Endlich Ferien! An diesem Wochenende starten viele hessische Familien in den Sommerurlaub. In den letzten Tagen wurde alles gepackt, die Reise organisiert und nun geht es los. Die Vorfreude ist riesig! Acht Stunden Fahrt stehen auf dem Plan, also wird die Familie ganz früh ins Auto gepackt, vielleicht schlafen die Kinder ja dann noch eine Weile, was natürlich nicht geschieht. Genauso wie auch der Plan mit der frühen Abfahrt schief geht, denn andere hatten dieselbe Idee. Also ist auf der Autobahn erst mal Stau angesagt. Und schon beginnen sich die Kinder auf der Rückbank zu langweilen und es folgt die unausweichliche Frage: „Wann sind wir denn endlich da?“

Da die Mutter gerade fährt, versucht der Vater die Kinder mit ein paar Ratespielen und leckeren belegten Broten abzulenken, aber schon bald ist auch seine Geduld erschöpft und er fragt sich: „Warum sind wir denn nicht zuhause geblieben? Da hätten wir es uns doch auch schön machen können.“

Kennen Sie diese Szenarien? Jedes Jahr zur Ferienzeit erleben Menschen diese Momente, egal ob die Anreise mit dem Auto, mit der Bahn oder dem Flugzeug erfolgt: es herrscht in vielen Fällen eher Stress und Unmut statt Freude und Dankbarkeit. Und das manchmal nicht nur während der Reise selbst, sondern auch am Urlaubsort: das Hotel sieht nicht so aus, wie man es sich vorgestellt hat, die Betten sind zu kurz oder zu weich, das Essen schmeckt anders als gewohnt, die Lieblingsliegen sind morgens am Pool bereits belegt, das Wetter ist schlecht und und und und…………

Themen zum Schimpfen gibt es genug, doch dabei gibt es doch auch mindestens genauso viele Dinge, für die man in diesen Momenten DANKE sagen könnte. Und damit meine ich nicht das DANKESCHÖN, dass man der Nachbarin zuhause fürs Blumengießen überbringt.

Nein, einfach DANKE……………………….
für unsere Reisemöglichkeiten, die nicht jeder Mensch auf dieser Erde uneingeschränkt hat
für die Menschen, die uns auf unserer Reise begleiten oder denen wir begegnen
für das Erleben anderer Kulturen und das Kosten neuer Gerichte und Spezialitäten
für das freundliche Lächeln einer Marktfrau auf einem Basar
für den Sonnenaufgang über dem Meer
für das Glücksgefühl oben am Gipfelkreuz nach einem anstrengenden Aufstieg
für Gottes Schöpfung, die uns überall –neu und doch bekannt– begegnet.

Denn auch wenn mal was im Urlaub oder auch zuhause nicht so läuft, wie wir es wünschen oder erwartet haben, so können wir uns doch darauf verlassen: Gott ist bei uns, er schenkt uns die vielen kleinen besonderen Momente, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wofür wir dankbar sein dürfen.

Das erleben auch die Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten, denn obwohl sie im Verlauf ihrer langen Reise nicht immer freudig und dankbar erscheinen, so können sie sich doch auf Gott verlassen. Er begleitet sie durch die Höhen und Tiefen ihrer Reise und sorgt für sie.

Davon können Sie am Sonntag, 14.7.24 um 10 Uhr in der Kirche in Niederdorfelden hören.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Sommer- und Ferienzeit

Ihre Vera Schwarz

Lektorin in Gronau und Niederdorfelden