„In Jesus leben, in Jesus sterben“ lautet der Titel der Kantate, die am 12. März 2023 um 10 Uhr wird im Rahmen eines Gottesdienstes in der Kirche in Hochstadt zum ersten Mal aufgeführt wird. Die Predigt hält Pröpstin Sabine Kropf-Brandau, die zudem Schirmherrin des Projekts ist. Pfarrerin Annegret Zander übernimmt die liturgische Gestaltung des Gottesdienstes.

Das Werk der jungen Komponistin Helene Streck setzt sich mit der schillernden Figur des Judas auseinander.
In einem musikalischen Trauergesang, in Arien und Rezitativen erklingt der innere Kampf des Freundes Jesu, der zum Verräter wird. Die Künstlerin bewegen Fragen wie „Warum überhaupt verraten andere Menschen ihre besten Freunde und hintergehen vertraute Menschen? Wie können wir uns gegenseitig solche Taten verzeihen?“
Die in einem gemäßigt modernen Stil komponierte Judas-Kantate wird unter Leitung von Helene Streck aufgeführt.

Zu hören sind

Jeongkon Choi (Tenor),
Leonie Hübner (Alt),
Daria Azov und Momo Yamamoto (Violine),
Marisa Algari (Cello),
Helene Streck (Orgel).

Ermöglicht wurde das muskalische Projekt durch eine großzügige Spende aus der Sprengelkollekte für Kirchenmusik des Sprengels Hanau – Hersfeld der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck,aus Mitteln der Evangelischen Kirchengemeinde Maintal-Hochstadt sowie Spenden der Maintal Werke und privater Spender.

Zur Figur des Judas
Die Figur des Judas ist eine höchst interessante Figur in der Passionsgeschichte. Bei Matthäus erhängt sich Judas nach dem Verrat als reuiger Sünder. Durch die Darstellungen Judas‘ der einzelnen Evangelien wurde er seit vielen Jahrhunderten zu einer Figur, die unter anderem zur Beflügelung des Antijudaismus benutzt wurde. In den letzten Jahren wird in Theologie, Literatur und Kunst, Judas mit immer mehr Wohlwollen wahrgenommen und diskutiert.
Judas verrät Jesus, bekommt sogar eine Belohnung und bereut es anschließend doch. Seine Reue geht so weit, dass er sich umbringen wird, nachdem er sieht, dass Jesus zum Tode verurteilt wird. Auf ihm lastet eine Schuld, die so groß ist, dass er keinen anderen Ausweg sehen kann. Trotzdem ist Judas ein mutiger Mensch. Bevor er sich erhängt, geht er in den Tempel zurück und will seinen besten Freund zurückkaufen. Aber das gewährt man nicht. So ist Judas in seinem eigenen Schicksal gefangen. Judas stirbt, bestraft sich selbst, und Jesus stirbt für die Vergebung der Sünden. Somit hat Jesus Judas vergeben, weil er den Plan Gottes beendet. Judas ist auf grauenvolle Weise an einem Plan beteiligt, von dem er weiß, dass er ihn beenden muss. Warum also wird Judas so bloßgestellt? Warum spricht man über ihn immer wieder das Urteil des Verräters? Hat er sich nicht selbst genug bestraft? Ist Gott nicht der letzte Richter für ihn? In gemäßigt modernem Stil vertonte Helene Streck 2020 den Selbstmord Judas‘ und gibt ihm einen Platz im gottesdienstlichen Geschehen.

Der Gottesdienst findet in der Evangelischen Kirche Maintal Hochstadt, Am Kirchberg 2 statt.
Um Spenden für das Projekt wird auch im Gottesdienst gebeten.

Kontakt: Evang Kirchengemeinde Maintal-Hochstadt
Pfarrerin Annegret Zander
Annegret.zander@ekkw.de
Tel: 06181 – 4236250