Sonntagsgruß für den 3. Advent, 12. Dezember 2021
Wir kennen das alle, der Advent ist angefüllt mit vielen Erledigungen: Plätzchen backen, Geschenke kaufen, und einpacken, einen Weihnachtsbaum besorgen, Weihnachtsgrüße verschicken, das Festtagsmenü planen … Für viele artet das in Stress aus – aber der gehört wiederum für viele gerade dazu, zur Adventszeit.
Es steht also beides nebeneinander, Vorbereitung und Vorfreude. Denn man freut sich ja normalerweise auf Weihnachten, auf das Essen, die Geschenke, die Menschen, die man womöglich lange nicht gesehen hat. Und der eine oder andere freut sich auch auf den Gottesdienst am Heiligen Abend.
Vorbereitung und Vorfreude, diese beiden finden sich auch in der Bibel, so wie sie uns von Advent und Weihnachten erzählt. Denn da geht es nicht nur die Erwartung der Geburt Jesu als Heiland der Welt, zur Vorbereitung gehört auch, dass einer auftrat, der ihn ankündigt, der ihm vorangeht, der ihm den Weg bahnt.
Das Markusevangelium, das die Geschichten um Weihnachten nicht kennt, beginnt mit diesem Vorbereiter, mit Johannes dem Täufer. Er trat auf und taufte die Menschen am Jordan, zur Vergebung der Sünden, wie es heißt. Und dann taufte er auch Jesus (siehe das Bild oben), womit dessen Weg zu den Menschen begann.
Das Lukasevangelium erzählt dann konsequenterweise auch von der Geburt des Johannes und von deren Ankündigung. Johannes geht Jesus voran, weist auf ihn hin, bereitet sein Auftreten vor und gibt ihm mit der Taufe den entscheidenden Impuls. Die Geschichte beider Männer gehört zusammen, und deshalb ist die Geburt des Täufers auch ähnlich wundersam wie die Geburt Jesu.
Denn Johannes‘ Eltern, Zacharias und Elisabeth, sind schon im Rentenalter, als er geboren wurde. Und darüber bricht sein Vater in einen überschwänglichen Jubel aus über Gott, den Herrn, der ihn und seine Frau gesegnet hat, der aber auch der ganzen Menschheit Rettung verspricht (Lukas 1,68-79). Und dieser Jubel weist hin auf den, der nach Johannes kommt und dessen Geburt noch viel größeren Jubel verdient hat. Dieser Jubel preist Gott, der sich nicht zu schade ist, um im Stall von Bethlehem selbst zu uns Menschen herunterzukommen.
In der Bibel also liegen Vorbereitung und Vorfreude ganz eng beieinander und sind kaum voneinander zu trennen. Und so mögen auch Sie in all den adventlichen Vorbereitungen schon ein klein wenig von der Weihnachtsfreude entdecken, auf die wir hinleben. Aber vermutlich tun Sie das ja schon …
Einen gesegneten 3. Advent wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Michael Ebersohn
Wir laden herzlich ein zum Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Kirche in Niederdorfelden.