Die Hälfte ist geschafft: Mit einem kleinen Baustellen-Bergfest blickten die Evangelische Stadtkirchengemeinde und der Förderkreis Marienkirche 2.0 am Dienstagvormittag gemeinsam auf die fortschreitenden Sanierungsarbeiten an Hanaus ältester erhaltener Kirche. Dabei nutzten sie auch die Gelegenheit, sich bei Oberbürgermeister Claus Kaminsky für sein Engagement als Schirmherr und die finanzielle Unterstützung der Stadt Hanau für das umfangreiche Großprojekt zu bedanken.

Dass eine Baustelle immer mit viel Arbeit verbunden ist, dürfte die Wenigsten überraschen. Bei einem historischen Gebäude wie der Marienkirche gilt dies aber noch einmal in besonderer Weise, wie die geschäftsführende Pfarrerin der Evangelischen Stadtkirchengemeinde, Kerstin Schröder, berichten kann. Sie bedankte sich bei Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der dieses Projekt von Anfang an tatkräftig mit unterstützt habe: „‘Ohne die Marienkirche kann ich mir Hanau nicht vorstellen‘ – das war Ihr markanter Satz, als der Dekan und ich Sie um Unterstützung gebeten haben“, erinnert sie sich. Mit einem Zehntel der Bausumme von insgesamt vier Millionen Euro, also insgesamt 400.000 Euro, hat die Stadt Hanau sich an den Sanierungskosten der Marienkirche beteiligt. „Dafür möchten wir Ihnen im Namen des Kirchenvorstandes und der Stadtkirchengemeinde von Herzen danken“, so Schröder. Gleichzeitig habe der Oberbürgermeister nicht nur für die entsprechende finanzielle Unterstützung des Projektes gesorgt, sondern die Arbeit des Förderkreises auch durch die Übernahme der Schirmherrschaft ein großes Stück vorangebracht. Sie erinnerte an die besondere Aktion beim letzten Lamboyfest, bei der sich das Stadtoberhaupt gegen Spenden für die Sanierung der Kirche aufwiegen lies oder seinen Besuch auf der Kanzel der Marienkirche. Aktionen, die das Fundraising-Projekt der Marienkirche spürbar unterstützt hätten. „Sie waren zu allem bereit“, so Schröder. Nur von dem Balanceakt auf dem Drahtseil habe man lieber Abstand genommen, wie sie mit einem Augenzwinkern ergänzt.

Oberbürgermeister Kaminsky nahm den Dank stellvertretend für die Hanauer Stadtgesellschaft gerne an und betonte die Funktion der Marienkirche als identitätsstiftendes Wahrzeichen der Brüder-Grimm-Stadt: „Die Marienkirche ist ein Stück Stadtidentität, die uns gut tut.“ Nun sei die Aufgabe, gemeinsam zu schauen, was diese Kirche über ihre Mauern hinaus in die Stadtgesellschaft einbringen könne. Hier unterstütze man seitens der Stadt auch gerne weiterhin bei neuen Ideen und Konzepten. Ein Angebot, dass auch den Vorsitzenden des Förderkreises Marienkirche 2.0, Horst Rühl, sehr freute. „Lebendig und Vielfältig – das haben wir uns auf die Fahne geschrieben“, fasst er zusammen. Unter diesem Motto haben in den vergangenen anderthalb Jahren zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen in der Marienkirche stattgefunden. „Mit Kreativität und Ideenreichtum haben wir die Kirche zu einem Ort der Begegnung auch über die Grenzen von Religionen und Kulturen hinaus gemacht“, findet er Dies soll auch künftig so weitergehen.

Baulich sei die Hälfte des umfangreichen Großvorhabens geschafft, wie Pfarrerin Schröder im Rahmen des Baustellen-Bergfestes berichtete. Das Hauptschiff sei fertig, Dach und Außenputz erstrahlen in neuem Glanz und die Fenster seien gründlich gereinigt und repariert worden. Dennoch gibt es weiterhin einiges zu tun: Im Chorraum laufen die Arbeiten auf Hochtouren, auch hier werden Dach und Außenfassade gründlich saniert. Die ersten Wabenfenster werden wieder eingebaut und die 530 Jahre alten mittelalterlichen Buntglasfenster warten in der Glaswerkstatt Paderborn darauf, in neuem Glanz zu erstrahlen. „Bis Ende des Jahres soll alles fertig sein“, so Schröder. Sie nutzte die Gelegenheit, sich außerdem bei Dekan Dr. Martin Lückhoff herzlich zu bedanken, der das Bauprojekt ebenfalls finanziell, ideenreich und tatkräftig unterstützt hat. „Kirche und Stadt haben hier mit großem Erfolg gemeinsam etwas bewegt“, fasst Schröder zusammen. Denn in der Marienkirche würden nicht nur alte Steine saniert, sondern die Kirchentüren zu einem vielfältigen Angebot für die Stadtgesellschaft geöffnet. „Und das schaffen wir gemeinsam – lebendig und vielfältig für die Menschen in Hanau“, sind sich alle drei einig.

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  • Marienkirche dankt OB Kaminsky: Jutta Link