„Vielfalt erleben – Kirche gestalten“: Unter diesem Motto hatte der Evangelische Kirchenkreis Hanau am Reformationstag ehrenamtliche Kirchenvorstände aus den verschiedenen Gemeinden in die Hanauer Marienkirche eingeladen. Nach einem festlichen Gottesdienst zur Reformation gab es hier die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, besondere Angebote kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen.
Im Gottesdienst, den Dekan Dr. Martin Lückhoff, Prädikantin Rosemarie Czekalla und Pfarrerin Milina Reichardt-Hahn gemeinsam gestalteten, stand, passend zum Reformationstag, Martin Luther und die Frage nach der persönlichen Begegnung mit dem eigenen Glauben im Mittelpunkt. Dekan Lückhoff betonte wie vielfältig Glaube sein könne und stellte fest: „Für mich ist Reformation immer auch eine Begegnung mit dem eigenen Glauben.“ Dieser sei stets ein Wagnis und zugleich ein Vertrauen darauf, dass jemand es gut mit uns meine. Und auch auf die eigene Einstellung komme es an: „Die Welt um uns herum verändert sich wenig. Aber je nachdem, wie wir auf sie blicken, verändert sich unser Erleben.“
Aus vielen Kirchenvorständen habe man den Wunsch nach Begegnung und Austausch vernommen. Gar nicht so sehr mit höheren Ebenen, sondern lieber mit den „Nachbarn“ aus den anderen Kirchengemeinden Mit der Veranstaltung am Reformationstag wolle man diesem Wunsch nachkommen und Raum schaffen für Gespräche, Vernetzung und gemeinsames Erleben. Rund 120 Gäste waren der Einladung gefolgt und nutzten die Gelegenheit, im Anschluss an den Gottesdienst bei kleinen Erfrischungen miteinander ins Gespräch zu kommen und die vielfältigen Arbeitsbereiche des Kirchenkreises auch jenseits der Gemeindearbeit kennenzulernen.
So stellte Pfarrerin Christine Kleppe die Ökumenische TelefonSeelsorge im Main-Kinzig-Kreis vor, Pfarrerin Simone Heider-Geiss berichtete aus der Klinikseelsorge, und Pfarrer Martin Beinhauer gab Einblicke in den Bereich der Schulseelsorge. Im Gespräch mit Pfarrerin Clara Sperzel konnten die Gäste Spannendes über die Gehörlosenseelsorge erfahren und sogar lernen, ihren eigenen Namen in Gebärdensprache zu buchstabieren.
Pfarrerin Beatrice Weimann-Schmeller stellte den Bereich der Altenheimseelsorge vor und hatte, passend zum Reformationstag, den Morgen- und Abendsegen Martin Luthers für die Besucherinnen und Besucher dabei. Und Pfarrerin Margit Zahn von der Fachstelle Leben.Feiern erzählte den interessierten Zuhörern, was es mit Aktionen wie dem großen Tauffest in Großauheim oder der Aktion „Einfach heiraten“ in Maintal auf sich hat und wie diese vielleicht auch eine Idee für die eigene Gemeinde sein können.
Ein vielfältiger und anregender Abend mit vielen guten Gesprächen und neuen Kontakten. „Wir freuen uns, dass so viele engagierte Ehrenamtliche und Pfarrpersonen unserer Einladung zu dieser besonderen Veranstaltung gefolgt sind“, fasst Dekan Martin Lückhoff abschließend zusammen. Der Abend habe gezeigt, wie vielfältig kirchliches Leben im Kirchenkreis Hanau sei und wie viele Menschen sich hier in verschiedenster Weise engagieren. „Dieser Reformationstag ist damit auch ein lebendiges Beispiel dafür, wie Glaube immer wieder neu Gestalt gewinnt, wenn Menschen miteinander in Kontakt treten.“
