Die Geschichte von Jona. Sie ist bekannt und bunt bebildert. Jona soll nach Ninive gehen und dem Volk die Strafe Gottes ansagen. Aber Jona will das nicht. Und er lässt Taten sprechen. Er geht zum Hafen, kauft ein Fährticket und fährt in die entgegengesetzte Richtung. Jona ist der Junge, der flieht. Der in Seenot gerät. Der von einem Fisch verschluckt wird. 3 Tage und 3 Nächte bleibt er im Bauch des Fisches. Bis der Fisch ihn an Land spie und Jona endlich seine Aufgabe annehmen und seinen Auftrag erfüllen konnte.
Gott erwählt. Und er bleibt bei denen, die er erwählt. Bei den krummen Geistern, den Wegläufern. All denen, die eigentlich nicht passend scheinen für den Job. Gott vergibt die Jobs gerne in der letzten Reihe. Denkt nur einmal an Noah. Der Mann, dem Gott seine Welt anvertraute, war ein Trinker. Und Abraham war alt. Isaak war ein Träumer und Jakob ein Lügner. Mose ein Stotterer. Gideon hatte immer Angst und Jeremia glaubte sich zu jung. Johannes der Täufer aß Ungeziefer und Petrus war ein Verräter. Die Jünger schliefen beim Beten ein, Martha kümmerte sich um viel zu vieles, Zachäus war klein, Paulus zu religiös, und Lazarus war tot. Und Jona… Jona nahm die Beine in die Hand und rannte davon. Aber Gott hatte Jona erwählt und blieb bei ihm, auch als er weglief.
Gott erwählt, bleibt und traut uns etwas zu. Mit bergender Hand geht Gott neben uns her, durch alle Krisen und Umwege hindurch bis an die Ränder des Lebens. Und auch nach schweren Tagen und Nächten gilt sein Wort: Ich meine immer noch dich. Mache dich auf und geh.
Bleiben Sie behütet!
Ihre Pfarrerin Elisabeth Krause-Vilmar