„Alles in der Kirche bewirkt ein und derselbe der eine Geist.“ Das schreibt der Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth, die sich angesichts der vielen verschiedenen religiösen Angebote und Sichtweisen in ihrem Umfeld zu verzetteln drohte. Denn in dem bunten Treiben der Hafenstadt Korinth war der damals neue christliche Glauben nur ein Player unter vielen auf dem Markt religiöser Sinnangebote. Deshalb versucht Paulus, Profil zu gewinnen und die Besonderheit seines Glauben herauszustellen. Und damit möchte er den Korinthern Sicherheit und Orientierung bieten, damit sie als vielfältige aber gefestigte Gemeinde leben können.

„Jesus ist der Herr“, das ist für Paulus die entscheidende Grundlage des Glaubens und damit auch Basis des Lebens der Gemeinde. Gott, der Vater, hat seinen Sohn Jesus zu uns gesandt, damit wir seine Liebe und Gnade erleben, und er hat uns an Pfingsten den Heiligen Geist geschenkt, der uns und unseren Glauben in Schwung hält und unsere Gemeinschaft stärkt. Der Geist ist die verbindende Kraft und das Lebenselixier der Kirche. Auch in Gronau und Niederdorfelden.

Zu dieser Verbindung gehört aber auch, dass sich in der Gemeinde, in der Kirche ganz viele verschiedene Glieder verbinden können. Das führt Paulus in seinem Schreiben an die Gemeinde in Korinth aus (1. Korinther 12,4-11). Es ist ja auch in unserer Gemeinde so: Der eine kann gut reden, die andere gut organisieren, der eine kann geschickt mit Geld umgehen, und die andere hat einen prima Zugang zu Kindern. Und das kennen wir auch: Niemand kann alles gleich gut, aber jeder kann irgendetwas besser als die anderen. Das soll man nutzen, sagt Paulus. Die Kirche ist eine Kirche der Vielfalt. Und das ist gut so!

Denn von dieser Vielfalt lebt die Kirche, im Großen wie im Kleinen. Wie einzelne Bausteine kommen die verschiedenen Begabungen zusammen zu einem großen Ganzen. Und wenn zwei Pfarrpersonen nun in einem Pfarramt zusammenarbeiten, steigert auch das die Vielfalt. Diese Viefalt der ganz verschiedenen Gaben – wie Paulus das formuliert – macht die Gemeinde auch attraktiv. Denn auch diejenigen, die sich bislang nicht mit der Gemeinde verbunden fühlten, finden so viel eher eine Möglichkeit, mit ihren Interessen und Begabungen dort heimisch zu werden.

Der Heilige Geist hält alle diese Menschen zusammen, die Neuen, aber auch diejenigen, die schon lange dabei sein. Er gibt der Gemeinschaft Kraft, Antrieb – und Begeisterung.

Seien Sie gesegnet und behütet
Ihr
Pfarrer Michael Ebersohn