Liebe Leserinnen und Leser,

Dieses und nächstes Wochenende stehen in Gronau und Niederdorfelden die Konfirmationen an! Die Kirchen werden geschrubbt, der Wetterbericht verspricht Großartiges und die Jugendlichen erwartet ein – so hoffen wir – rundum gelungener Tag.

Dabei ist eine Konfirmation auch ein Abschied – Die Konfizeit geht zu Ende. Und beim Gruppenfoto stehen sie vielleicht zum letzten Mal als diese Gruppe, die sie sind, zusammen. Wobei wir die Bilder aus Gronau und Niederdorfelden eigentlich zusammenkleben müssten; denn bis auf die Konfirmationen haben die Jugendlichen die Konfi-Zeit gemeinsam erlebt.

Eine Gruppe gibt Halt; es mag sich (nicht nur aus Zeitgründen) besser anfühlen gemeinsam auf die Konfirmationsfrage mit “Ja, mit Gottes Hilfe” zu antworten, als alleine. Aber wenn eine Gruppe über den Einzelnen steht, mit den ganz eigenen Fragen, Ansichten, Sorgen und Wünschen, dann kann das gefährlich werden. Dann schwimmt der Einzelne nämlich gedankenlos mit im Strom; dann beißt sich die Einzelne lieber auf die Lippen, als ihr kritisches Bauchgefühl zu teilen. Und deshalb ist es gut, dass eine Konfirmation nicht nur aus dem vielstimmigen “Ja, mit Gottes Hilfe” besteht, sondern auch aus dem Segen – für jeden und jede Einzelne. Und dafür nehmen wir uns Zeit.

Wie war das eigentlich bei Ihnen? Erinnern Sie Ihre Konfirmationszeit als Gruppenerfahrung oder ist Ihnen Ihr eigenes Bekenntnis oder der Segen am deutlichsten im Kopf hängen geblieben?

In den Konfirmationssprüchen, die die Jugendlichen in diesem Jahr ausgesucht haben, steckt viel Mutmachendes, viel Empowerment. Das ist ein schönes Zeichen dafür, wie wir als Einzelne vor Gott stehen. Wir dürfen nämlich nicht nur voller Demut zu Gott kommen, wenn wir etwas anderes zu sagen haben als “Ja, mit Gottes Hilfe”, sondern frei und selbstbewusst. Wir zählen vor Gott nicht nur als Gruppe, die sich ihm überlässt, oder als Gruppe, die artig Kirchensteuern zahlt, sondern wir zählen als Einzelne, wunderbar geschaffen mit all den Fragen, die uns umtreiben, mit all dem, wonach wir uns sehnen.

Mag sein, dass es Menschen gibt, die für eine Gruppe nicht fromm genug sind – für Gott ist (so glauben wir) niemand zu unfromm. Im Gegenteil: Gott lässt mit sich streiten und diskutieren.

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die wärmere Hälfte des Frühlings, Menschen an ihrer Seite, die Ihnen Halt geben und Ihnen gut tun, und Aufrichtigkeit und Mut in Ihrem Inneren!

Allen Konfirmanden und Konfirmandinnen und Ihren Familien wünschen wir alles Gute für die Vorbereitung und einen wunderbaren Konfirmationstag!

Herzliche Grüße, Ihre Pfarrer*innen Maraike Heymann und Tobias Heymann

PS: Sie sind neugierig geworden auf die Konfirmationssprüche? Oder selbst auf der Suche nach einem guten Wort? Schlagen Sie gerne nach: 2.Mose 23,20; 1.Samuel 16,7; Psalm 23,6; Psalm 36,6; Psalm 37,2; Psalm 56,12; Psalm 91,11(-12); Psalm 139,5; Jesaja 43,3; Römer 8,31b; 1.Korinther 13,13; Philipper 4,13; 1.Johannesbrief 3,18.

Und kennen Sie eigentlich Ihren eigenen Konfirmationsspruch noch? Was bedeutet er Ihnen?

Unsere nächsten Gottesdienste – wir freuen uns auf Sie!

So, 28.04 Gronau und So, 05.05 Niederdorfelden
Konfirmationen

So, 05.05. 11h Gronau, Sportplatz
“Die wollen doch nur spielen” Gottesdienst auf dem Sportplatz mit SV Gronau

Do, 09.05. 10.30h Niederdorfelden, Ölmühle
Himmelfahrtsgottesdienst im Grünen gemeinsam mit der Kirchengemeinde Kilianstädten-Oberdorfelden