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Gründung Förderkreis Marienkirche 2.0
04 Okt
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Sanierung Marienkirche kein Selbstzweck

Stadtkirchengemeinde Hanau gründet Förderkreis „Marienkirche 2.0“ und ist offen für neue
Formen der Begegnung

Seit geraumer Zeit bereits ist sie hinter Baugerüsten verschwunden: die Hanauer
Marienkirche. Das historische Gebäude in der Altstadt wird erneuert. Massive Schäden an
Dach, Dachstuhl und Außenfassade machen eine grundlegende Sanierung bis Ende 2024
unumgänglich, das Gerüst wird also noch eine Weile erhalten bleiben. Die 450 Jahre alten
Glasbilder sind hingegen in einem sehr guten Zustand, hier wird die Bleieinfassung erneuert.
Die Baumaßnahmen kosten nicht nur viel Geld, Kraft und Engagement, sie sind auch eine
Triebfeder für die Stadtkirchengemeinde, über die Erhaltung des Kirchengebäudes hinaus
das spirituelle Leben in der Kirche zu befördern.

Marienkirche für vielfältige Begegnungen öffnen
Die Sanierung der Kirche ist also kein „Selbstzweck“ zum Gebäudeerhalt, wie Pfarrerin
Kerstin Schröder es ausdrückte, sondern damit verbunden ist die Idee, die Marienkirche für
vielfältige Begegnungen zu öffnen. Kaum ein anderes historisches Gebäude ist so mit der
Hanauer Bau- und Kulturgeschichte verbunden wie die Marienkirche. Unter anderem liegt
der Gründer der Neustadt, Graf Philipp Ludwig II. in der Grafengruft begraben und die
aktuelle Ausstellung im Museum in Philippsruhe beleuchtet das Leben der Marie von
Hessen-Kassel, der heutigen Namensgeberin, die ebenfalls in der Gruft bestattet ist.

„Wenn es um die Marienkirche geht, dann geht es ans Eingemachte.“
Horst Rühl, Pfarrer i. R., und seit Jahrzehnten mit der Marienkirche und Hanau verbunden,
sagte: „Wenn es um die Marienkirche geht, dann geht es ans Eingemachte.“ Daher habe er
nicht lange überlegen müssen, als es darum ging, in einem „Fundraising-Kreis“ mitzuwirken.
Unter dem Titel „Marienkirche 2.0 – lebendig – vielfältig – Hanau“ gründet die
Stadtkirchengemeinde einen Förderkreis, um mithilfe von Sponsoren, Geld- und
Sachspenden vielfältige Veranstaltungen für Hanau ins Leben zu rufen. „Alle können Mitglied
werden. Der Förderbetrag liegt bei 30 Euro pro Jahr.“ Der Förderkreis, der von einem
Vorstand geleitet wird, bestimmt über die Verwendung der Mittel. „Bislang konnten wir 22
Freiwillige für unsere Ideen gewinnen“, freute sich Rühl. Unter anderem sollen bis zu 1000
Dachschindeln, in die das Logo des Förderkreises graviert wurde, gegen eine Spende von 25
Euro abgegeben werden. Christel Sippel, bis vor kurzem Kirchenvorstandsvorsitzende, wird
alsbald und gerade für die Adventszeit Marienkirchen-Schokotaler gießen lassen. Der
HANAUER ANZEIGER unterstützte bisher die Aktionen mit kostenfreien Anzeigen. Die
Schirmherrschaft hat Oberbürgermeister Claus Kaminski übernommen, der mit den Worten
zitiert wurde: „Ohne Marienkirche kann ich mir Hanau gar nicht vorstellen.“

„Die Marienkirche ist ein Hanauer Schatz.“
Dekan Dr. Martin Lückhoff nannte in seiner kurzen Rede zwei Argumente, die seines
Erachtens für den besonderen Einsatz und für den Erhalt der Marienkirche sprächen. „Die
Marienkirche ist ein Hanauer Schatz.“ Seit dem 13. Jahrhundert erheben sich ihre Mauern
und könnten viel erzählen vom Leben der Menschen, ihrer Hoffnung und ihrer Klage.
Zweitens hätten unsere Vorfahren uns die Marienkirche anvertraut und so sei die Aufgabe
der Nachfahren, diesen Ort als einen Ort des Zusammenkommens, des Betens, des
gemeinsamen Feierns und des Singens zu erhalten.

Stadt Hanau unterstützt Sanierung
Für die Stadt Hanau sprach Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri ein Grußwort. Die
Marienkirche sei eng mit der Geschichte Hanaus verknüpft, das 1303 die Stadtrechte erhielt.
Mit der Innenstadt sei auch die Marienkirche am 19. März 1945 größtenteils zerstört
worden. Heute ist die Marienkirche aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken und gehört
zu den Sehenswürdigkeiten Hanaus. Über alle Parteien hinweg haben die Stadtverordneten
zugestimmt, die Sanierung der Marienkirche mit 400.000 Euro zu unterstützen.
Insgesamt belaufen sich die Sanierungskosten auf vier Millionen Euro. Davon übernimmt die
Evangelische Präsenz Hanau, eine kirchliche Stiftung, 2, 73 Millionen Euro, die Landeskirche
beteiligt sich mit 150.000 Euro und der Kirchenkreis Hanau mit 200.000 Euro. Über die
Denkmalpflege des Landes Hessen sind 100.000 Euro zu erwarten. So bleiben etwa 300.000
Euro, die von der Stadtkirchengemeinde – möglichst durch Spenden – aufzubringen sind. Aus
dem Kirchenerhaltungsfond werden ebenfalls Mittel fließen. Alle Spenden, die bis zu 26.
Dezember 2023 (2. Weihnachtstags) beim Förderkreis verbucht werden, wird der Fond
verdoppeln.

Zur Auftaktveranstaltung kann der Förderkreis Marienkirche 2.0 bereits gut 20
Gründungsmitglieder verzeichnen. „Alle, die an der Kirche Interesse haben und zum Erhalt
dieses geschichtsträchtigen und spirituellen Ortes beitragen wollen, sind einladen, Mitglied
im Förderkreis zu werden“, so die Initiatoren und Ideengeber.

Evangelische Stadtkirchengemeinde Hanau, Johanneskirchplatz 1, 63450 Hanau

Spendenkonto:
IBAN DE54 5065 0023 0000 1505 99
Stadtkirchengemeinde Hanau
Stichwort: Spende Marienkirche 2.0

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02 Okt
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Ökumenischer Kinderchor feiert seine Premiere

3.10.2023 – 17 Uhr

Die katholische und evangelische Kirchengemeinde Bergen-Enkheim laden am 3. Oktober um 17 Uhr zu einem ökumenisch-musikalischen Gottesdienst in die Laurentiuskirche Enkheim ein.

Unter Leitung von Natalie Porth werden die Kinder erste Lieder gemeinsam singen. Dominik Hambel begleitet den Kinderchor am Flügel. Das Kammerorchester Crescendo Frankfurt unter der Leitung von Katharina Mai-Kümmel wird u.a. Werke von Schostakowitsch und Krzystof Penderetzki spielen!

Anschließend wird zum gemütlichen Beisammensein eingeladen.

 

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Danken? Wofür?
30 Sep
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Sonntagsgruß: Erntedank II

Liebe Leserinnen und Leser,

Es ist so wunderschön den Terrassentisch zu decken, in der Sonne Kaffee zutrinken, den frischen Apfelkuchen zu genießen und sogar Abends noch ohne Jacke Rad zu fahren. Es ist ein herrlich sanftes Licht – es ist Hochsommer, nein eigentlich Spätsommer, eigentlich schon goldener Oktober. Es ist warm und sanft und einfach fein! Welch wunderbare Zeit gerade, welch wunderbares Geschenk. Naja, vor einigen Jahren war das noch nicht so selbstverständlich, da gab es ganz natürlich erste Regentage, Übergangsjacke war das Accessoire vom September und Oktober und nun? Weiß gar nicht wo ich die habe. Es ist Sommer immer noch – never ending. Könnte schlimmer sein, der Klimawandel oder? (Das Wetter in diesem Jahr ist ganz klar ein Folge des Klimawandels.) Wie gut ist es doch, hier in Mitteleuropa zu sein. Und Erntedank zu feiern – danke, dass es uns so gut geht.

Erntedank und wir singen: Wir pflügen zwar, wir streuen, – aber eigentlich liegt nichts wirklich in unser Hand. Denn, es ist purer Zufall, dass wir hier leben und mit diesem wunderbaren Sommertagen gesegnet sind.

In Libyen wütet Cholera nach Regenfällen die die Menschen dort noch nicht kannten. In Griechenland werden Städte nach Trockenheit schon wieder überschwemmt und in Slowenien wird immer noch aufgeräumt. Welch Glück, dort nicht zu leben – welch Grund zum Danken.

Mir klingt dieses Jahr bei Erntedank ein bitterer Unterton mit. Die Freude über die Fülle, der Genuss von Kürbissen und Äpfeln, ist getrübt und ich schaue zerrissenen Herzens in diese Welt. Sonnenbrille auf und nochmal die warme Spätsommerluft aufsaugen – unbeschwert geht das nicht mehr, denn ich weiß um den Preis, denn ich weiß, es ist purer Zufall, dass ich in diesem Jahr die Klimakrise so erleben darf.

Kann ich dann noch Erntedank feiern? Ich denke ja – unbedingt, ich muss sogar. Denn keinem Menschen ist geholfen, wenn ich nicht dankbar bin für das, was mir geschenkt wird. Ich singe die Erntedank Lieder, ich bete und danke – denn wenn ich danke erkenne ich, was nicht in meiner Hand steht, was ich nicht zu verantworten habe, erkenne, dass es Ungerechtigkeit gib. Und das ist schon eine Menge und das ist vielleicht der erste Schritt diese zu beenden, genauso wie das Gebet, die Spende, der verzweifelte Ruf: Kyrie Eleison über das Leid dieser Welt.

Wir wünschen Ihnen in all dem – Dank und Segen – egal wo und wann Sie Erntedank feiern.

Herzliche Grüße
Ihre
Pfarrer*innen
Maraike Heymann
Tobias Heymann

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Sonntagsgruß: Vielfalt sei Dank
23 Sep
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Sonntagsgruß: Vielfalt sei Dank

Liebe Leserinnen und Leser,

angeblich ist jetzt ja Herbst. Die Tage sind wieder kürzer als die Nächte. Die Kastanien liegen auf der Straße, die Äpfel sind reif und der Süße ist da. Die Welt verändert sich. Und die schönsten Nebelschwaden erwarten uns bald, die buntesten Blätter und Erntegaben am Altar, Kartoffeln in allen Varianten – wir feiern Erntedank, wir feiern wie reich beschenkt wir sind in dieser Vielfalt.

Am Anfang, so lauten die ersten Worte der Bibel – am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, wüst und leer war es, leergefegt und überall noch ein Chaos, das Tofuwabohu. Doch Gott, so fantasierten die Autor*innen der Geschichten vom Anfang der Welt in der Bibel, Gott begann Ordnung hineinzubringen, schied Land von Wasser, Tag von Nacht und schließlich, zaubert Gott – naja, Gott sprudelt vor Vielfalt mit den Tieren des Feldes, den Vögeln des Himmels, den Tieren im Wald, den Pflanzen, den Früchten, den Wassertieren und der ganzen Vielfalt – so viel Vielfalt, dass die Menschen am ende der Geschichte fast ein bisschen eintönig daher kommen, zum Bilde Gottes schuf Gott den Menschen, fertig.

Erntedank feiern wir – und ich denke – es ist doch Vielfalt sei dank, denn was wäre unser Leben ohne all die Aromen, vom erdig-eisernen Geschmack der roten Beeten bis hin zur Süße der Blaubeere. Was wäre unser Leben ohne das Brot, gebacken aus Roggen und Weizen, was wäre diese Welt ohne Körner und Saaten? Wie vielfältig, wie ungeahnt viel an unseren Altären liegt – obwohl nicht jede Ernte wohlgeraten, obwohl der Sommer wieder zu heiss, der Winter zu trocken war. Die Welt wandelt sich. Es wird Herbst, die Stürme wüten schon seit Juni durch unsere Welt. Die Welt ändert sich doch Gott hat ihr Vielfalt geschenkt – Vielfalt in jedem Atemzug. Und Gott selbst lässt die Welt in jeder Schattierung von Tag und Nacht, von Land und Meer, von Tieren und Menschen bestehen. So glaube ich zumindest, so hoffe ich – ja, ich hoffe, dass Gott die Welt geschaffen hat in Vielfalt, in Wandlung, in allem was möglich ist im Leben – und das nur aus Liebe.

Jetzt ist Herbst, jetzt wandelt sich die Welt – wir werden älter, neues Leben beginnt und unsere Ernte für dieses Jahr liegt in Vielfalt vor dem Altar. Dafür danken wir – vielleicht danken Sie mit uns am Erntedankfest, beim Kartoffelfest in Gronau, bei der Jubelkonfirmation in Niederdorfelden – es ist viel los in unseren Gemeinden und vielleicht geht Gott mit, vielleicht geht Gott auch einfach mit ihnen durch die ersten Herbsttage spazieren. Das wünschen wir Ihnen!

Herzliche Grüße
Ihre
Pfarrer*innen
Maraike Heymann
Tobias Heymann

Unsere Festgottesdienste rund um Erntedank:
24.09. 11h Erntedankfest in Gronau und anschliessend Kartoffelfest
24.09. 14h Jubelkonfirmation in Niederdorfeleden
1.10. 10h Familientrubelkirchenerntedankfest in Niederdorfelden

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21 Sep
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Verabschiedung von Pfarrer Rainer Seitz

am Sonntag, 29. Oktober, 14 Uhr in der Evangelischen Kirche Langenselbold

anschließend Empfang des Kirchenvorstands

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16 Sep
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Sonntagsgruß: Das Kreuz?

Liebe Leserinnen und Leser,

Wussten Sie, dass wir in unseren Gemeinden nun alle zwei Wochen im Seniorenzentrum Im Niddertal in Niederdorfelden ökumenische Gottesdienste feiern? Am vergangenen Donnerstag ging es los. Soweit so gut – aber das faszinierende daran ist – wir lernen in unserer evangelischen Gemeinde nun plötzlich katholische Traditionen kennen. Wussten Sie zum Beispiel, dass am 14. September der Tag der Kreuzerhöhung ist? Mir war das neu. Aber ich habe deswegen nochmal über das Kreuz nachgedacht, schließlich steht es zentral in unserem Glauben.

Aber Kreuze begegnen nicht nur in der Kirche. Ein paar Gedanken zum Kreuz jenseits der Kirche:

Meine Tante erhebt sich, mühsam. Die eine Hand auf den Tisch gestützt, die andere im Rücken. „Ich hab’s wieder im Kreuz“, stöhnt sie.

Sie meint ihre Wirbelsäule, mehr wohl noch: Ihren ganzen Rücken. Das Aufrichten fällt ihr schwer, sie hat Schmerzen. Manchmal spüren wir die Lasten und Sorgen, die uns umgeben genau dort – So als würden Sie uns an der Aufrichtung hindern uns niederdrücken. Dabei wünschen wir uns doch, dass unser Kreuz uns sicher und stark in die Welt hineinträgt.

Ein Kreuz in der Zeitung hinter einem Namen. Oder man ist auf der Landstraße unterwegs, da: ein hölzernes Kreuz am Straßenrand mit einem darauf geschriebenen Namen.

Menschen, deren Namen auf diese Weise mit einem Kreuz verbunden wird, sind gestorben. Das Kreuz ist hier ein Zeichen für den Tod, dafür dass ein geliebter Mensch nicht mehr da ist. Solche Kreuze sprechen zu denen, die ihnen begegnen, beim Blättern in der Zeitung oder beim Vorbeifahren. Ohne die damit verbundenen Namen wären sie aussagelos. Sie sagen: Hier gab es einen ganz besonderen Menschen, den wir nicht vergessen und vermissen.

Keines dieser Kreuze hat direkt mit dem Kreuz Jesu zu tun – mit diesem einstigen Folterwerkzeug, das den erstaunlichen Wandel hin zu einem Symbol der Hoffnung hinter sich hat. Aber für mich steckt im Kreuz Christi trotzdem einiges von den anderen Kreuzen in unserer Sprache und unserem Alltag. Eigentlich helfen mir die Kreuze im Alltag sogar dabei, etwas vom Kreuz Christi zu verstehen.

Das Kreuz Christi hilft mir dabei mich aufzurichten, äußerlich und noch mehr innerlich. Es ist etwas, das ich brauche, das mir Orientierung gibt in der Welt, eine Richtung weist. Auch wenn mir die Kraft fehlt im eigenen Kreuz, weiß ich, dass das Kreuz Christi für mich da ist.

Ich glaube daran, dass sich Gott in Jesus Christus sich im Kreuz jedem Menschen individuell und persönlich zuwendet. Vielleicht entdecken Sie in den nächsten Tagen und Wochen noch mehr Kreuze, die Sie tragen, verwirren oder stärken.

Herzliche Grüße
Ihre Pfarrer*innen
Maraike Heymann und Tobias Heymann

PS: Herzliche Einladung zu unseren Gottesdiensten an Erntedank – 24.09. um 11h in Gronau mit anschließendem Kartoffelfest (Vorsicht neue Uhrzeit!) und am 1.10. um 10h in Niederdorfelden mit Trubelkirche und Imbiss!

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