Das 2008 von der evangelischen Ostheimer Kirchengemeinde gegründete „Ostheimer Streichensemble“ um den dortigen Pfarrer und Violinisten Lukas Ohly konnte bei seinen diesjährigen Herbstkonzerten in der Windecker Stiftskirche und in der Kirche in Ostheim vor gut gefüllten Kirchenbänken musizieren, bei beiden Konzerten war die Kirche voll besetzt. Auf dem Programm unter der Leitung der Windecker Cellistin Roswitha Bruggaier präsentierte das achtköpfige Ensemble Werke des Barock und der Romantik. Schon im letzten Jahr hatte man mit viel Freude eine Orchestersuite des Cousins von Johann Sebastian Bach, Johann Bernhard Bach aufgeführt. Und so stand diesmal eine weitere, die vierte seiner reizvollen Orchestersuiten auf dem Programm. In den neun Sätzen strahlte das Orchester Musizierfreude, tänzerisch Bewegtes und auch innig Verträumtes (besonders in der „Air“) aus. Ob das Publikum sich beim nächsten Projekt auf eine weitere Suite dieses wenig gespielten Komponisten freuen darf? Es folgte eine der Streichersinfonien des Wunderkinds Felix Mendelssohn-Bartholdy, die er im Alter von 12 Jahren komponierte, die Sinfonie VI in Es-Dur. Das erstaunliche, reife und durchaus komplizierte Werk ließ das Ensemble einen vollen Orchesterklang entfalten. Das Programm schloss mit einem „Doppelkonzert“ von Johann Sebastian Bach, dem Konzert BWV 1060, welches als Konzert für zwei Cembali überliefert ist, aber wohl auf eine anders instrumentierte Vorlage zurückgeht. Die Ostheimer spielten eine Fassung für zwei Solo-Violinen (Lukas Ohly und Maria Drescher) und Streichorchester, schwungvoll in den schnellen Sätzen, besonders seelenvoll im zweiten Satz, bei dem die beiden Soloviolinstimmen geradezu himmelwärts emporzuschweben schienen. Sehr herzlicher Applaus belohnte die Musiker.