Hanau. Der Festakt in dem nach Elisabeth-Schmitz benannten Saal der Alten Johanneskirche war fast voll besetzt, als am Mittwoch, dem 7. Mai, die künstlerisch gestaltete Büste zu Ehren der Hanauer evangelischen Christin Elisabeth Schmitz enthüllt wurde. Sie hatte 1935 eine Denkschrift verfasst, mit der sie ihre Bekennende Kirche dazu aufrief, ihre Stimme für die von den Nationalsozialisten verfolgten Juden zu erheben. Diese aber schwieg wie die ganze Kirche und versagte kläglich. Die Lehrerin Dr. Elisabeth Schmitz hatte aus ihrem christlichen Glauben heraus gehandelt, indem sie den Bedrängten beistand. „Wenn wir mit der Büste ihres Engagements gedenken, dann lassen wir uns beständig erinnern an das Evangelium und die Nachfolge Jesu, mit einem besonderen Blick auf die Verfolgten und Diskriminierten unserer Tage“, so Pfarrer Dr. Werner Kahl. Gerhard Lüdecke hob in einem Hauptvortrag eindrücklich die Bedeutung der Denkschrift damals und heute hervor. Er hatte das Manuskript 2004 im Keller der Alten Johanneskirche entdeckt.
Die Büste wurde von dem Bildhauer Prof. Thomas Duttenhoefer angefertigt. Das Werk wurde seitens der Stadt Hanau, der Sparkassenstiftung, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Hanau und der Stadtkirchengemeinde finanziert.