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01 Jul
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Wir suchen zum 1.9.2023 Sozialarbeiter*in (m/w/d), Sozialpädagogen*in (m/w/d)

Wir suchen zum 1.9.2023

Sozialarbeiter*in (m/w/d)
Sozialpädagogen*in (m/w/d)

(oder vergleichbare Qualifikation) für verschiedene Beratungsangebote zur beruflichen Orientierung.

PILOT – Ev. Fachstelle Jugendberufshilfe Hanau– in Trägerschaft des Ev. Kirchenkreis Hanau berät, begleitet und fördert junge Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf sowie junge Menschen, die eine duale Ausbildung absolvieren.

Ziel ist es, junge Menschen auf dem Weg in Ausbildung und Beruf zu unterstützen und ihre Chancen auf eine berufliche und soziale Integration zu erhöhen.

 

Wir bieten

  • Abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeiten
  • Positives bewirken, um junge Menschen in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung unterstützen
  • Fachliche Einarbeitung, flache Hierarchie und wertschätzende Atmosphäre
  • Monatliche Vergütung nach SuE11 TV-L
  • Jahressonderzahlungen und eine betriebliche Zusatzversorgung
  • Vielfältige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Flexible Arbeitszeiten nach Bedarf
  • Halbe und volle Stellenanteile möglich
  • Optimaler Einstellungstermin: 1.9.2023

 

Ihre Aufgaben

  • Beratung und Begleitung von jungen Menschen mit der Zielsetzung einer beruflichen Perspektive
  • Individuelles Coaching nach Förderplänen
  • Bildungs- und Seminarveranstaltungen (Bedarfsorientiert)
  • Mitgestaltung und Umsetzung pädagogischer Konzepte
  • Zusammenarbeit mit Schulen, Betrieben, Beratungseinrichtungen und Ämtern

 

Ihr Profil

  • Erfolgreich abgeschlossenes Studium der Sozialpädagogik, Sozialen Arbeit, oder
    Erziehungswissenschaft
  • Interesse an eine vielfältigen und abwechslungsreichen Aufgabengebiet
  • Team- und Kommunikationsfähigkeit
  • Erfahrungen mit der Zielgruppe sind wünschenswert
  • Digitale Kompetenzen (Office 365) von Vorteil
  • Kenntnisse über das Berufs- und Bildungssystem von Vorteil

 

Wir freuen uns über Ihre Bewerbung an

Eva Sippel
sippel@pilot-hanau.de
Rückfragen an: Mobil 0157 344 64 751
www.pilot-hanau.de

 

Über Pilot – Evang. Fachstelle Jugendberufshilfe
Als anerkannte Einrichtung der Jugendsozialarbeit (gemäß § 13 SGB VIII) nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz ist unsere Einrichtung zentrale Anlaufstelle für alle Jugendlichen in Berufsnot.

Die Angebote der Ev. Fachstelle wurden auf der Grundlage der Ergebnisse der seit 1978 bestehenden Beratungsstelle „Treff für Jugendliche in Berufsnot“ entwickelt und verstehen sich als deren Weiterentwicklung. 1982 wurde als eine weitere Reaktion auf die andauernde Jugendarbeitslosigkeit der rechtlich selbständige Verein Jugendwerkstatt Hanau e.V. gegründet, um neben den Beratungs- und Orientierungsaufgaben auch qualifizierende Beschäftigung machen zu können.

PILOT – Ev. Fachstelle Jugendberufshilfe und Jugendwerkstatt Hanau e.V. arbeiten in einem abgestimmten und aufeinander bezogenen Hilfesystem. Die unterschiedlichen Angebote unserer Einrichtung sind dabei, im Sinne einer verantwortlichen dezentralen Jugendberufshilfe in die örtlichen Planungsvorhaben eingebunden.

Das Zertifikat mit Qualitätssiegel vom Verein Weiterbildung Hessen e.V. führen wir seit 2007, die Zertifizierung
nach AZAV liegt seit 2013 vor.

 

Zahlen und Fakten
Anzahl der Mitarbeitenden: Aktuell 6
Pilot erhält Förderungen über: Kirchliche Mittel, nicht Öffentliche Mittel, Öffentliche Mittel, Spenden und Zuwendungen
Im Verbund mit der Jugendwerkstatt Hanau e.V.
Regionale Zuständigkeit Stadt Hanau und MKK

 

Arbeitsbereiche
Berufsorientierung, Ausbildungsbegleitung, Bildungsseminare, Clearing- und Coaching zu allen Fragen am Übergang Schule Beruf

 

Standorte
Pilot – Ev. Fachstelle Jugendberufshilfe Hanau: Gustav-Hoch-Straße 10
Angebote an Schulen: Otto-Hahn-Schule Hanau, Eugen-Kaiser-Schule Hanau, Kaufmännische Schulen Hanau, Heinrich-Böll-Schule Bruchköbel
Clearing- und Beratungsstelle hanauer joblotsen – im Jugendbildungs- und Kulturzentrum Hans Böckler der
Stadt Hanau

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Der Baum stirbt und Ninive darf einfach so weiter machen? Fragt Jona.
24 Jun
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Jona

Liebe Leserinnen und Leser,

Kennen Sie Jona? Eine grandiose Geschichte, die Erzählung eines Berufspropheten, der an seinem Auftrag scheitert, der erstmal abhaut vor Gottes Auftrag: Der Stadt Ninive wegen des Unrechts das Ende zu verkünden. Hauptsächlich geht es dabei um Jona, der so menschlich gezeichnet wird: Er hat nämlich riesige Angst davor. Wie soll er das bitte können, wie soll er bitte schön der großen Metropole, den ganzen gelehrten, klugen, reichen Menschen sagen, dass sie Falsches tun? Also versteckt er sich auf einem Boot, wird gejagt vom Sturm Gottes, wird vom Seeungeheuer verschlungen, sitzt drei Tage in dessen Bauch im tiefen Meer. Wird an Land gespien – und geht schließlich nach Ninive. Erinnert Sie das an was? Tauchgänge in engen U-Booten, Stürme auf vollen Schiffen, ungerechte Welt?

Zurück zu Jona. Der geht dann nach Ninive, predigt Umkehr und Buße, verkündet den Untergang: ‚Ihr seid die Letzten, ihr seid die Letzten, die noch was machen können – 40 Tage bleiben euch noch bis zu den Kipppunkten.‘ Und dann – dann kehren sie um. Tatsächlich. Jona baut sich einen Garten. Darin lässt Gott einen Baum, der Schatten spendet, wachsen, und Jona wartet auf den Untergang, das große Gericht. Und dann passiert – nichts. Bloß der Baum geht kaputt, verdorrt und die Sonne brennt auf Jona nieder. Da streitet Jona mit Gott: ‚Wieso lässt du dieses Bäumchen sterben? Warum lässt du Ninive verschont? Warum warum warum?‘

Warum? Ich frag mich das schon lange. Und die Geschichte Jonas wird zu einem bitteren Spiegel unserer Zeit. Wie oft habe ich Angst das zu sagen, was Not wäre? Lächle hinweg, über Rassismus, über Plattitüden gegen meinen Glauben, bloß weil ich keine Kraft habe für zermürbende Diskussionen. Wie oft schau ich weg, wenn es um viele geht, die ertrinken – ja, auch ich lese mehr Artikel über die verzweifelten Rettungsversuche des Expeditionsbootes mit 5 Millionären an Bord als über die kaum aushaltbaren Berichte der Toten im Mittelmeer. Wie Jona – der mehr über den toten Baum klagt als über die vielen Opfer, die der Untergang Ninives gekostet hätte. Ich bin ertappt von diesem Spiegel, ich bin beschämt. Und auf einmal sitz ich in der unbarmherzigen Sonne neben Jona, neben dem vertrockneten Baum und höre Gottes Frage:

„11Und jetzt frage ich dich:
Sollte Ninive mir nicht leidtun –
eine große Stadt mit mehr als 120.000 Menschen?
Sie alle wissen nicht, was links und was rechts ist
Dazu kommen noch die vielen Tiere.
Sollte es mir da nicht leidtun?«?“ (Jona 4,10-11 Fassung der Basisbibel)

Ja, so ein Spiegel ist unbarmherzig. Aber vielleicht der erste Schritt auf einem neuen Weg? Auf Gottes Weg? Auf einem Weg, der mutig ist, klar Ungerechtigkeit benennt, der versöhnt, Veränderung zulässt und vor allem eines hat: Liebe zum Leben. Das wünschen wir uns und Ihnen,

Herzlich,
Ihre Pfarrer*innen Maraike Heymann und Tobias Heymann

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Maxi Petersein und Carsten Tag
24 Jun
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„Wir verabschieden eine Institution.“

Carsten Tag überreicht Maxi Petersein das Kronenkreuz in Gold.

„Wir verabschieden heute eine Institution“, sagte der Dekan des Kirchenkreises Hanau, Dr. Martin Lückhoff, anlässlich der Pensionierung von Margarete Petersein. Die Mitgründerin und langjährige Leiterin der evangelischen Fachstelle Jugendberufshilfe „Pilot“, wurde vor Kurzem mit einem festlichen Empfang in den Ruhestand verabschiedet.

Zu diesem Anlass konnte Dekan Lückhoff zahlreiche „sozial-politische Player der Region“ aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Schule sowie viele Wegbegleiter und Freunde begrüßen.
In seiner Laudatio dankte der Dekan für den geleisteten Dienst und ging hierzu auf die Schwerpunkte der Arbeit von Margarete Petersein ein. „Wenn es um die Bildung junger Menschen ging, dann war ihr kein Weg zu schwer“, sagte Lückhoff. In Hanau war sie unter anderem Mitglied im Jugendhilfeausschuss, sie war Gründungsmitglied im Arbeitskreis Mädchenarbeit, aus dem „Lawine e. V.“ hervorgegangen ist und Mitglied im Frauenbeirat. Vor allem aber leitete Petersein seit 1999 „Pilot“ – Evangelische Fachstelle Jugendberufshilfe. Hie habe ihre hohe Expertise beeindruckt, sagte Lückhoff. Als Leiterin sei Petersein eine Teamplayerin, die möglichen Konflikten nicht aus dem Weg ging. Als lokale und regionale Akteurin sei es ihr gelungen, Brücken zu bauen. Margarete Petersein sei eine überzeugte Christin und zugleich ein religiöser Freigeist, die christliche Werte und berufliche Freiheit gleichermaßen schätzte. Nicht zuletzt hatte die Kunstliebhaberin einen Sinn für Ästhetik, der sich in der geschmackvollen Einrichtung widerspiegelte.

Oberlandeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß, die mit Petersein viele Jahre gemeinsamer Tätigkeit in Hanau verbindet, sprach in ihrem Grußwort von einem dankbaren Blick zurück und Wehmut. Pilot habe das breite diakonische Spektrum der evangelischen Kirche vorbildlich nach außen getragen, sagte Brinkmann-Weiß. Vielen Menschen würde es ohne Begleitung nicht so gut gehen. In 45 Jahren ihres Berufslebens habe Petersein immer neu gefragt, wie Pilot sich aufstellen müsse, um „up to date“ zu sein. Die Quote der Jugendlichen, die eine Ausbildung geschafft und auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen konnten, sei sehr, sehr hoch. In 45 Jahren habe Petersein unzähligen Menschen geholfen, beruflich auf eigenen Beinen zu stehen. Petersein habe in ihrer Arbeit zutiefst aus christlicher Haltung gewirkt, ohne diese vor sich herzutragen.

Hanaus Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri sagte, 45 Berufsjahre lösten bei einem 32-Jährigen große Ehrfurcht aus. Petersein habe mit Hingabe und Engagement Großes geleistet. Sie sei eine immer starke Stimme gewesen, wenn es darum ging, für Jugendliche Chancen aufzuzeigen.
Susanne Simmler, die als Erste Kreisbeigeordnete offiziell für die Kreisgremien das Grußwort sprach, verbindet mit Margarete Petersein nicht nur eine 20-jährige berufliche Zusammenarbeit, sondern auch eine Freundschaft. In den Gremien, so Simmler, konnte Petersein die Herzen deren öffnen, die „das noch nie so gemacht haben.“ Persönlich habe die Leiterin von Pilot sie oft inspiriert: „Das machen wir anders, lass es uns ausprobieren.“

Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, überreichte Margarete Petersein das „Kronenkreuz in Gold“, die höchste Auszeichnung, die die Diakonie zu bieten habe. Bildung sei die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Diesem Ziel habe Petersein ihr berufliches Leben gewidmet. Sie sei ein Beispiel für ein gelungenes Leben in der Zuwendung und im Dienst am Menschen.

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20 Jun
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Tauffest-Premiere am Krotzenburger See

Sommer, Sonne, Badewetter. Da herrscht am Wochenende Hochbetrieb im Strandseebad am Krotzenburger See. Doch am 18. Juni mischte sich eine Festgesellschaft unter die Badegäste. Über die Wiese hinweg bis zum Kassenhäuschen am Eingang konnte man moderne Kirchenlieder hören. „Einfach spitze, komm, wir loben Gott den Herrn…“ sang Katrin Kircher zu Beginn der Feier, begleitet von Musikern der Band Criss Cross der Stadtkirchengemeinde Hanau.

Ein Fest für 16 Kinder und Jugendliche
Anlass der evangelischen Feier am Seeufer war die Taufe von 16 Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Kirchengemeinde. Sie waren mit Eltern, Paten und Taufzeugen, mit Geschwistern, Angehörigen und Freunden gekommen, um gemeinsam mit Pfarrer Manuel Goldmann und Merten Rabenau, den Pfarrerinnen Katharina Scholl, Kerstin Schröder und Margit Zahn ein Tauffest zu feiern. Obgleich es das erste gemeindeübergreifende Tauffest am Krotzenburger See war, ganz neu sind diese Feiern im Kirchenkreis Hanau nicht. Bereits seit einigen Jahren taufen die Kirchengemeinden aus Bruchköbel und Nidderau am Bärensee, in Maintal feierten 2022 zum ersten Mal mehrere Kirchengemeinden ein öffentliches Tauffest am Brunnen im Bischofsheim.
Neu ist, dass dieser Sommer in der Evangelischen Kirche Deutschlands ganz im Zeichen der Taufe steht. Mit der Aktion #deinetaufe laden bundesweit evangelische Kirchengemeinden dazu ein, das Geschenk der Taufe zu feiern und das Ritual neu für sich zu entdecken. Unter dem Motto „Viele Gründe. Ein Segen. Deine Taufe“ werden vor allem im Monat Juni an vielen Orten Tauffeste gefeiert.

#deinetaufe
„Es ist großartig, getauft zu sein und getauft zu werden. Denn die Taufe bestätigt Gottes Zusage: „Du bist geliebt!“ Die Taufe ist deshalb ein Herzstück des christlichen Glaubens. Mit der Aktion #deinetaufe lädt die evangelische Kirche ein, rund um den Johannistag 2023 (24. Juni) das Geschenk der Taufe neu zu entdecken und zu feiern.“, so die EKD.
In allen Landeskirchen sind Kirchengemeinden, Dekanate und weitere evangelische Einrichtungen wie Kindergärten dem Aufruf der EKD gefolgt und feiern in Parks und an offenen Gewässern große und kleine Tauffeste und Tauferinnerungen. Hier sind der Kreativität und den Ideen kaum Grenzen gesetzt. Wurde während der Corona-Pandemie im kleinen Kreis im Garten Taufe gefeiert, sind jetzt große Feste mit der Gemeinde möglich. Immer jedoch bleibt jedes Tauffest einzigartig, so einzigartig wie der getaufte Mensch. Mit der Taufe ist der Täufling gesegnet und getragen von Gott und der Gemeinschaft der Christen.

„Ich bin getragen“
„Ich bin getragen“ lautet das Motto der Initiative und des Taufgottesdienstes und auf diesen Aspekt der Taufe ging Pfarrerin Margit Zahn in ihrer Predigt ein. Getragen werden die Kleinsten, die noch nicht laufen können. Getragen werden bedeutet, geborgen sein. Doch auch später, wenn Kinder auf eigenen Füßen stehen, tut es gut, wenn sie getragen werden. Es gibt glückliche Momente des „Getragen Werdens“, doch in der Gemeinschaft stehen Christen dazu, auch in traurigen Momenten füreinander da zu sein. „Der eine trage des anderen Last“, sagt Jesus. Die Taufe ist die Zusage Gottes, geliebt und getragen zu werden. Sie ist die festliche Aufnahme eines Menschen in die christliche Gemeinde.
Einige Badegäste wurden von dem besonderen Spektakel und der lockeren Stimmung in der Badebucht angelockt. Vom See aus und am Ufer beobachteten sie die Tauffeier. Pfarrer, die barfuß im Talar in den See steigen und Kinder und Taufpaten, die ihnen mit Kleidern und im Anzug folgen, sieht man nicht alle Tage. „Ich finde es gut, dass die evangelische Kirche hier ein Tauffest feiert. Nicht alles in der Kirche finde ich gut, aber das Tauffest gefällt mir.“, sagte eine Besucherin, die nicht namentlich genannt werden will.

Das nächste Tauffest im Kirchenkreis Hanau wird am 25. Juni in Wachenbuchen am Brunnen gefeiert.

Informationen zu diesem Fest und weiteren Taufen im Kirchenkreis erhalten Interessierte bei Pfarrerin Margit Zahn, margit.zahn@ekkw.de.

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Hole alle, die Schwächsten, die Ärmsten, und lass uns feiern.
16 Jun
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Sonntagsgruß zum 2. Sonntag nach Trinitatis

Liebe Leserinnen und Leser,

Jesus hat einmal seinen Freund*innen eine Geschichte erzählt: Ein reicher Mensch feiert ein großes Fest und lädt alle seine Nachbarinnen und Freunde ein. Als alles vorbereitet war, schickte er seinen Diener, die Gäste zu holen. Aber die wollten nicht kommen. Der eine sagte, ich hab mir einen Ochsen gekauft. Die nächste sagte, ich hab einen großen Acker. Zuerst muss ich mich darum kümmern. Keiner von den Eingeladenen kam. Der Gastgeber schickte den Diener dann und sagte: „Hole alle Bettler von der Straße herein und lass uns feiern.“ Doch es war immer noch Platz am großen Tisch. Dann sagte er: „Holt die Schwächsten von den Zäunen, bringt sie alle her – wir feiern!“ Und es wurde ein großes Fest.

So steht die Geschichte im Lukasevangelium. Ich finde sie faszinierend verstörend und herausfordernd.

Erstmal: Endlich sind die Reichen nicht geladen. Sondern, die Armen, die Schwachen, die Erschöpften. Sehen wir nicht uns gerne an dieser Stelle? Irgendwie ja und auch irgendwie nein.

Lukas aber, der Autor des Evangeliums kritisierte immer sehr stark Reichtum und Wohlstand. So sind es auch die Untersten der Gesellschaft, die dann zum Fest kommen: So ehrlich müssen wir sein: In unserem reichen Land sind nicht wir das. Es sind die Menschen, die gerade im Mittelmeer an unsere Grenzen sterben. Es sind die Menschen, die unerträglich lange auf ihre Antragsbearbeitung vom Jobcenter warten. Es sind die Menschen, die unter Bombenhagel leiden. Es sind die Menschen, die auf Grund ihrer Hautfarbe, ihrer Behinderung diskriminiert werden. Ich aber erstmal nicht.

Mich macht diese Geschichte glücklich und wütend zugleich. Was soll ich tun? Ich kenne es oft genug, dass ich Einladungen verschiebe, weil alles andere erst mal wichtiger scheint, dass ich mich an die Dinge kümmern, die mir wichtig sind, dass die Kleidung perfekt sitzt, dass die Möbel gut aussehen, dass ich gut lebe. Ja, ich bin erstmal einer der geladenen Gäste, die nicht zum Fest kommen, weil der eigene Wohlstand wichtiger ist.

Und Gott? Gott hat sich schon längst den ganz Schwachen zugewandt, denen die Lebensgrundlage fehlt: Weil wir mit unserem Lebensstil das Klima ausbeuten, weil wir unsere Grenzen hochziehen und höher.

Und dann, dann steh ich vor der Tür dieses Festsaals und rufe: Gott, erbarme dich, erbarm dich über diese Welt! Ich bin spät dran, aber wenn nicht jetzt, wann ist dann die Zeit umzukehren und zum Fest mit denen zu gehen, die ganz unten sind?

Viel mehr als um Erbarmen bitten bleibt mir nicht – und mich umzuschauen, wo die Schwächsten sind, die gerade untergehen, die gerade leiden – denn diese sind von Gott schon eingeladen.

Wir wünschen Ihnen auch mit diesem nachdenklichen Text nichtsdestoweniger Träume, Träume vom Fest, Einladungen zu hören und anzunehmen, inne zu halten und um Erbarmen zu rufen.

Herzliche Grüße,
Ihre Pfarrer*innen Maraike Heymann und Tobias Heymann

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15 Jun
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Ostheim hat wieder eine Vikarin

Seit September 2023 hat Ostheim wieder eine Vikarin. Lena Elsässer wird in den nächsten zwei Jahren in dieser Gemeinde die zweite Ausbildungsphase zur Pfarrerin absolvieren. In dieser Zeit wird sie Gottesdienste halten, Seelsorge anbieten, den Konfirmandenunterricht mitgestalten, taufen, Brautpaare trauen und Verstorbene bestatten. Ihre Gemeindephasen werden immer wieder unterbrochen durch Schulungen im Evangelischen Studienseminar.

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