Schon als Kind habe ich mich über ein schönes Butterbrot zum Frühstück gefreut. Und auch heute noch sehne ich mich nach einem längeren Urlaub im Ausland nach einem Stück dunklem Brot.

Brot gehört schon seit Jahrtausenden zu den Grundnahrungsmitteln und wird überall auf der Welt gegessen. Mit einer Scheibe Brot kann man schnell und schmackhaft seinen Hunger stillen. Doch Hunger muss sich nicht immer im knurrenden Magen bemerkbar machen, sondern kann auch in anderen Arten auftreten: Hunger nach Liebe, nach Anerkennung, nach Erfolg oder vielem mehr.

»Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.« Bereits bei Mose (8,3) folgt der Verweis auf das Zusammenspiel zwischen körperlicher und geistiger Nahrung. Wer nicht satt ist, kann vermutlich nicht gut und konzentriert denken, aber wenn das Grundbedürfnis Hunger gestillt ist, brauchen wir mehr im Leben als nur einen gut gefüllten Teller. Da ist zum einen das Mitgefühl für andere, die nicht so viel zu essen haben wie wir oder denen es aus anderen Gründen schlecht geht, die Bereitschaft zu teilen und anderen zu helfen, die Liebe zu unserer Familie und Freunden und auch das Vertrauen in andere und uns selbst und letztendlich auch unser Glaube an Gott, der uns täglich sagt: „Ich bin bei dir, du bist nicht allein.“

Jesus fasst dies alles zusammen, indem er von sich sagt:

Ich bin das Brot des Lebens, wer zu mir kommt, der wird nicht hungern.“ (Joh.6,35)

Eine verheißungsvolle Zusage, die Jesus uns da gibt: So wie wir täglich unser Frühstücksbrot genießen und davon satt werden, so geht es uns auch mit Gottes Wort: es erfüllt uns und gibt uns Kraft und Zuversicht. Darauf dürfen wir vertrauen. Dies alles haben auch die Menschen am See Genezareth erlebt, als Jesus mit ihnen gemeinsam 5 Brote und zwei Fische teilte und alle davon satt wurden. Nicht nur die Gabe des Brotes erfüllte diese 5000 Menschen, sondern das Wort Gottes, das ihnen Jesus als Stärkung mit auf den Weg gab. Sie alle kosteten an diesem Tag vom Brot des Lebens. Und auch wir dürfen das jeden Tag genießen und zwar nicht nur zum Frühstück.

Amen

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Vera Schwarz
(Lektorin der Kirchengemeinde Gronau/Niederdorfelden)

Herzliche Einladung zum Gottesdienst am 31.7.22 um 10 Uhr in der Kirche in Niederdorfelden.