Sonntagsgruß für den 8. Sonntag nach Trinitatis, 7. August 2022

Wir werden am Sonntag seit gefühlten Ewigkeiten wieder einmal Abendmahl feiern. Viele haben das vermisst, aber wegen Corona gab es so ausführliche Hygienebestimmungen, dass eine Abendmahlsfeier im Grunde unmöglich wurde. Manche Gemeinden haben ein Online-Abendmahl gefeiert. Aber ist das noch eine Feier der Gemeinschaft, wie wir sie vom Abendmahl kennen?

Entscheidend am Abendmahl ist ja, dass wir dabei leibhaftig Gemeinschaft erfahren können, Gemeinschaft mit Jesus, wenn wir das Mahl wiederholen, das er als Abschiedsmahl mit seinen Jüngern feierte, wie uns die Bibel berichtet. Wir erleben vor allem aber Gemeinschaft untereinander als Gemeinde, die sich im Glauben an Gott, den Vater und seinen Sohn Jesus Christus verbunden fühlt. Und das funktioniert eigentlich nur, wenn wir uns nicht nur sehen, sondern auch anfassen können – zum Beispiel zum Segenskreis nach dem Abendmahl.

Vieles ist nun wieder möglich, und auch wenn wir selbstverständlich auf die Hygiene achten und Einzelkelche verwenden und auf einen Segenskreis verzichten, so können wir doch wieder leibhaftig beieinander sein.

Denn das Abendmahl ist wichtig und hat in der Kirche eine ausgesprochen hohe Bedeutung. Das, was wir dabei zu uns nehmen, ist nicht weniger als die Verbundenheit mit Gott. In Brot und Wein (oder wie bei uns Traubensaft) ist Jesus selbst gegenwärtig. Wenn wir Brot und Wein zu uns nehmen, haben wir Anteil an ihm. Es ist eine ganz besondere Speise.

Von einer anderen ganz besonderen Speise berichtet auch das Alte Testament. Das Volk Israel war schon jahrelang in der Wüste unterwegs, nachdem es aus Ägypten geflohen war. Die Menschen waren müde geworden, sie hungerten und hatten einfach keine Lust mehr. Die Stimmung drohte zu kippen, denn man sehnte sich nach Ägypten zurück, wo es wenigstens etwas zu essen gab. Doch dann schickte Gott Manna vom Himmel, Himmelsbrot, das die Menschen rettete. Dadurch hat er sich als Retter und Beschützer offenbart (2. Mose 16).

Essen ist wichtig. Und das nicht nur, um unseren Körper in Gang zu halten. Auch wir verbinden besondere Gelegenheiten oft mit besonderem Essen, sei es Geburtstag, Hochzeit oder Weihnachten. Auch da entsteht Gemeinschaft untereinander.

Dass das auch in der Kirche funktionieren kann, können Sie im Gottesdienst erleben, wenn wir Abendmahl feiern. Dazu sind Sie alle eingeladen!

Herzlichst
Ihr Pfarrer Michael Ebersohn

Wir laden herzlich ein zum Abendmahlsgottesdienst um 10.00 Uhr in die Kirche in Gronau.