Mit dem Frieden ist es wie mit einem geliebten Menschen. Erst, wenn er nicht mehr da ist, weiß man, wie sehr man ihn vermisst. „Wir sind in einer anderen Welt aufgewacht“ – das ist einer der häufig zitierten Sätze in diesen Tagen. Und wer jemanden verloren hat oder jemanden vermisst, dem geht es doch genauso. Frieden – er war einfach da. Wir konnten uns immer auf ihn verlassen. Jetzt beginnen wir zu spüren, was uns fehlen würde, wäre der Frieden nicht mehr da. Beim Blick in die Zukunft bekommen viele Angst. Jesus sagt: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Die Angst ist da, keine Frage. Sie macht uns wach. Doch wie man all das überwindet, die Angst und die Welt, das hat uns Jesus gezeigt. Jesus hat vorgelebt, was es heißt und was es kostet zu lieben – auch und gerade in ungewissen Zeiten. Jesus, der Mensch, der Gott, der die Liebe ist. Die Liebe schaut immer darauf, was dem anderen dient. Wer so lebt, endet in dieser Welt am Kreuz, aber er zeigt der ganzen Welt auch, was der Grund dieser Welt ist, nämlich Liebe.

Seine Liebe sehen wir bei den Hebammen in der U-Bahn-Station Kiews, bei den Ordensschwestern, die Waisen zu sich holen und mit ihnen im Keller ausharren und bei den vielen Freiwilligen, die Geld spenden und ihre Häuser öffnen. Dass es diese Menschen gibt, das zeigt, dass das Gute in der Welt nicht aufhört. Es ist die Liebe, die bewirkt, dass Menschen für andere da sind und für Frieden kämpfen. Amen.

Wir sind als Gemeinden der Einladung der hessischen Kirchen gefolgt und lassen täglich um 12 Uhr die Glocken für den Frieden läuten.

Wir laden Sie herzlich ein, am Sonntag um 10 Uhr in der Gronauer Kirche im Gottesdienst für den Frieden zu beten.