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28 Aug
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Gottesdienst zur Einschulung

Dienstag, 5. September, 9 Uhr in der Evangelischen Kirche Langenselbold
Pfarrer Ingo Heinrich und Pfarrerin Solveig Engelbert

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26 Aug
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Sonntagsgruß: Enttäuschung

Liebe Leserinnen und Leser,

Sind Sie schonmal enttäuscht worden? Ich neulich im Urlaub zum Beispiel – da war der Plan, endlich diesen tollen Bergsee mit kristallklarem Wasser zu besuchen. Und dann, dann gießt es Bindfäden, dann strömt das Wasser und nichts ist mit türkisblauen Gletscherwasser, stattdessen Schlamm und Frösteln unter der Regenjacke. Pure Enttäuschung ist das – zurück zum Auto und das erste Café aufsuchen – wahrscheinlich ein Touriort, viel zu teuer!

Jesaja, ein alter Prophet Israels, der ist auch mächtig enttäuscht. Er hat die ganze Ungerechtigkeit gesehen, dass sich die oberen der Gesellschaft nicht an Regeln halten, dass Großmächte einfach nur auf den eigene Profit zielen und eigentlich Gerechtigkeit gar nicht so recht gilt. Für ihn schreit diese Ungerechtigkeit zu Gott und Jesaja träumt davon, dass Gott für Gerechtigkeit sorgt, so mit Faust auf dem Tisch und starker Hand und so. Aber, wir kennen das, heute wie damals – die Party in den Palästen geht weiter – Klimawandel nur für die Schwächsten – keine große Revolte. Jesaja ist enttäuscht – Gott soll doch eingreifen – vielleicht dauert es ja nur noch eine kleine Weile. Also gar nicht mehr so lange und dann ist alles wieder in Ordnung. Derweil, ja was denn derweil, wenn wir so enttäuscht im Regen und in Ungerechtigkeit sitzen?

Das Café ist eher so ein Laden für alles – Supermarkt, Bäckerei und Postkartenverkauf. Die Einheimischen stapfen mit Gummistiefeln hindurch – draussen regnet weiter – aber es gibt Kuchen, die Stühle sind klapprig, aber es ist warm. Der Kuchen ist selbst gebacken – und mit mir am Tisch sitzt ein alter Farmer aus einem Tal das vom Bergsee abgeht – wir reden, wir schweigen, wir schauen den Regenmassen zu, noch eine ganze Weile, als es irgendwann weniger wird gehe ich wieder raus in die vom Regen zaubergewaschene Luft und sehe die dampfenden Nebelschwaden zwischen Baumwipfeln der Berghänge aufsteigen. Ich bin wunderbar enttäuscht worden – warum? Weil ich nicht in der Täuschung der perfekten Kulisse geblieben bin, ich hab die Täuschung abgelegt, sie wurde vielleicht sogar abgewaschen und deshalb hab ich wundervolles entdeckt.

Ja, das klingt jetzt romantisch – das Leid auf der Welt ist da, aber schau, da ist ein süßes Café mit wunderbarem Hefegebäck – also ist doch alles nicht so schlimm und deine Enttäuschung über die Ungerechtigkeit der Welt- vertage das noch eine kleine Weile und genieße deinen Kaffee. So kann man das verstehen – oder aber auch: Gott greift nicht mit starker Hand ein, wandelt nicht auf einmal alles sondern Gott enttäuscht uns – schenkt uns vielleicht einen neuen Blick auf unsere Welt, einen liebevollen auf unsere Nächste, weil wir Zeit haben, es selbst in der Hand. Und dann ändert sich doch schon die Welt – oder?

Wir wünschen Ihnen, dass Sie sich enttäuschen lassen, dass Sie so neues entdecken. Und vielleicht wollen Sie ja noch was besonderes erleben, nämlich den ersten eigenen Gottesdienst einer neuen Lektorin – in Niederdorfelden wird am Sonntag den 27.08 um 10h Frau Saskia Rühl den Abschlussgottesdienst ihrer Lektor*innenausbildung halten – eine kleine Prüfung sozusagen. Kommen Sie vorbei, stärken ihr segensreich den Rücken, geben ihr Feedback wie ihnen der Gottesdienst gefallen hat – und Kuchen, den gibts am Sonntag auch in Niederdorfelden.

Herzliche Grüße
Ihre
Pfarrer*innen
Maraike Heymann und Tobias Heymann

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Hochmut kommt vor dem Fall
23 Aug
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Sonntagsgruß zum 11. Sonntag nach Trinitatis

Im Jahr 1985 hatte ich ein Vorstellungsgespräch in einer Bank. Zu dritt saßen wir Anwärter auf einen Ausbildungsplatz vor den Personalbetreuern und beantworteten, so gut es eben ging, ihre Fragen. Doch dann stockten wir alle drei, denn wir wurden nach unseren guten Eigenschaften gefragt. Keiner von uns rührte sich, denn vermutlich dachten auch die beiden anderen dasselbe wie ich: „Ich kann doch hier nicht einfach so angeben. Das macht man einfach nicht!“ Ich hörte quasi meine Oma mit ihrem Lieblingszitat, das sie gerne benutzte, wenn sie mal wieder von einem Skandal in ihren geliebten Klatschblättchen las: „Hochmut kommt vor dem Fall.“

Wollte ich in einem Vorstellungsgespräch arrogant ankommen? Natürlich nicht. Aber andererseits hatte der Personalbetreuer ja ausdrücklich danach gefragt. Also gab ich mir einen Ruck und sagte offen, dass ich so erzogen wurde, dass es sich nicht gehört, sich selbst zu loben, aber da ja eine Antwort erwünscht wurde, würde ich eben beginnen. Die augenzwinkernde Antwort des Prüfers war: „Eine gute Eigenschaft kennen wir jetzt schon von Ihnen, Sie sind mutig!“

Später wurde uns dreien klar: Hier ging es nicht um ein Prahlen, sondern einfach nur um gesundes Selbstvertrauen. Zeig, was du kannst, aber belächle nicht andere, die dazu (noch) nicht in der Lage sind. Es ist nicht schändlich, seine Fähigkeiten zu benennen.

Nur wer sich selbst überschätzt oder wegen seiner Talente geringschätzig auf andere herabschaut, ist auch tatsächlich hochmütig. Im Wochenspruch für diese Woche thematisiert dies auch Petrus in einem Brief an seine Gemeinde: „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ (1.Petrus 5,5b) Dabei ruft er die Ältesten der Gemeinde auf, ihre Gemeinden aus freiem Willen zu leiten und zu lehren ohne nach Gewinn zu trachten oder über die Gemeinde herrschen zu wollen. Und auch die Jüngeren in den Gemeinden sollen sich nicht über die Älteren erheben, sondern auf ihre Ratschläge hören. Und alle gemeinsam sollen dabei in Demut leben.

Demut – wann haben Sie das Wort das letzte Mal verwendet? Ich könnte es von mir nicht sagen und denke erst mal an Unterwerfung und absolute Ergebenheit. Aber dann schaue ich mir noch eine Definition an: „Demut – das Zurückzunehmen der eigenen Interessen gegenüber einer höheren Macht oder gegenüber einer Gemeinschaft.“ Wer demütig ist, stellt demnach seine eigenen Ansprüche nicht in den Vordergrund und hat das auch nicht nötig. Ein schöner und erstrebenswerter Gedanke: Wir zeigen uns demütig vor Gott, aber auch und gerade im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen. Das würde so manches Kräftemessen, z.B. im Berufsleben, im Keim ersticken und zu vermutlich schnelleren und produktiveren Ergebnissen führen. Also üben wir uns in Demut, indem wir selbstbewusst unsere von Gott gegebenen Talente einsetzen, aber dabei nicht hochmütig auf andere herabschauen. Das können wir jeden Tag neu versuchen und dabei auf Gottes Gnade hoffen. Amen

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen und euch

Vera Schwarz
Lektorin der Kirchengemeinden Niederdorfelden und Gronau

Herzliche Einladung zum Gottesdienst am Sonntag, 20.8.23 um 10 Uhr in Gronau.


Bild: Von Lestat (Jan Mehlich) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

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21 Aug
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Sopran- Alt- Bass… Singen macht Spaß!!

Singen mit dem „Chorbuch a tre“

Am Sonntag, den 17. September lädt Bezirkskantorin Rike Alpermann-Wolf von 15 bis 18 Uhr in die evangelische Kirche Rodenbach ein, um dreistimmige Lieder und Gesänge aus dem Chorbuch zusammen zu singen und zu probieren..
Notenkenntnisse sind immer hilfreich, müssen aber nicht vorhanden sein. Das Chorbuch kann an dem Tag ausgeliehen werden.
Bringen Sie bitte ihre eigene Kaffeetasse, gute Laune und…. Ihre Stimme mit.

Anmeldung (mit Angabe der Stimmlage) bitte bis zum 10. September bei:
Rike.Alpermann-Wolf@ekro.de oder telefonisch: 06184/993867.

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12 Aug
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Sonntagsgruß zum 10. Sonntag n.Tr. (Israelsonntag)

am 13. August 2023

Wenn ich in mittelalterlichen Orten unterwegs bin, bleibe ich oft auch vor Häusern stehen, an denen Haussprüche festgehalten sind. Und so gehört es für mich auch dazu, diese Sprüche zu entziffern. Da ist von Feuer und Krieg die Rede, aber auch von Neid und Neuanfang, da werden die Handwerksfähigkeiten gelobt und/oder einfach nur die Namen der Bauherren genannt. Erstaunlich oft wurde in früheren Zeiten ein Bekenntniswort in die Balken geschnitzt oder in den Stein geschlagen. Der Anlass des dort stehenden Satzes wird nicht genannt, er steht da und will einfach nur gelesen sein.

Und als ich den Wochenspruch für die kommende Woche las, musste ich gleich an mehrere Häuser denken, an denen ich genau diesen Spruch schon gelesen hatte. Und es waren meist ganz einfache schlichte Häuser, ohne Schnörkel. Sie strahlten Reichtum aus, aber keinen Protz.

„Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat.“

Dabei denke ich auch an Jerusalem, die Stadt des „göttlichen Friedens“, so die Übersetzung. Wo ist der Friede in dieser Stadt zu sehen. Schon zu Jesus Zeiten kamen ihm die Tränen. Es war nicht das Treiben im Tempel, es waren nicht die Römer, die diese Stadt durch ihr Tun missachteten, es waren auch nicht die Entgleisungen gegen Gott, den Herrn … es war diese unendlich scheinende Uneinsichtigkeit des Volkes. Er erlebte es an sich selber, wenn er durch das Land ging. Da war die Offenheit derer, die etwas von ihm wissen wollten, die ihm gerade zu an den Lippen hingen, die endlich „gute Nachrichten“ hören wollten. Und auf der anderen Seite waren die Sturköpfe, die sich in ihrer Verbohrtheit nicht bewegen mochten, aus Angst, sie könnten den Sinn ihres Lebens verlieren und die dann alles verurteilten, verteufelten, auszurotten versuchten was anders war als ihr Denken und die dabei notfalls auch über Leichen gingen.

Wir brauchen heute gar nicht die Tagesschau einzuschalten, um zu entdecken, dass sich in Jerusalem seit den Tagen des Jesus von Nazareth scheinbar nichts geändert hat. Wir brauchen gar nicht nach Jerusalem oder Israel zu blicken. Wenn wir zu uns selbst ehrlich sind, können wir auch ganz locker bei uns hier in Deutschland bleiben. Wenn Gott der Herr eines Volkes ist, dann geht es ihm gut. Das war schon immer so, seit den ersten Tagen der Weltgeschichte. Wenn einem aber der Teufel dauernd im Nacken sitzt und mitmischt, dann ist es spätestens mit dem Wohlgehen vorbei, dann habe ich nur noch Angst. Schauen wir uns um – das ist doch leider die Wirklichkeit: Angst und Furcht, was noch alles kommen könnte. Und warum ist das so? Ich denke, weil wir aufgegeben haben, unserem Gott etwas zuzutrauen. Darum: Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist!

Schauen wir mit Gottvertrauen in die Zukunft.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen
herzlichst Ihre/Eure Angelika Steul
(Lektorin in Niederdorfelden)

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04 Aug
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lebendig – vielfältig – Hanau!

Förderkreis Marienkirche 2.0

Eine historische und aktuelle Kirche: offen, multikulturell, interreligiös; spirituell und lebendig! Das unterstützt der Förderkreis »Marienkirche 2.0«, der sich nicht nur der Erhaltung der Marienkirche verpflichtet weiß, sondern das Leben in dieser wunderbaren Kirche fördern will. Dazu werden neue Formen von interkulturellen und interreligiösen Begegnungen entwickelt und neue Seiten kirchlichen und spirituellen Lebens aufgeschlagen.

Alle sind in der wunderschönen Marienkirche willkommen. Die Geschichte dieser Kirche reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Sie steckt voller spiritueller und historischer Schätze, die es zu erkunden und zu erhalten lohnt. Die Grafengruft ist in Hanau einzigartig und hat Bedeutung für die Stadt-, Landes- und Kirchengeschichte. Hier liegt der Gründer der Hanauer Neustadt, Graf Philipp-Ludwig II., seit 1612 als erster bestattet. Er prägte ebenso das Glaubensleben mit der Einführung des streng reformierten Bekenntnisses. Viele Bilder in der Kirche fielen damals dieser zweiten Reformation zum Opfer. Nur die Glasmalereien im Chorraum sind verblieben und bis heute erhalten. Wissenschaftliche Untersuchungen haben bestätigt, dass diese Malereien aus der Zeit von 1495/96 in großen Teilen original erhalten sind. Der gotische Chorraum, der 1485 bis 1492 erbaut wurde, hat mit seinem historischen Kreuzrippengewölbe selbst das Bombardement Hanaus überstanden, während der größte Teil der Kirche 1945 in Schutt und Asche lag. Der Schlussstein mit dem auferweckten Jesus und der ersten Zeugin dieses Lebens, Maria Magdalena, trägt nicht nur seit dem 15. Jahrhundert die komplette Last des Kreuzrippengewölbes, sondern symbolisiert auch den spirituellen Mittelpunkt mit dem Bekenntnis zu dem Leben, das den Tod durchbricht. Es bleibt ein Wunder, dass dieser Schlussstein auch die Last der Bomben überstanden, getragen und gehalten hat.

Seit dem 13 Jahrhundert hat die Kirche viele Umbauten und Veränderungen erfahren. Hier seien aktuell die große Grenzing-Orgel von 2004 und der Tafelaltar, der sich zu einem einladenden Tisch des Herrn mit etwa 80 Plätzen umbauen lässt, genannt. Die Marienkirche steht für ein lebendiges Konzept. Diese Lebendigkeit wollen wir im Alltag wie an Festtagen feiern und gestalten: »Marienkirche 2.0«!

Damit wir aber das Leben in dieser Kirche reformieren können, müssen Bauschäden beseitigt, muss die Kirche saniert werden. Die aktuellen Instandhaltungsmaßnahmen werden etwa vier Millionen Euro kosten. Den größten Teil davon trägt eine kirchliche Stiftung. Die Landeskirche und die Stadt Hanau beteiligen sich, aber es fehlen noch etwa 500.000 Euro. Der Förderkreis »Marienkirche 2.0 | lebendig – vielfältig – Hanau!« hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Sanierungsprojekt zu unterstützen. Er wird offiziell am 24. September 2023 um 17 Uhr in der Marienkirche vorgestellt.

Alle, die an dieser Kirche Interesse haben und zum Erhalt dieses geschichtsträchtigen und spirituellen Ortes beitragen wollen, sind herzlich eingeladen, Mitglied im Förderkreis zu werden. Wir freuen uns auf die Begegnung mit Ihnen. Machen Sie mit?

 

 

 

Die Marienkirche braucht Sie!

Sie können die Sanierung mit Ihrer Spende direkt unterstützen:

 IBAN DE62 5065 0023 0000 050351 | Kirchenkreisamt Hanau | Stichwort: Spende Marienkirche 2.0

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