Seit 1969 existierte in der evangelischen Kirche am Limes, Gemeinde Großkrotzenburg, ein Frauenkreis.
In den ersten Jahren trafen sich die Frauen in der Altentagesstätte in der Breitestraße, ab 1974 im „Immanuel – Kirchzentrum“;
getragen und geprägt von Frau Schneider und später von Frau Domling.
Die Frauen trafen sich einmal im Monat für zwei bis drei Stunden, um miteinander zu beten, zu singen und über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen oder um einfach nur gemeinsam eine Tasse Kaffee oder Tee zu genießen.
Während der Gemeindefeste bestückten die Teilnehmerinnen des Frauenkreises nicht nur die Kuchentheke, sondern betreuten diese auch.
Ab 1990 waren viele der Frauen aktiv in der Rumänienhilfe tätig, soll heißen über Monate sammelten sie Sachspenden, packten Kisten, so dass die LKWs für den Transport mit Hilfsgütern (Kleidung, Bettwäsche, medizinisches Gerät) bestückt werden konnten. Für die Hinfahrt und ein Kaffeetrinken der Frauen von Sibiu backten unsere sehr engagierten Frauen, stellvertretend sei hier nur Frau Ruth Fischer genannt, Kuchen.
Vor ca. zwanzig Jahren war Frau Domling leider aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, ihre Arbeit im Frauenkreis zu beenden. In dieser Situation fragte der damalige Pfarrer Heinz Daume Frau Helga Hartmanshenn und mich, ob wir bereit wären, den Frauenkreis vorübergehend zu betreuen.
Wir sagten zu.
Aus diesem „Vorübergehend“ wurden zwanzig Jahre. Zwanzig Jahre mit regelmäßigen monatlichen Treffen. Nur im Januar und den heißen Juli- und Augusttagen fiel der Frauenkreis aus und – soweit ich mich erinnern kann –
ein- bis zweimal im Februar aufgrund von Schnee- und Eisglätte. Während der Corona-Pandemie mussten wir ebenfalls eine Zwangspause einlegen.
Im Mittelpunkt eines jeden Treffens stand ein zu besprechendes Thema. Solange wir noch fit waren, fanden jährlich Ausflüge z. B. nach Mainz, Fulda, Bad-Nauheim oder Darmstadt statt. Auch den „Holzköppen“ in Steinau an der Straße machten wir unsere Aufwartung oder wir begrüßten eine Märchenerzählerin aus Hanau in unserer Mitte.
Aber die Zeit zwang uns auch Abschied zu nehmen von liebgewonnenen Teilnehmerinnen, so von Frau Grosch, Frau Fischer, Frau Puhane, um nur einige zu nennen.
Eine besondere Ehre war es für uns im vergangenen November, Frau Gertrud Schmidt, ebenfalls einem Frauenkreis-Urgestein, zum 100. Geburtstag gratulieren zu dürfen.
Doch „Alles hat seine Zeit“, so war es nach zwanzig Jahren für Helga Hartmanshenn und mich Zeit, uns nach einer Nachfolgerin umzusehen.
Leider vergebens. In diesen zwanzig Jahren hat sich die Welt um uns stark verändert.
Frauen, die bereit sind, sich einmal im Monat nachmittags von 15:00 bis 17:00 Uhr in kirchlichen Räumen zu treffen, gibt es nicht mehr.
Berufstätigkeit, Familienarbeit, eine ausgeprägtere Kirchenferne und eine größere Mobilität stehen dem entgegen.
Gerade in den vergangenen Tagen ist mir bewusst geworden, dass Frauenarbeit auch 2025 noch wichtig ist, doch sie hat ein anderes Gesicht.
Angesagt sind heute sporadisch – meist samstagvormittags – stattfindende Frauenfrühstücke, Frauenmahle, thematische Frauenabende, Engagement bei der Gestaltung des Weltgebetstages, klare Kante gegen Missbrauch und Gewalt an Frauen.
Hoffen wir, dass diese organisatorisch aufwändigen, vom evangelischen Frauenteam Hanau angebotenen Aktivitäten, zukünftig stärker auch von interessierten Frauen der Kirche am Limes wahrgenommen werden.
Zum Schluss bleibt mir noch „Danke“ zu sagen an das uns entgegengebrachte Vertrauen sowie an meine Mitstreiterin Frau Helga Hartmanshenn für ihre jahrelange Mithilfe und Unterstützung.
(Monika Ilona Pfeifer)

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