Anwohner der Bahnhofstraße in Nidderau-Heldenbergen laden 24 Flüchtlinge zum Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen ein
Meist liest man zum Thema Flüchtlinge, deren Unterbringung und Integration vorwiegend negative Schlagzeilen. Dass es auch anders geht, konnte man am 2. Adventssonntag in Nidderau-Heldenbergen im Gemeindesaal der evangelischen Brückengemeinde erleben. Die 24 neuen Mitbürger, die erst vor ein paar Wochen in die Containeranlage in der Bahnhofstraße neben der Tennisanlage und gegenüber der Kirche eingezogen sind, folgten einer Einladung der Anwohner – ihren neuen Nachbarn – zu einem gemeinsamen Nachmittagscafé.
Auf Initiative der Ev. Brückengemeinde, unterstützt durch die Nidderauer Flüchtlingshilfe sowie einzelnen tatkräftigen Bürgern der Nachbarschaft, traf man sich zu einem gemütlichen Nachmittag zum Kennenlernen. Sprachliche Hürden konnten überwunden werden, da man im Vorfeld für ausreichend Übersetzer gesorgt hatte, die an den Tischen verteilt Ukrainisch oder Kurdisch sprachen. Für die vielen Kinder gab es eine Spieleecke und ausreichend Spielzeug und wer wollte, durfte einen Blick in die Feuerwehrautos im benachbarten Feuerwehr-Gerätehaus werfen. Zum Ende der gut 2-stündigen Veranstaltung waren sich alle einig, dass dies ein sehr gelungener Start war für ein in Zukunft freundschaftliches Miteinander in der Bahnhofstrasse. Den neuen Mitbürgern konnten so unter anderem von Experten der Flüchtlingshilfe, der Essensbank oder bereits länger integrierten Mitbürgern eine Reihe von Tipps und Hilfestellungen mitgegeben werden.
Ein besonderer Dank geht an alle fleißigen Helfer im Hintergrund, die diese Veranstaltung organisiert und Realität haben werden lassen – sei es durch Auf- und Abbau, Kuchen-, Kaffee- oder Plätzchenspenden oder durch Ansprache an interessierte Mitbürger, die helfen wollen. In der Spitze waren knapp 70 Personen zugegen, die bei weihnachtlicher Hintergrundmusik deutsche Herzlichkeit und Nächstenliebe gegenüber Menschen erleben konnten, die aus reiner Notlage ihre geliebte Heimat verlassen mussten.
Autor: Detlef Henkel