Große Freude in der Stadtkirchengemeinde Hanau – Einführungsgottesdienst von Pfarrer Dr. Werner Kahl in der Marienkirche.

„Mutig, selbstbewusst und mitreißend“ hatte Werner Kahl bereits im Vorstellungsgottesdienst seine Gitarre hervorgeholt, erinnerte Dekan Dr. Martin Lückhoff an die erste Predigt des Pastors aus Hamburg in der Marienkirche. „Als ich das Wippen der Köpfe vor uns sah, da wusste ich, Sie haben auch die Herzen der Menschen erreicht.“ Mit diesen Worten führte der Dekan des Kirchenkreises Hanau Pfarrer Dr. Werner Kahl in sein neues Amt in der Stadtkirchengemeinde Hanau ein. Werner Kahl bringe eine „hohe akademische und wissenschaftliche Kompetenz“ mit, so der Dekan weiter. Er lehrt an der Goethe Universität Frankfurt Neues Testament und führte als Studienleiter die Missionsakademie Hamburg. Er bringt vielfältige Erfahrungen im ökumenischen und interreligiösen Gespräch mit, er kennt die Vielfalt christlicher Glaubenszeugnisse und die Komplexität unterschiedlicher Religionen. Aus Hamburg kommend, ist Kahl das Großstadtleben in vielen Facetten vertraut. Werner Kahl hat zudem viele Jahre in Ghana gelebt und dort an der Universität in Accra gelehrt. Dekan Lückhoff hob zudem Kahls Teamfähigkeit hervor, seine Freude, Neugierde und sein Interesse an neuen Herausforderungen, die er mit eindrucksvoller Gelassenheit angeht.

Pfarrer Dr. Werner Kahl folgt im Pfarramt I auf Pfarrerin Heike Mause, die in das Dekanat nach Groß-Gerau-Rüsselsheim wechselte. Der Dienst in Hanau wird das Arbeiten mit engagierten Gemeindemitgliedern in Gottesdiensten, Kreisen und Gruppen beinhalten. Der neue Pfarrer wird in der Stadtkirchengemeinde auf Menschen treffen, die mit hohem Einsatz und starker Beteiligung vieles möglich machen. Gleichzeitig wird Pfarrer Kahl für Gemeindemitgliedern ein Ansprechpartner sein, für die die Begegnung mit Kirche die erste seit langer Zeit ist. Schließlich ist es auch Aufgabe des Pfarrers, den Menschen zur Seite zu stehen, die nicht mehr oder noch nicht der Kirche angehören, aber dennoch Rat oder Mitarbeit wünschen. Werner Kahl wird seine Expertise in der Ökumene, in der Kommune oder bei gesellschaftlichen Gruppen einbringen und zugleich mit Menschen zusammenarbeiten, die nicht in Hanau wohnen, aber hier arbeiten. Beispielhaft nannte Lückhoff die benachbarte Karl-Rehbein-Schule, mit der die Stadtkirchengemeinde in vielfältiger Weise kooperiert.
„Fast könnte man sagen, ein Pfarrer in Hanau hat es in seinem Dienst mit 100.000 Menschen zu tun. Die Evangelische Kirchengemeinde und Werner Kahl sind eine tolle Ergänzung“, so der Dekan.

Auch in seinem Einführungsgottesdienst griff Werner Kahl zur Gitarre – und es wird ganz sicher nicht das letzte Mal gewesen sein. Pfarrer Werner Kahl ist von Jugend an ein leidenschaftlicher Musiker und Liedermacher, spielt diverse Saiteninstrumente. Evangelische Theologie studierte Kahl in Bochum und Göttingen und als Austauschstudent an der Emory University in Atlanta, Georgia. Dort schloss er sein Promotionsstudium (Doctor of Philosophy) im Bereich New Testament mit einer Dissertation ab. 1992 bis 1999 war Werner Kahl Vikar und Pastor in Essen und Duisburg. Auf den Pfarrdienst folgte 1999 bis 2002 Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit Feldforschung in Ghana. Kahl war zudem Dozent für Neues Testament an der University of Ghana, Legon. Von 2003 bis 2004 hatte er eine Vertretungsprofessur für Neues Testament an der Universität Kassel inne. Mit erfolgreicher Habilitation 2004 an der Universität Frankfurt ist Kahl seither dort Privatdozent. Von 2006 bis 2020 war er Studienleiter an der Missionsakademie und Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg.

In Hamburg zählte ökumenische und interreligiöse Zusammenarbeit zu den Schwerpunkten der Arbeit von Werner Kahl. Mit großer Freude und auch Erstaunen nahm er an seinem ersten Dienstwochenende am Fest der Religionen teil und entdeckte, dass Hanau mit dem Tisch der Religionen interreligiös gut aufgestellt ist. In diesem Bereich wie auch musikalisch sind neue Impulse aus der Stadtkirchengemeinde zu erwarten sein. Oder wie Dekan Lückhoff es sagte: „Wir freuen uns, dass Sie sich für Hanau entschieden haben.“