Sonntagsgruß für Ewigkeitssonntag, 20. November 2022
Einen neuen Himmel verspricht uns die Bibel ganz an ihrem Ende, und eine neue Erde auch. Diese Worte aus der Offenbarung des Johannes klingen wie ein Vermächtnis, ein Ausblick auf das, was irgendwann einmal kommen wird. Irgendwann jedenfalls wird alles gut, irgendwann werden wir alle Mühsal, alles Leid, alle Traurigkeit überwinden und Gott wird unsere Tränen trocknen. Wir werden einen neuen Himmel und eine neue Erde sehen. Gott hält sie für uns bereit (Offenbarung 21,1-7).
Wann das sein wird, das wissen wir natürlich nicht, und ob das überhaupt eintreten wird, auch nicht. Aber es ist die Hoffnung auf ein gutes Ende, die Hoffnung, dass wir in Gott geborgen sind und er uns ein Leben verschafft, von dem wir jetzt nur träumen können.
Die Realität sieht anders aus. Das erleben wir im Grunde jeden Tag, auch ohne dass wir die Tagesschau einschalten oder die Zeitung aufschlagen. Von neuem Himmel und neuer Erde keine Spur. Und auch unser persönliches Leben ist oft geprägt von Enttäuschung, Hoffnungslosigkeit und Trauer. Denn wir müssen mit dem Tod leben lernen, der ja das genaue Gegenteil des neuen Himmels ist. Wir sind mit ihm konfrontiert, wenn wir einen nahen und geliebten Menschen hergeben müssen. Aber wir werden dem Tod auch selbst begegnen, das wird uns immer wieder vor Augen geführt.
Menschen haben schon immer versucht, mit dieser düsteren Aussicht klarzukommen. Denn zu wissen, dass das Leben irgendwann einfach endet und man danach ins Nichts fällt, lässt einen auch das irdische Dasein kaum mit Freude führen. Wenn ohnehin alles nichtig ist, warum sollte ich mich dann bemühen?
Manche Menschen denken so und werden dann wahrscheinlich depressiv. Die meisten aber wehren sich dagegen. Die meisten Menschen sind letztendlich Optimisten, die auf ein gutes Ende hoffen. Und so haben alle Religionen Vorstellungen entwickelt, was wir nach dem Tod erleben könnten, ob die Ewigen Jagdgründe, 72 Jungfrauen im Paradies oder eben einen neuen Himmel und eine neuen Erde.
All diese Vorstellungen sind nur im Glauben greifbar. Aber der kann uns Hilfe und Zuversicht schenken, wenn wir damit rechnen, dass es einen neuen Himmel und eine neue Erde wenigstens geben könnte. Und so können wir auch aus dem Gedenken an unsere Verstorbenen Hoffnung schöpfen, für die wir am Ewigkeitssonntag eine Kerze am österlichen Licht des Lebens entzünden.
Mit hoffnungsvollem Wünschen
Ihr Pfarrer Michael Ebersohn
Wir laden herzlich ein zu den Gottesdiensten um 9.30 Uhr in die Kirche in Niederdorfelden und um 11.00 h in die Kirche in Gronau.