Hanau. Am Lamboy-Sonntag fand der Gottesdienst zwar in der Marienkirche und nicht auf dem Altstädter Markt statt. Das hatte aber weder Auswirkung auf die Besucherzahl noch auf die sehr positive Atmosphäre. Natürlich hatte Frau Hoffmann gleich etwas zu kritisieren und fand das erste Lied ganz nett, aber sie würde sich nicht nach Freiheit und Frieden sehen, sie hätte doch alles. Aus dieser ersten Einwendung ergab sich ein Dialog und ab und an auch ein Trialog der kritischen Fragerin mit dem Pfarrer und der Kantorin. Die große Gemeinde ließ sich auch von der ungewöhnlichen Predigt mitreißen. Viele konnten sich ein Lächeln oder offenes Auflachen nicht verkneifen, wenn die Fragerin zu genau den Nerv der Zeit traf. Zugleich wurde es auch immer wieder ernst und nachdenklich, wenn es um die Freiheit und die Würde aller Menschen ging. Die Konsequenzen aus dieser Grundhaltung wurden in der kabarettistischen Auseinandersetzung greifbar, wenn zum Beispiel die eigene Freiheit an der Freiheit des anderen Menschen ihre Grenze findet und die geschätzte Nachbarschaft, da fremder Herkunftsgeschichte, durch plakative Sätze der Populisten ihre Würde abgesprochen bekommt.

Die Verantwortlichen zogen mit dem ganzen Team des Gottesdienstes eine positive Bilanz und sehen sich ermuntert, dieses Format zu wiederholen. Die Rückmeldung der Teilnehmenden am Ausgang gingen in die gleiche Richtung. „Die Zusammenarbeit mit einem solchen Kreis freiwillig Engagierter inklusive Britta Hoffmann-Mumme sowie unserer Kantorin Johanna Winkler macht einfach viel Freude in der Vorbereitung und besonders im Feiern des Gottesdienstes!“, fasste Pfarrer Horst Rühl zusammen.