Neu gewählt: Fünf Landessynodale, ihre Stellvertreter sowie ein Mitglied im Kirchenkreisvorstand.

Bis spät abends dauerte die Wahl zur Landessynode, denn fünf Mitglieder der Kreissynode, – zwei geistliche und drei säkulare – sowie deren persönliche Stellvertreter müssen in getrennten Wahlgängen gewählt werden. Spannend war es dennoch, denn es lieferten sich in etlichen Wahlgängen chancenreiche Kandidatinnen und Kandidaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nicht weniger spannend war die Nachwahl zum Kirchenkreisvorstand, um den sich zwei Kandidatatinnen bewarben: Anita Foltin aus dem Kirchenvorstand Langenselbold und Rosemarie Czekalla, Prädikantin und Kirchenvorsteherin aus Nidderau-Windecken.

Haushaltsplanungen wurden mit großer Mehrheit angenommen
Inhaltlich breiten Raum nahmen die Haushaltsplanungen 2022/23 ein. Die neue Finanzverfassung der Landeskirche führt an vielen Punkten zu entscheidenden Veränderungen. Stefan Ochs, Leiter des Kirchenkreisamtes, erläuterte die wichtigsten Neuerungen und stand für Rückfragen zur Verfügung. Die größte Umstellung im Haushaltsentwurf ist sicher, dass die Grundzuweisung an die Kirchengemeinden auf der Zahl der Gemeindemitglieder basiert. Derzeit erhalten Kirchengemeinden pro Mitglied einen Sockelbetrag von knapp 19 Euro.
Im Rahmen dieser grundsätzlichen Neuerung wird es „Gewinner und Verlierer“ geben, weshalb der Systemwechsel in drei Schritten vollzogen wird. Obwohl hauptamtliche Kirchenmusiker seit 2022 nicht mehr aus dem Gemeindehaushalt, sondern aus dem Etat der Landeskirche bezahlt wird und auch die Jugendarbeit beim Kirchenkreis angesiedelt ist, wird das Geld vielerorts weniger werden.
Insgesamt stehen den Kirchengemeinden ein Volumen von 1,7 Millionen und dem Kirchenkreis eine Summe von 1,9 Millionen Euro zur Verfügung, der davon wiederum 685.000 Euro an die Kirchengemeinden weitergibt
Für das Diakonische Werk Hanau-Main-Kinzig wird ein eigener Haushaltsplan erstellt. Das DW verfügt über ein Haushaltsvolumen von 2,8 Millionen Euro, von denen eine Million Euro aus kirchlichen Mitteln finanziert werden. Eigene Rücklagen bestehen in Höhe von von 470.000 Euro. Dennoch bleibt die Konsolidierung ein wichtiges Ziel für die kommenden Jahre.
Der neu ins Leben gerufenen „Gebäude-Ausschuss“ soll der Rahmenbedingungen für Erhalt und Sanierung der 137 kircheneigenen Gebäude – Kirchen und Gemeindehäuser – aufstellen. Mit rund 550.000 Euro, die der Haushaltsetat für den Gebäudeunterhalt vorsieht, stehen pro Jahr und Haus ca. 4000 Euro zur Verfügung.

Ein Änderungsantrag wurde gestellt
Mehrheitlich unterstützt wurde der Antrag, erneut 15.000 Euro für die Diakonische Flüchtlingshilfe im Haushalt bereitzustellen.

Pröpstin Kropf-Brandau zum Veränderungsprozess in der Kirche
Pröpstin Sabine Kropf-Brandau appellierte in ihrem Grußwort an die Delegierten, sich am kirchlichen Veränderungsprozess zu beteiligen. Zwei Punkte erschienen Kropf-Brandau dabei wichtig: das persönliche Zeugnis weiter hochzuhalten und Beziehungen neu knüpfen. „Mehr Begegnungen, statt Veranstaltungen“, war die Aufforderung mit Blick auf das Alleinstellungsmerkmal der Kirche. „Wir sprechen von Gott, machen deutlich, was alles mit Gott zu tun hat.“

Der Bericht des Dekans
Kurz und knapp fiel der Bericht des Dekans aus, der drei aus seiner Perspektive wichtige Themen hervorhob: die Öffentlichkeitsarbeit des Kirchenkreises, das Thema Taufen digitale Verwaltung in den Kirchengemeinden.
Um die Öffentlichkeitsarbeit des Kirchenkreises, im digitalen Raum zu stärken, bietet der Kirchenkreis den Gemeinden Unterstützung in Form von Beratung und ein digitales Grundgerüst zur Nutzung.
Die Evangelische Landeskirche Kurhessen-Waldeck musste bei den jährlichen Taufen einen herben „Corona-Einbruch“ erleben. Diesen „Traditionsabbruch“ gilt es nun aktiv und mit vielfältigen Angeboten zu begegnen.
In Kirchengemeinden und Kooperationsräumen sollen künftig Verwaltungsassistenzen für eine Entlastung von Pfarrerinnen und Pfarrern sorgen.
Die stellvertretende Dekanin Ines Fetzer berichtete, dass sich ein Jugendausschuss konstituiert habe. Sie berichtete außerdem von den Ergebnissen einer Befragung auf der letzten Synode zur Zukunft der Kirche. Viele Synodale setzen sich für Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien ein. Inhaltliche Themen waren unter anderem wie man Gemeinschaft stärken und die Bibel sprachfähig machen könne. Es geht um ein modernes Management und um weniger Bürokratie.

Wahlergebnisse:

Kirchenkreisvorstand:
Neu in den Kirchenkreisvorstand wurde Annika Foltin aus Langenselbold gewählt. Dort ist sie Mitglied des Kirchenvorstandes. Annika Foltin engagiert sich, um die Perspektiven der jüngeren Generation einzubringen.
Ihre Stellvertreterin ist Rosemarie Czekalla aus Nidderau-Windecken. Dort engagiert sie sich als Prädikantin und ist im Kirchenvorsteherin.

Landessynodale:

Fünf Mitglieder aus der Runde der Kreissynodalen werden in die Landessynode entsandt. Gewählt wurden
1. Pfarrer Dr. Burkhard von Dörnberg, Issigheim,
2. Dekan Dr. Martin Lückhoff, Hanau

3. Rosemarie Czekalla, Prädikantin, Kirchenvorsteherin Nidderau-Windecken
4. Dr. Bernd Dülfer, Kirchenvorstand Issigheim
5. Simone Küster, Kirchenvorstand Stadtkirchengemeinde Hanau

Stellvertreter*innen
1. Pfarrerin Ines Fetzer, stellv. Dekanin, Pfarrerin Dörnigheim
2. Pfarrerin Claudia Herchenröther, Erlensee

3. Klaus Hirchenhain, Kirchenvorstand Erlensee
4. Walter Loll, Kirchenvorsteher Kirche am Limes
5. Romy Nickel, Prädikantin, Kirchenvorstand Nidderau-Eichen-Erbstadt