Jeder hat am Anfang einen Auftrag bekommen. „Du sollst Frida glücklich machen.“ „Du sollst Gitarre spielen.“ „Du sollst etwas erfinden.“ Aber dann kommt eine Menge dazwischen, eine ganze Kindheit zum Beispiel, Fußballspiele und Hausaufgaben, du gehst ins Schwimmbad, versuchst den Führerschein zu machen oder die Steuererklärung. Du musst noch Kuchen backen, und Brot kaufen und eh du dich versiehst, hast du vergessen, was du eigentlich wolltest. Und dann rufen noch allerhand Leute dazwischen, das Orchester unseres Lebens: Denk an die Familie, das kannst du nicht, da hast du dir aber ein bisschen zu viel vorgenommen… Und schon hast du neue Aufträge, eine volle To-Do-Liste. Deshalb muss man sich manchmal erinnern: Was soll ich tun in dieser Welt? Was ist der Auftrag meines Lebens?
Aufträge sind keine selbstgewählten Aufgaben. Manchmal werden sie uns vor die Füße gelegt, manchmal stolpern wir drüber, manchmal sträuben wir uns auch. Aufträge nehmen uns manchmal auch den Mut: Warum soll ausgerechnet ich das machen? Manchmal machen wir uns selbst klein. Da gibt es jede Menge verborgene Talente.
Die Geschichten der Bibel berichten davon, dass Gott für jeden einen Auftrag hat. Egal, was die Menschen vorher getan haben und egal, was sie tun werden. Und es passiert immer wieder: Sie hören hin, erkennen ihren Auftrag, erfahren Trost und Ermutigung und fangen an. Lass uns nächste Woche genau hinhören, was uns andere sagen, was wir uns selbst schon lange mal sagen wollten, was uns Gott zu sagen hat. Amen.
Bleiben Sie behütet!
Ihre Pfarrerin Elisabeth Krause-Vilmar