Heute ist Palmsonntag: ein Tag der Freude und des Jubels. Die Menschen säumten die Straßen und feierten den Einzug Jesu in Jerusalem. Ja, in Jesus setzten viele Menschen ihre Hoffnungen, sie glaubten fest daran, dass er der neue König der Juden werden würde. Laut riefen Sie: „Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel.“

Heute kennen wir so etwas vermutlich von Filmfestspielen, wenn die Promis auf ihrem roten Teppich einziehen. Aber auch hier stellt sich die Frage, wie lange hält eine Begeisterung für einen Prominenten an? Ist er heute noch total in und angesagt, ist er evtl. auch schon morgen wieder out, weil er seine Fans enttäuscht hat, indem er sich unter Umständen nicht so verhält, wie von ihm erwartet wird.

Ähnlich verlief die Situation ja auch bei Jesus. Der Glaube der Volksmenge am Palmsonntag hing ganz stark mit ihren eigenen Wünschen zusammen. Doch ein Glaube, der von der Erfüllung der eigenen Wünsche abhängt, ist brüchig. Wenn dann die eigenen Wünsche enttäuscht werden, kann auch ganz schnell aus Jubel Ablehnung, aus „Hosianna“ „kreuzige ihn“ werden. Doch beim Glauben geht es an erster Stelle nicht um unsere eigenen Wünsche. Glauben heißt nicht: Gott setzt unsere Wünsche um, sondern es heißt vertrauen, dass Gott seine Verheißungen erfüllt. Dietrich Bonhoeffer sagte dies mit folgenden Worten: „Nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen erfüllt Gott.“

Wir feiern heute Palmsonntag. Wir sehen die Menschen, die Jesus zujubeln. Zugleich sind wir gefragt: Wie steht es um deinen Glauben? Wünschst du noch oder vertraust du schon?

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Karwoche!
Vera Schwarz (angehende Lektorin)