Über 200 Konfis kamen mit ihren Pfarrpersonen und ehrenamtlichen Teamern zum Konfievent nach Langenselbold. Ein großes Team aus Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen hatte diesen Tag vorbereitet und dazu eingeladen. Die Konfis erwartete das Planspiel „Die Lutherverschwörung“. Das Spiel startete in der Kirche. Dort führten die beiden Wittenberger Persönlichkeiten Elisabeth Cruciger und Johannes Bugenhagen in das Geschehen ein. Martin Luther sollte auf dem Weg vom Reichstag in Worms nach Wittenberg entführt werden und zu seiner Sicherheit an einen geheimen Ort gebracht werden. Dazu mussten drei Dinge organisiert werden: Ein ritterliches Wams für Luther, das dazugehörige Schwert und natürlich Reisepapiere auf einen falschen Namen. Die Gruppe, die diese zuerst beibrachte, konnte am Ende es Spiels zum Sieger erklärt werden.

Im Schlosspark, im JUZ, im Standesamt, der Herrenscheune und im Jochen-Klepper-Haus hatte das Orgateam mittelalterlich anmutende Stationen aufgebaut, unterstützt vom Heimatmuseum, von dem das Team zahlreiche Gegenstände ausleihen durfte. Zu jeder Station gehörten Schauspieler:innen, die in mittelalterlichen Kostümen auftraten.

Bei der Schmiedin konnte ein Schwert erworben werden, aber dafür mussten die Konfigruppen ihr ein selbstgedichtetes Liebeslied, eine Haarspange und anderes für den Tausch angeboten werden. Um einmal eine Handlungsstrang zu beschreiben: Der Pfarrer Bugenhagen wünschte sich sehnlichst ein Bier, da ihm der vom Medicus verschriebene Holundersaft nicht mehr schmeckte. Die Konfis mussten herausfinden, wo es ein Bier gab, natürlich beim Wirt, aber der wollte Münzen dafür, der Wirt benötigte unter anderem Holundersaft für die Herstellung von Tinte, mit die Stadtschreiberin das Reisedokument erstellen konnte. Außerdem brauchte sie dringend eine neue Gänsefeder, die die Köche nur ungern hergaben und ein Messer um die Feder anzuschneiden. Hatte vielleicht die Stadtwache einige Messer von üblen Burschen konfisziert, die man sich ertauschen konnte, was gab es bei der Krämerin oder der Schneiderin und was führte der Gaukler im Schilde? Der finstere Medicus wollte Lobreden auf sich hören, die Bettler hatten Knöpfe zu bieten und die beiden historisch belegten Wittenberger Persönlichkeiten erklärten das Wesen der Reformation. Alles in allem eine unübersichtliche Situation, aber es gelang den ersten Gruppen nach rund zwei Stunden alle drei nötigen Gegenstände für die Entführung Luthers beizubringen.

Bis zum Abschluss in der Kirche wurde alle von Benjamin Frimpong, einem Jugendlichen aus Gelnhausen mit einer Jonglageshow unterhalten. Im Gottesdienst zum Abschluss trugen Jugendliche ihre Gedanken zur Reformation vor und übersetzten es toll in unsere Zeit und Sprache: Du bist, wie du bist und Gott hat dich lieb – ohne dass du etwas dafür leisten musst.