Jens Heller übernimmt eine halbe Pfarrstelle in Kilianstädten und Oberdorfelden
Seit dem 01. April ist Jens Heller Pfarrer in Kilianstädten und Oberdorfelden und damit in zwei Kirchengemeinden mit je einer halben Pfarrstelle beauftragt. In Maintal-Bischofsheim bildet Heller seit zehn Jahren mit Pfarrerin Kirsten Schulmeyer ein eingespieltes Team, in der neuen Gemeinde wird er mit Pfarrerin Johanna Ruppert zusammenarbeiten. Dieser Konstellation steht der 49-Jährige überwiegend offen und positiv gegenüber. Es sei ein offenes Geheimnis, so Heller, dass die Kirchenmitglieder immer weniger würden. Darauf müsse Kirche sich strukturell vorbereiten. Mittelfristig werden die Kirchengemeinden immer stärker zusammenwachsen, und Kirche kann jetzt Erfahrungen sammeln, damit sie darauf gut vorbereitet ist.
Das Modell, ein Pfarrer für eine Gemeinde zu sein, werde in Zukunft nicht die allgemeingültige Richtschnur sein. Insofern betrachte er seine zwei halben Stellen als eine sehr gute Möglichkeit, die gemeindeübergreifende Arbeit als Pfarrer strukturell zu erproben. „Für zwei Gemeinden zu arbeiten, kann ein echter Gewinn sein. Beide Gemeinden können voneinander profitieren, wenn man aus verschiedenen Bereichen das beste zusammenführt.“ Beispielsweise ist das Schreiben von Geburtstagskarten in jeder Gemeinde anders organisiert. Das ließe sich in eine gemeinsame Arbeitsweise zusammenfassen. Generell über die Gemeinde hinaus gute Strukturen zu schaffen, ist ein zukunftsweisendes Thema, so Heller. Seine zwei Pfarrstellen sehe er daher mit einem gewissen Pioniergeist, Neues auszuprobieren.
In der Kirchengemeinde Kilianstädten – Oberdorfelden findet Pfarrer Jens Heller beste Voraussetzungen, um Arbeitsweisen und Kooperationen auszuprobieren und zu erforschen. Er sei sehr herzlich vom Kirchenvorstand und den Gemeindemitgliedern aufgenommen worden. Ein digitaler Ostergottesdienst hat ganz im Zeichen „des neuen Pfarrers“ gestanden, seine Einführung aber wird analog zusammen mit Menschen stattfinden. In der Gemeinde ist Pfarrer Heller kein Unbekannter. Mit dem Kirchenvorstandsvorsitzenden Jürgen Dietermann hat er über viele Jahre im evangelischen Jugendzentrum in Bischofsheim zusammengearbeitet. Zudem verbindet Heller mit Pfarrerin Johanna Ruppert eine langjährige Zusammenarbeit im Kirchenkreis Hanau und im Kooperationsraum „Kurhessische Riviera“, dessen Sprecher Pfarrer Heller ist. „Es gab bereits Kontakte hierher und es sind viele Anknüpfungspunkte vorhanden.“
Die Pfarrstelle in Kilianstädten – Oberdorfelden ist auch für Jens Heller persönlich ein Glücksfall, den er für sich als Gewinn betrachtet. Der Lebensmittelpunkt seiner Familie kann weiterhin in Bischofsheim bleiben, die neue Gemeinde ist nahe, so kann er mit dem Fahrrad fahren. Die Faktoren spielen gut zusammen. „An zwei Tagen werde ich hier im Büro vor Ort sein“, sagt Heller, „aber natürlich bin als Pfarrer telefonisch zu jeder Zeit ansprechbar.“ Er freue sich sehr auf diese Pfarrstelle. Das Team, ob Kita-Leitung oder Sekretärin, sind mit Elan und Begeisterung an der Arbeit. Die Rahmenbedingungen sind klar definiert. Jens Heller wird die Geschäftsführung für die Kita Goldregen und anteilig Gottesdienste und Kasualien übernehmen. In das Arbeitsfeld Kita werde er sich schnell einarbeiten, sagt Pfarrer Heller, denn mit allen anderen Bereichen ist er seit vielen Jahren bestens vertraut. Im Kirchenkreis Hanau wurde Jens Heller nach dem Vikariat in das Pfarramt eingeführt. Seine erste Stelle war von 2004 bis 2008 an der Kreuzkirche in Hanau. Für drei Jahre übernahm Heller die evangelische Gemeinde in Dubai und kehrte 2011 wieder in den Kirchenkreis zurück. Seit 2011 ist er Gemeindepfarrer in Maintal-Bischofsheim und war bis zum 1. April Medienbeauftragter der Landeskirche für den Sprengel Hanau-Hersfeld. Im März 2020 wurde Pfarrer Heller zum stellvertretenden Dekan des Kirchenkreises Hanau gewählt. Nach zehn Jahren als Funktionspfarrer kann Jens Heller feststellen. „Gemeindepfarrer zu sein macht mir am meisten Spaß. Es ist eine tolle Perspektive, in zwei Teampfarrämtern zu arbeiten, in denen man sich nicht im Wege steht. Ich habe dies bisher als sehr gewinnbringend und positiv erlebt.“
Text und Bild: Ulrike Pongratz