Pfarrerin Annegret Zander wurde am 28. März in Maintal-Hochstadt in ihr Amt eingeführt

 

„Ich freue mich.“ Pfarrerin Annegret Zander „startet noch einmal neu“, sie wird sich wieder der Gemeindearbeit widmen. Kurz vor der Amtseinführung lässt sie die Stille der Hochstädter Kirche auf sich wirken. Das erste Mal ist die Pfarrerin alleine in ‚ihrer neuen Kirche‘. Hier sind wir – auf Abstand – kurz vor ihrer Einführung in das Pfarramt zum Gespräch verabredet. Sie freut sich auf die Einführung, die in zwei Teilen stattfindet: im Kreis des Kirchvorstands und der Hauptamtlichen in einem Präsenzgottesdienst, am Nachmittag in einem Zoom-Gottesdienst mit anschließenden Grußworten und Begegnungen für alle. Hierfür hat der Posaunenchor Hochstadt e. V. eigens ein „Halleluja“ mit Trompeten und Pauken aufgenommen und zu einem Video zusammengeschnitten.

Kirche im Netzwerk unterwegs

Den Maintaler Stadtteil Hochstadt hat Annegret Zander bereits mehrmals zu Fuß erkundet: „Es ist sehr schön hier. Die richtigen Schuhe für das Kopfsteinpflaster habe ich schon. Und auch ein Klapprad.“, sagt sie gut gelaunt. Zu Fuß und mit dem Rad wird sie in Hochstadt unterwegs sein, um Ort und Menschen kennenlernen. An den digitalen Sitzungen des Kirchenvorstands konnte Annegret Zander bereits teilnehmen. „Die Gemeinde ist sehr engagiert, macht eine starke Arbeit für alle Generationen. An vieles kann ich an sehr gut anknüpfen.“ Natürlich hat unter Corona auch in Hochstadt vieles gelitten. Ihr Blick geht in verschiedene Richtungen zu den Kindern und Jugendlichen und deren Eltern, zu den Älteren, zu den Ehrenamtlichen. „Die Kontakte fehlen uns allen.“, sagt die Pfarrerin. Sie möchte die Möglichkeiten, die in der Gemeinde angelegt sind, nutzen und unter den gegebenen Vorschriften vorsichtig Kontakte ermöglichen.

Die Pfarrerin versteht sich als Netzwerkerin, die in der Gemeinde und darüber hinaus Vorhandenes aufgreifen, verknüpfen und auch Neues anstoßen will. Wer wirkt hier am Ort, wo kann die Kirchengemeinde eine sinnvolle Ergänzung bieten, wo kann sie sich einbringen? Sie freut sich auf die Zusammenarbeit mit Kommune, DRK, Vereinen und vielen weiteren Kräften am Ort.

Gemeindearbeit spirituell verankern

Einer der wichtigsten Pole ihrer Arbeit war und ist für Annegret Zander Gottesdienst zu feiern, in der Predigt die Gemeindearbeit spirituell verankern. In der Martin-Luther-Kirche in Bad Orb, „ihrer alten Liebe“, hatte sie seit 2003 einen Predigtauftrag, den sie immer gerne und mit viel Freude und Hingabe erfüllt hat. Die Gemeinde hat sie vor ein paar Wochen mit besten Wünschen, aber auch wehmütig verabschiedet. Nun also wird Annegret Zander in der Hochstädter Kirche regelmäßig Gottesdienst halten und predigen dürfen. Am Sonntag nach Ostern feiern die Hochstädter ihre Jubelkonfirmandinnen und -konfirmanden. „Diesmal müssen wir den Gottesdienst noch einmal sehr klein halten, aber mit den Ältesten werden wir kleine Tür-Andachten feiern. “, sagt die Pfarrerin.

Das Thema „Älter werden“ ist in der Kirche angekommen

Auf der Arbeit mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte lag in den vergangenen Jahren der Focus von Pfarrerin Zander. Im Auftrag der Landeskirche arbeitete sie mit Andreas Wiesner im Referat Erwachsenenbildung mit dem Schwerpunkt „Fachstelle Zweite Lebenshälfte“. Sie begleitete und unterstützte beispielsweise Kirchengemeinden sowie Ehren- und Hauptamtliche in ihrer Arbeit und konzipierte Weiterbildungsangebote. Noch im März realisierte Annegret Zander als Fachreferentin eine digitale Netzwerkstatt „Kirche – Alter – Zukunftsräume“ zum Thema „Kirche im Sorgenetz mit Bischöfin Dr. Beate Hofmann. (Hier zu sehen: https://youtu.be/wj8D2rGuavg) Von 2003 bis 2013 leitete sie das Evangelische Bildungszentrum in Bad Orb, ein Tagungshaus für Erwachsenenbildung, für das sie Inhalte und Konzepte verantwortete.

Mit Petra Schuseil hat Annegret Zander im „Totenhemd – Blog“ fünf Jahre mit ihren Texten und Mitmachaktionen die Leserinnen und Leser dazu ermutigt, über das Sterben zu sprechen. „Niemand traut sich, über das Sterben zu reden. Wir wollten das Thema aus der Tabuzone holen.“, so Zander: „Meine tiefsten und schönsten spirituellen Erfahrungen habe ich auf Wiesen und an Sterbebetten gehabt.“ Über Themen rund um das Sterben spricht Annegret Zander weiterhin gerne, bloggt aber nicht mehr, denn in Hochstadt warten viele Aufgaben auf die neue Pfarrerin.

Vor 18 Jahren war sie Gemeindepfarrerin in Bergen-Enkheim und nun kehrt sie zur Gemeindearbeit zurück. Der Einzug ins Pfarrhaus muss noch warten, denn es wird renoviert. Ein großer Garten wartet ebenfalls auf den Einzug der Familie. Haus und Garten sollten den Vorlieben von Pfarrerin Zander entgegenkommen – und auch im CaFair, dem ehrenamtlich geführten Treffpunkt in Hochstadt, dürfte sie in Zukunft häufig zu Gast sein.

Weitere Einblicke gibt Annegret Zander unter

(https://www.facebook.com/zander.annegret).