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06 Jun
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Kinderkirche

Am Samstag, den 1. Juli von 10:00 bis 12:30 Uhr im Katharina von Bora Haus in der Hinserdorfstraße.

Wir laden alle Kinder von 5 – 10 Jahren herzlich ein! Wir singen, spielen, hören Geschichten aus der Bibel, malen und basteln. Der Vormittag endet mit einem gemeinsamen Mittagessen.

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Segen: von Mensch zu Mensch – von Gott
04 Jun
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Sonntagsgruß zu Trinitatis

Liebe Leserinnen und Leser,

„Heile, heile Segen, morgen gibt es Regen…“ – „Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen“ – „Herzliche Glück- und Segenswünsche!“ In Kinderliedern, Geburtstagslieder oder festen Formeln begegnet uns ‚Segen‘ immer wieder. Meistens versteht man dabei ganz von selbst, was gemeint ist, gute Wünsche, Kraft von woanders her, Gelingen. Jeder Gottesdienst endet mit einem Segen und manchmal wird der Segen auch individuell zugesprochen, bei der Taufe, der Konfirmation, der Hochzeit. Auch bei ganz ‚weltlichen‘ Dinge werden Menschen gesegnet: Ein neues Feuerwehrauto, ein neuer Supermarkt usw. Was schön ist: Gesegnet werden kann man immer wieder.

So leicht es mir fällt Segen als etwas Gutes zu verstehen, so schwer fällt es mir manchmal ganz genau zu fassen, was da eigentlich geschieht. Eine Zusammenstellung guter Wünsche? Einen Menschen Gott überantworten? Ein Wort, das wirkt, eine Art Zauberwort? All das trifft es wohl ein bisschen… Martin Leuenberger, ein renommierter Forscher zum Alten Testament, hat sich die vielen Bibelstellen zum Segen angesehen und alte Inschriften studiert und stellt fest: Segen ist eigentlich etwas, das zwischen Menschen und anderen Menschen und Gott geschieht. Segnen kann sich niemand selbst. Es gibt immer einen Menschen, der segnet, und einen anderen, der gesegnet wird. In den meisten Fällen wird in den alten Texten hinzugefügt: „durch Gott.“ Und manchmal lautet der Segenswunsch auch ganz direkt: Gott möge dich segnen.“ Ich finde es erhellend, dass in den ältesten Texten nicht beschrieben wird, was mit diesem Segen konkret gemeint ist: Glück? Wohlstand? Gesundheit für die Familie? Erfolg in der Schlacht? Da steht nur: „x segnet y durch Gott.“ Für mich heißt das: Worin der Segen besteht, das können wir vorher gar nicht so genau wissen und manchmal tut es auch gut, sich das erst hinterher zu überlegen. Und für mich heißt das auch: Der Segen ist kein Gegenstand und keine Fähigkeit, die von einem zum anderen wandert, sondern Segen ist eine gute Atmosphäre, die mich und andere ergreift, ein Raum, der zwischen dir und mir entsteht, und in dem unser Leben Wertschätzung erfährt, eine Kraft, die unseren Blick weitet und unsere Füße Tritt und Halt finden lässt. Martin Leuenberger sagt dazu „Heilssphäre“.

Übrigens finden sich diese ältesten Segenstexte nicht in Schriftrollen und biblischen Bücher, sondern an Wänden von Ausgrabungsstätten, auf Vorratskrügen und Schalen, manchmal sind sogar Bilder dabei. Segen gehört also ursprünglich gar nicht in einen vom Alltag abgetrennten religiösen Raum. Segen gehört mitten hinein in den Alltag, in das Leben. „Heile, heile Segen, morgen gibt es Regen…“ – „Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen“ – „Herzliche Glück- und Segenswünsche!“

Noch mehr Segen und einen besonderen Grund für Segen gibt es in unseren Kirchen bei den Jubelkonfirmationen – an diesem Sonntag und Niederdorfelden, am nächsten Sonntag in Gronau (jeweils 14h). Und in der nächsten Woche im Sonntagsgruß geht es um einen Segen zum Mitnehmen, den man ausgegraben hat.

Bis dahin grüßen Sie sehr herzlich – mit vielen sommerlichen Segenswünschen
Ihre Pfarrer*innen
Maraike Heymann und Tobias Heymann

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Und der Tröster kommt, sagt Jesus im Johannesevangelium
28 Mai
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Sonntagsgruß zu Pfingsten

Liebe Leserinnen und Leser,

der Geist Gottes ist eine ganz schön praktische Sache – kein Mensch sieht ihn, kein Mensch kann ihn in Gläser einwecken und doch kann jeder und jede damit argumentieren: Ich hab den Geist, ich kann sagen, was wahr ist im Glauben, was stimmt, der Geist ruht auf mir. Und ich kann mir sicher sein: „Die Welt ist in sieben Tagen erschaffen und die Kirche soll sich vom Zeitgeist fernhalten und nur an den Heiligen Geist halten, so wie ich.“

Passt das denn zu einer Theologie der Vielfalt und Freiheit, oder fällt die gleich in sich zusammen? Nicht etwa weil andere Menschen andere Meinungen, Geschichten, Werte haben als ich das habe – das ist schöne Würze im Leben, die ich niemals missen möchte. Ungemütlich wird’s und mein Gedankengebilde wird wacklig, wenn der Heilige Geist, die Kraft Gottes, die ich doch als eine Weite erfahre, die sanft wie ein Hauch durch die Welt zu wehen scheint, plötzlich Härte zeigt: „In der Bibel steht dies und das, was der Zeitgeist da macht, das ist doch alles nicht Gottes Wille, das muss verboten werden, das wird Gott vernichten, ich weiß, auf mir ruht der heilige Geist, ich hab recht.“ Und schon wird aus der Kraft Gottes, die, so denke ich, doch Freiheit will, eine Peitsche enger Gedankenriegel. Und ich frag mich: Ist das so eine kluge Idee mit dem heiligen Geist?

Ich weiß es nicht. Ich könnte jetzt meine Vision vom Heiligen Geist dagegen setzen, meinen Traum von ‚Offen für Vielfalt‘, davon, wie Menschen von einer klimagerechten Welt träumen dürfen, wie keine Leichen mehr aus Fischernetzen gezogen werden, weil die Festung Europa endlich eingerissen ist, wie Gerechtigkeit herrscht zwischen den Menschen und Freiheit der Geschlechter. Ich kann dies nun genauso mit dem Heiligen Geist begründen, noch mit Bibelstellen spicken und dagegen stellen. Dann steht Wort gegen Wort und Geist gegen Geist und wir sind trotz Pfingsten nicht klüger als zuvor.

Was ist denn nun der heilige Geist? Sicher weiß ich es nicht, ich kann nur ahnen, hoffen, glauben und mir niemals sicher sein, vielleicht irre ich ja auch gewaltig. Vielleicht ist der Heilige Geist gar keine Argumentationshilfe, sondern einfach Trost? Warum? Weil ich hoffe, dass diese Kraft immer in die Zukunft träumt, immer neu von Gottes Schöpfung singt, seit dem Tag, als der Regenbogen über Noahs Arche stand und Gott von Versöhnung träumte.
Also, lassen Sie sich trösten, vom Frühlingswind, von Umarmungen, von offenen Ohren!

Herzliche Grüße!
Ihre Pfarrer*innen
Maraike Heymann und Tobias Heymann

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23 Mai
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Neuer Gemeindebrief

Ab sofort steht der neue  Gemeindebrief (Juni 2023 bis August 2023) Gemeinde Hanau-Kesselstadt zum Lesen und runterladen bereit.

Bitte beachten Sie die zahlreichen Termine zu u.a. zum Tauffest am Krotzenburger See, den Veranstaltungen rund um die Konfirmation und den Sommergottesdiensten.

Bitte beachten: Das Herunterladen funktioniert derzeit nur, wenn Sie auf „Weiterlesen“ klicken und dort dem Link folgen…

Die meisten Termine finden Sie auch im Kalender auf unsere Startseite 

Viel Spaß beim Lesen.

 

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100 Jahre Singkreis
22 Mai
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Singen für den Nächsten

Evangelischer Singkreis Bruchköbel feiert zwei Jubiläen mit Festgottesdienst

Konzert, Jubiläumsfeier mit zwei Ehrungen und Gottesdienst zusammen – das kommt auch in der aktiven Jakobusgemeinde Bruchköbel eher selten vor. Anlass für diese außergewöhnlichen Festgottesdienst mit anschließender Feier war das 100-jährige Bestehen des evangelischen Singkreises Bruchköbel. Zugleich mit dem Kirchenchor geehrt wurde Werner Demuth, der sich seit 50 Jahren ehrenamtlich als erster Vorsitzender im Kirchenchor engagiert. Pfarrer Dr. Martin Abraham und Holger Siebert feierten die Jubiläen am vergangenen Sonntag mit einem Gottesdienst, musikalisch gestaltet durch Posaunenchor und Singkreis. Bürgermeisterin Sylvia Braun und Dekan Dr. Martin Lückhoff sprachen Grußworte.

Die Ehrungsurkunden der Landeskirche überreichte Pfarrer Dr. Martin Abraham an Gerhard Birkenstock, den Leiter des Singkreises und an Werner Demuth. Ihm heftete Pfarrer Abraham außerdem die goldene Ehrennadel ans Revers mit den Worten: „Ich war drei Jahre alt, als Herr Demuth dieses Amt übernommen hat.“ Zu den Besonderheiten des Singkreises gehört auch, dass Werner Demuth nach Heinrich Staudt (1924 – 1948) und Heinrich Demuth (1948 – 1973) der dritte Vorsitzende in der 100-jährigen Geschichte des Vereins ist.
Unter der Überschrift „Singkreis – gestern und heute“ wurde diese Zeitspanne veranschaulicht durch die unterhaltsame Dialog-Predigt der Gemeindepfarrer Siebert und Abraham, der als Pfarrer Kienzler im Jahr 1923 in Erscheinung trat.

„Kienzler“ konnte berichten, dass es bereits 1910 einen ersten Anlauf zur Gründung eines Kirchenchores gab, die jedoch nicht so richtig gelingen wollte. Dann kam der Krieg, die Männer wurden eingezogen, die Frauen blieben alleine und mit viel Arbeit zurück. Auch nach dem Krieg sei es nicht viel besser geworden, Armut, Hunger, die spanische Grippe und eine Hyper-Inflation drückten die Menschen schwer. Dennoch wurde 1923 in genau dieser Situation der Kirchenchor gegründet. 1974 benannte er sich in Evangelischer Singkreis um. Bei allen Veränderungen in 100 Jahren, der Beweggrund, warum Menschen im Kirchenchor singen, hat sich nicht verändert, ist nicht veraltet. In Psalm 100, also bereits im Alten Testament, wird es deutlich. Menschen singen für Gott, sie singen für sich selbst und sie singen für ihre Nächsten. Neu ist, dass heute zum Lob Gottes in vielen Sprachen, in Englisch, Französisch, Deutsch und nach wie vor in lateinischer Sprache gesungen wird. Lieder wie „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ bringen Dank und Lob zum Ausdruck, die Freude über das Leben und das Werk Gottes. „Lobe den Herrn meine Seele“, ist eines dieser traditionellen Lieder, „Pray the Lord“ passt besser in die heutige Zeit. Ob traditionell oder modern, Gott schenkt den Menschen Musik. Musik, die den Menschen gut, die sie hält, die ihnen Trost spendet oder ihre große Freude zum Ausdruck bringt. Trost steckt tief in der Musik, ebenso wie der unbändige Jubel und die Freude. In der Musik kann zum Ausdruck kommen, was oft nicht in Worte gefasst werden kann. Kirchenmusik verbindet mit Gott, man lebt in der Gewissheit und Geborgenheit: „Du bist nicht allein.“

Lieder erklingen nicht nur zum Lob Gottes oder zur eigenen Freude, sondern auch für den Nächsten. „Menschen brauchen Menschen, die singen.“, sagen die Pfarrer. „Unser Nächster braucht unser Lied.“ Musik kann Veränderung bewirken, sie kann Freude und Leid mittragen für andere. Und Musik erreicht die Menschen anders als Worte, als eine Predigt. Wie Kirchenmusik Menschen in Lebenssituationen begleiten kann, was es bedeutet kann, in dieser 100-jährigen Tradition zu stehen, das konnte man sich in diesem Kirchenkonzert ein wenig erahnen.

Über 60 Prozent der Chöre in Deutschland sind kirchlich geprägt, bemerkte Bürgermeisterin Sylvia Braun in ihrem kurzen Grußwort. Sie freue sich, dass Bruchköbel einen so aktiven Singkreis habe, auch wenn dieser in den letzten Jahren arg gelitten hätte. Auch Dekan Lückhoff brachte seine Freude und Dank in wenigen Worten zum Ausdruck aus. Er dankte den Sängerinnen und Sängern dafür, dass sie regelmäßig probten, um den richtigen Ton zu treffen. Er dankte dem gesamten Vorstand, ohne dessen verantwortliches Handeln ein Chor nicht singen könne. Lückhoff wünschte dem Singkreis Musik, die die Herzen bewege. Musik schaffe etwas, was die Predigt nicht erreichen könne, einen Hoffnungsraum für die Gemeinde und die Stadt Bruchköbel.

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Frische Luft
21 Mai
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Sonntagsgruß

Liebe Leserinnen und Leser,

Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr heißt „Zwischen den Jahren“ – aber was ist eigentlich mit der Zeit mit Himmelfahrt und Pfingsten? Zwischen den Familientreffen? Zwischen den langen Wochenenden? Zwischen den Kurzurlauben?

Der Evangelist Lukas berichtet in seinen beiden biblischen Büchern davon, wie Jesus (der nach Ostern immer wieder seinen Jüngern und Jüngerinnen erschienen ist) sich von seinen Freunden und Freundinnen verabschiedet und verschwindet. Daraus macht die Tradition: „Jesus ist aufgestiegen zu seinem Vater in den Himmel.“

Und dann erzählt Lukas, wie an Pfingsten, als viele Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen in Jerusalem sind, der Heilige Geist auf die Jesus-Anhänger und -Anhängerinnen kommt und sie von allen verstanden werden. Die Tradition macht daraus: „Pfingsten – der Geburtstag der Kirche.“

Und dazwischen? Was tun Menschen, wenn Jesus sich verabschiedet hat – und sie gar nicht wissen, worauf sie nun warten sollen?

Manchmal denke ich, eigentlich kenne ich diese Situation doch. Ich bin schon seit etlichen Jahren erwachsen, weiß, wie gewisse Dinge in der Welt funktionieren, kann gut allein-verantwortlich Entscheidungen fällen, brauche keine Eltern dazu. Und trotzdem ertappe ich mich manchmal dabei, wie ich darauf warte, dass sich meine Orientierung in der Welt auch wie Sicherheit und Selbstbewusstsein anfühlt.
Oder in unseren Kirchen: Wir hören und erzählen davon, wie Gott jeden von uns annimmt und längst angenommen, genauso, wie er oder sie ist. Wir sprechen davon, durch unseren Glauben frei zu sein und frei zu werden. Und dann fehlt uns doch die Kraft, die Energie, der Spirit dazu, das auch zu leben. Oder institutionelle Routinen und bürokratische Verwaltung hält und davon ab.

Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten ist Zögern und Zweifeln und gleichzeitig die Gewissheit „Da kommt noch was“. Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten ist nervöses Warten und gleichzeitig die Ahnung, es lohnt sich geduldig zu sein. Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten ist auf-mich-gestellt-Sein und gleichzeitig mit anderen zwischen Himmel und Erde neue Wege sehen und gehen.

Niemand sagt, dass solche gleichzeitig ablaufenden Empfindungen einfach sind. Besonders deutlich wird dieses Durcheinander nicht umsonst, wenn aus einer Lebensphase plötzlich eine andere wird. Manchmal hilft es dann, rauszugehen und durchzuatmen. Manchmal ergreift einen dabei nämlich schon ein Hauch der frischen Luft, die vom Neuen herüberweht.

Zu einem Open-Air-Gottesdienst zu diesem Thema „Frische Luft“ laden wir Sie ganz herzlich am Sonntag um 10 Uhr auf dem Sportplatz in Gronau ein! (Hinterher wird angegrillt.) Und wenn Sie gerade zu einem Familientreffen aufbrechen oder sich in einem Kurzurlaub den Wind um die Nase wehen lassen, dann wünschen wir Ihnen dabei wunderbare Begegnungen und und ganz viel Bewegung im Kopf und im Herzen!

Herzliche Grüße! Ihre Pfarrer*innen
Maraike Heymann und Tobias Heymann

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