Hanau. Stimmungsvolle Beleuchtung, festlich gedeckte Tische und mitreißende Musik: Zum zweiten Mal verwandeltet sich Hanaus älteste erhaltene Kirche am vergangenen Freitag in einen Ballsaal der besonderen Art. Unter dem Motto »Einfach Himmlisch« durfte hier wieder nach Herzenslust gefeiert und getanzt werden. Ein stimmungsvoller Abend voller Musik, Glanz und Bewegung.
Die Idee, eine Kirche in einen Ballsaal zu verwandeln, ist sicher nicht alltäglich. Wie gut dies aber harmoniert, zeigte schon die Premiere des Kirchenballs im vergangenen Jahr. Diese war bei den Besucherinnen und Besuchern so gut angekommen, dass die 120 Karten für den diesjährigen Ball innerhalb von zwei Wochen bereits verkauft waren, wie die geschäftsführende Pfarrerin der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Hanau, Kerstin Schröder, berichtete. „Jede Eintrittskarte hilft uns bei der Sanierung unserer Kirche“, stellte sie bei der Begrüßung der Gäste mit einem Dank fest. Gleichzeitig betonte sie, wie wichtig es sei, die Kirche mit Leben zu füllen. Dies geschehe im Fall der Marienkirche neben den Gottesdiensten auch durch eine Vielzahl an Veranstaltungen wie Konzerten, Lesungen oder eben den Kirchenball in Kooperation mit der Tanzschule Berné. Und auch ein Ball passe in ein Gotteshaus, wie sie findet: „Tanzen ist Beten mit den Füßen“, fasst sie mit einem Lächeln zusammen.
Wie wichtig es sei, Kirchen auch außerhalb der Gottesdienste zu öffnen, und zu einem Ort der Gesellschaft zu machen, betonte der CDU-Landtagsabgeordnete Heiko Kasseckert. Gerade in einer Welt die an vielen Stellen aus den Fugen geraten scheint, sei dies eine wertvolle Chance um Menschen zu erreichen und ihnen in Erinnerung zu bringen, dass auch Glaube und Religion ein Anker sein können. Er beglückwünschte Schröder außerdem zu den engagierten Ehrenamtlichen, die sie tatkräftig unterstützen, denn für eine solche Veranstaltung brauche es ein großes Team. Auch Stadträtin Isabelle Hemsley lobte die gute Idee zum Kirchenball in der sie auch ein Zeichen für den Wandel der Kirche sieht: „Kirche hat sich verändert, sie ist moderner geworden. Das zeigt auch ein Abend wie dieser“, findet sie und hofft, dass noch viele weitere Kirchenbälle folgen werden, um neue finanzielle Ressourcen für weitere, künftige Sanierungsprojekte an der Marienkirche aufzubauen. Auch Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri schloss sich den Ausführungen seiner Vorredner an und freute sich auf einen stimmungsvollen Ballabend. Dieser wurde dann von Britt Harrington von der Tanzschule Berné eröffnet, die feststellte: „Gibt es etwas Schöneres, als heute Abend hier zu tanzen? Nein. Punkt.“ Mit einem Wiener Walzer begann dann der lange Tanzabend, bei dem die Gäste sich in mehreren Runden durch die verschiedenen Standarttänze tanzen konnten. Aber auch Kostproben von Tänzerinnen und Tänzern aus der Tanzschule sowie kleine Übungseinheiten zu Tanzschritten und Figuren rundeten das Programm ab. „Es war ein wundervoller Abend und wir freuen uns, dass wieder so viele Menschen in die Marienkirche gekommen sind, um hier mit uns zu feiern“, fasst Schröder abschließend zusammen und nutzt die Gelegenheit, sich bei Kirchenvorstandsmitglied Dr. Stefanie Keilig und Britt Harrington von der Tanzschule Berné zu bedanken, die mit ihr gemeinsam den Ball organisiert haben. Ein besonderer Dank gehe außerdem an die vielen Ehrenamtlichen aus der Tanzschule und der Stadtkirchengemeinde, die mit ihrem beherzten Einsatz den Ball erst möglich gemacht haben. „An die schönen Stunden werden wir uns sicherlich noch lange erinnern.“