Die evangelischen Kirchengemeinden senden die Osterbotschaft zu den Menschen nach Hause
Die Zahlen, die das Robert-Koch-Institut (RKI) für Ende April prognostiziere, versetze Kirchenvorstände, Pfarrerinnen und Pfarrer durchaus in Sorge, so Dekan Dr. Martin Lückhoff vergangenen Freitagnachmittag. Die Kirchenvorstände, die letztendlich die Entscheidungen in ihren Gemeinden treffen, stehen daher in ständigem Austausch mit Pfarrerinnen Pfarrern. Am vergangenen Freitag berichteten Gemeindepfarrer in einer digitalen Konferenz, dass die Gemeinden wenige analoge Gottesdienste in den Kirchen feiern. Man könne inzwischen auf viele gute Erfahrungen mit digitalen Formaten zurückgreifen und ein sehr breites Spektrum anbieten. Die Kirchengemeinden bereiten für die Karwoche und Osterfeiertage unterschiedliche Angebote vor, beispielsweise Videoandachten, Podcasts zum Abrufen oder gestreamte Gottesdienste. Am Ostersonntag (4. April) veröffentlicht die Evangelische Landeskirche Kurhessen-Waldeck (EKKW) einen Video-Gottesdienst mit Bischöfin Dr. Beate Hofmann. Auch die Telefonkirche, die häufig mehr Menschen erreiche als dies analoge
Gottesdienste täten, stehe zur Verfügung.
Viele Kreuzwege und Andachten im Freien
Wo dies möglich ist, finden Andachten oder kleine Formate des Kreuzwegs im Freien statt. Viele Kirchengebäude in den Gemeinden erlauben es häufig nicht, Gottesdienste in der Kirche stattfinden zu lassen. Zurzeit prüften lediglich zwei Kirchengemeinden, ob Gottesdienste im Kirchengebäude in angemessener Form möglich sei, so Dekan Lückhoff.
Bei allen Veranstaltungen vor Ort, auch zu Andachten und Kreuzwegen gelten Abstands- und Schutzmaßnahmen. Kirchenvorstände übernehmen hier eine große Verantwortung. „Allen Ehren- und Hauptamtlichen danke ich herzlich für den engagierten, gelegentlich auch belastenden Dienst. Die Herausforderungen, die in der Vorbereitung und Durchführung der Gottesdienste zu bewältigen sind, sind enorm.“, so der Dekan.
Offene Kirche und Osterläuten
Zu den besonderen Ereignissen des diesjährigen Osterfestes gehören die „offenen Kirchen“. In vielen evangelischen Kirchengemeinden kann das Osterlicht als Zeichen der Hoffnung mit nach Hause getragen werden. „Zu Ostern feiern wir mit der Auferweckung Jesu den Sieg des Lebens über den Tod. Die von Ostern ausgehende Botschaft brauchen wir gerade auch angesichts der zunehmenden Sorge über die Entwicklung des Infektionsgeschehens, so Dekan Lückhoff. „.Angesichts der Pandemie kam im Kirchenkreis der Wunsch auf, gemeinsam ein wahrnehmbares österliches Zeichen der Hoffnung zu setzten: ein kräftiges Läuten der Glocken am Ostersonntag, den 4. April, 12:00-12:10 Uhr. So ermöglichen wir es den Menschen in unseren Orten, Fenster und Türen zu öffnen und sich berühren lassen.“
Video-Andachten und Impulse zum Feiern zu Hause unter www.ekkw.de