Petrus geht zu Jesus auf dem Wasser. Auf einmal merkt er einen starken Wind, einen Sturm und er beginnt zu sinken, aber Jesus rettet ihn (Mt 14,22-33). Der biblische Text stellt die Frage: Was ist, wenn ein Sturm in unser Leben kommt? Für mich ist dann entscheidend: Wohin schaue ich? Wohin richte ich meinen Blick? Schaue ich nur auf das Bedrohliche? Oder gucke ich auch auf das Schöne und Gute? Schaue ich nur auf alles, was nicht geht? Nur auf alles, was nicht wie immer ist? Oder gucke ich auch auf das, was möglich ist und auf das, was Mut macht?

Petrus beginnt zu sinken und bekommt Angst, weil er auf die Wellen und den Sturm schaut. Aber als er sich wieder auf Jesus ausrichtet, merkt er: Jesus hat ihn nie – auch nicht im Sturm – aus dem Blick verloren. Jesus schaut Petrus an. Das ist das, was mir in den Stürmen des Lebens hilft, dass ich mich gesehen und angesehen weiß. Das heißt Glaube für mich, dass ich gesehen und angesehen bin. Von Menschen, die es gut mit mir meinen und von Gott. In der Bibel (1. Mose 16,13) steht: „Du bist ein Gott, der mich anschaut.“ Wen Gott sieht, den oder die lässt er nicht im Stich. Und wer sich so angesehen weiß, der muss nicht mehr um jeden Preis der Anerkennung von anderen hinterherlaufen. Er wird nicht mehr von jedem Wind, von jedem Sturm einfach mitgerissen. Wer sich so gesehen weiß, der sieht auch mehr. Der sieht die Not anderer. Wer sich so gesehen weiß, der gibt diesen liebenden Blick Gottes weiter. Und dann wird das Leben auch in den Stürmen lebenswert, da weicht die Verzweiflung der Hoffnung.

Bleiben Sie behütet!
Ihre Pfarrerin Elisabeth Krause-Vilmar

Wir laden Sie herzlich zum Gottesdienst am Sonntag um 10.00 Uhr in die Ev. Kirche in Niederdorfelden ein! Es gilt die 3G-Regel.