Morgensonne. Da erklärt wiedermal jemand sich zum Kind des Lichtes, der alles nur nicht Frieden im Schilde führt, dem mit seinen Milliarden nicht daran gelegen ist, die Mächtigen vom Throne zu stürzen sondern dort zu erhalten, der die Freiheit in Christo nur für seinen eigenen Hass in Anspruch nimmt, Bruder im Geiste mit dem Herren im Kreml, den Diktatoren in China, den Mullahs in Teheran und vielen anderen Orten – sie alle eint, dass sie sich als die wahren Kinder des Lichtes sehen und dabei diese Welt, die Freiheit in den Abgrund bringen.

Und ein paar Schüler*innen von Paulus, die haben versucht die Kinder des Lichtes von denen der Finsternis zu unterscheiden, zu trennen:

„Lebt als Kinder des Lichtes, die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf.“

(Epheserbrief, Kapitel 5).

Und so sitze ich auf meiner Terrasse und frage mich ernsthaft, wie es sein kann, dass Menschen wie Trump und Co sich mit Bibeln und Gebeten zu Christus schmücken, sich als die Kinder des Lichtes feiern? Wie kann es sein? Deckt das Licht, das Licht der Liebe nicht gerade diese Finsternis auf? Ja, so hoffe ich doch und ich muss mir eingestehen: Die Trumps dieser Welt, die sehen sich im Recht, sie haben sich selbst ins Licht gestellt und die Lampe mit ihrer Macht, mit ihrer Medienstärke, mit ihren spitzen Worten, ihrem Tanz auf der Scheide des Sagbaren über sich angeknipst und sie sehen nur noch sich, überzeugt die Kinder des Lichtes zu sein, aufzudecken, dass die Liebe unterm Regenbogen doch falsch sei, rauszubrüllen, dass Menschen auf der Flucht das Übel seien, Hass zu schüren, weil sie doch im Licht stehen. Und ich frage mich: Wo ist das Licht der Welt, wo ist denn die Liebe, die über allem steht? So sitze ich mit meinem inzwischen kalten Kaffee auf der Terrasse in der Morgensonne und der Grauschleier der Hitzewolken legt sich darüber – ich frage mich: Was ist denn das Licht in dem wir leben sollen? Können wir es unterscheiden von der Finsternis? Bin ich vielleicht in der Finsternis, wenn ich das Licht der Extremisten nicht feiern will? Oder wird das Licht giftig verkehrt? Ich frage mich und lass die Sonne ins Gesicht scheinen – dann öffne ich den Messenger auf meinem Handy und schreibe der guten Freundin eine Nachricht: „ich freu mich drauf dich morgen zu sehen, es wird sonnig!“ – Lebt als Kinder des Lichtes, versuchen wir es, das wünschen wir Ihnen von Herzen in dieser Sommerzeit – sammeln wir Licht für das, was uns bevorsteht!

Der Sonntagsgruß wird sich nun über die Sommerferien ein wenig erholen und wird unregelmäßig erscheinen – Ende August dann wieder wöchentlich!

Herzliche Grüße
Ihre Pfarrer*innen
Maraike Heymann und Tobias Heymann

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Danke
14 Jul
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Sonntagsgruß: Danke!

Endlich Ferien! An diesem Wochenende starten viele hessische Familien in den Sommerurlaub. In den letzten Tagen wurde alles gepackt, die Reise organisiert und nun geht es los. Die Vorfreude ist riesig! Acht Stunden Fahrt stehen auf dem Plan, also wird die Familie ganz früh ins Auto gepackt, vielleicht schlafen die Kinder ja dann noch eine Weile, was natürlich nicht geschieht. Genauso wie auch der Plan mit der frühen Abfahrt schief geht, denn andere hatten dieselbe Idee. Also ist auf der Autobahn erst mal Stau angesagt. Und schon beginnen sich die Kinder auf der Rückbank zu langweilen und es folgt die unausweichliche Frage: „Wann sind wir denn endlich da?“

Da die Mutter gerade fährt, versucht der Vater die Kinder mit ein paar Ratespielen und leckeren belegten Broten abzulenken, aber schon bald ist auch seine Geduld erschöpft und er fragt sich: „Warum sind wir denn nicht zuhause geblieben? Da hätten wir es uns doch auch schön machen können.“

Kennen Sie diese Szenarien? Jedes Jahr zur Ferienzeit erleben Menschen diese Momente, egal ob die Anreise mit dem Auto, mit der Bahn oder dem Flugzeug erfolgt: es herrscht in vielen Fällen eher Stress und Unmut statt Freude und Dankbarkeit. Und das manchmal nicht nur während der Reise selbst, sondern auch am Urlaubsort: das Hotel sieht nicht so aus, wie man es sich vorgestellt hat, die Betten sind zu kurz oder zu weich, das Essen schmeckt anders als gewohnt, die Lieblingsliegen sind morgens am Pool bereits belegt, das Wetter ist schlecht und und und und…………

Themen zum Schimpfen gibt es genug, doch dabei gibt es doch auch mindestens genauso viele Dinge, für die man in diesen Momenten DANKE sagen könnte. Und damit meine ich nicht das DANKESCHÖN, dass man der Nachbarin zuhause fürs Blumengießen überbringt.

Nein, einfach DANKE……………………….
für unsere Reisemöglichkeiten, die nicht jeder Mensch auf dieser Erde uneingeschränkt hat
für die Menschen, die uns auf unserer Reise begleiten oder denen wir begegnen
für das Erleben anderer Kulturen und das Kosten neuer Gerichte und Spezialitäten
für das freundliche Lächeln einer Marktfrau auf einem Basar
für den Sonnenaufgang über dem Meer
für das Glücksgefühl oben am Gipfelkreuz nach einem anstrengenden Aufstieg
für Gottes Schöpfung, die uns überall –neu und doch bekannt– begegnet.

Denn auch wenn mal was im Urlaub oder auch zuhause nicht so läuft, wie wir es wünschen oder erwartet haben, so können wir uns doch darauf verlassen: Gott ist bei uns, er schenkt uns die vielen kleinen besonderen Momente, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wofür wir dankbar sein dürfen.

Das erleben auch die Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten, denn obwohl sie im Verlauf ihrer langen Reise nicht immer freudig und dankbar erscheinen, so können sie sich doch auf Gott verlassen. Er begleitet sie durch die Höhen und Tiefen ihrer Reise und sorgt für sie.

Davon können Sie am Sonntag, 14.7.24 um 10 Uhr in der Kirche in Niederdorfelden hören.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Sommer- und Ferienzeit

Ihre Vera Schwarz

Lektorin in Gronau und Niederdorfelden

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