Mit bunten Weihnachtstüten und kleinen Geschenken haben die Mitarbeitenden des Diakonischen Werkes auch in diesem Jahr vielen Menschen eine Freude bereitet. „Unsere Geschenke sollen auch deutlich machen: ‚Du bist gesehen und wertgeschätzt.'“, so Pfarrerin Ute Engel, die Leiterin des Diakonischen Werkes Hanau.
Das Diakonische Werk Hanau-Main-Kinzig betreut Suchtkranke auch zu Hause. In Hanau und im Main-Kinzig-Kreis betreut ein Team aus sechs Mitarbeitenden – zwei Männern und vier Frauen – zurzeit zwischen 40 und 50 Menschen, die zu Hause wohnen. Es werden regelmäßige Besuche zu Hause vereinbart oder die Begleitung bei Behördengängen, zum Arzt usw. In Krisensituationen kann telefonisch unterstützt oder zusätzlich ein Besuch abgestattet werden.
Damit die Suchtkranken zu Hause weiterhin Abstand zu ihrer Sucht halten und den Alltag bewältigen können, benötigen sie Unterstützung im Alltag. Mit der Betreuung zu Hause bietet das Diakonische Werk sehr niederschwellig die Hilfe, die gebraucht wird. Das kann eine praktische Hilfe beim Ausfüllen von Formularen sein. Manchmal helfen gemeinsame Spaziergänge mit entlastenden Gesprächen. Wird die Wohnsituation zu belastend, dann wird gemeinsam nach weiteren Möglichkeiten gesucht.
Die Mitarbeitenden unterstützen bei der Bewältigung des Alltags, beim Halten der Distanz zur Sucht und natürlich in Krisensituationen. Ein paar Notizen geben Einblick in die Problemlagen:
Herr G. ist eigentlich ganz stabil, hat allerdings Angst um seine Tochter, die in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Dadurch steigt der Suchtdruck. Herr. K. braucht eine Zahnsanierung und kommt aufgrund krankheitsbedingter Einschränkungen im Umgang mit Behörden nicht allein zurecht. Er braucht Unterstützung und Begleitung. Frau H. ist suchtkrank und psychisch krank. Sie hat keinerlei Sozialkontakte und lebt isoliert in ihrer Wohnung. Sie ist stark rückfallgefährdet. Frau R. ist äußerst ängstlich und oft verwirrt. Sie hat keine familiären oder sozialen Kontakte und möchte in eine soziotherapeutische Einrichtung umziehen. Herr S. ist seit einigen Wochen trocken, aber noch sehr instabil. Seine zusätzliche psychische Erkrankung macht ihm, nun nüchtern, stark zu schaffen. Außerdem will er sich um seine alte Mutter kümmern. Bei Herrn. A. besteht, nachdem im Laufe des Jahres der Kontakt zu Familienmitgliedern abgebrochen ist, akute Rückfallgefährdung. Die regelmäßigen gemeinsamen Spaziergänge, verbunden mit entlastenden Gesprächen, geben ihm Halt und Struktur.
„Weihnachten ist für alle Menschen eine herausfordernde Zeit. Sie ist emotionaler als der Alltag, sie lässt Erinnerungen und Wünsche aufleben, sie wühlt auf. Das kann den Suchtdruck erhöhen und zu krisenhaften Situationen führen.“, so Pfarrerin Engel.
Weihnachtsgeschenke – ein Zeichen der Wertschätzung
