10 ermordete Menschen in einer Stadt. In unserer Nähe. An einem Tag. In einer Nacht. In fünf Minuten. Am 19. Februar 2020 in Hanau. Töchter und Söhne von Eltern. Brüder und Schwestern in einer Familie. Mütter und Väter von Kindern. Geliebte Kinder Gottes, der allen Menschen das Leben schenkt. Die Bibel mahnt zum Gedenken: „Nimm dich in Acht und achte sorgfältig auf dein Leben. Vergiss nicht, was du mit eigenen Augen gesehen hast, lass es dir Zeit deines Lebens nicht aus dem Sinn kommen. Lehre es deine Kinder und Enkelkinder!“ (5.Mose 4,9)
Im letzten Jahr haben wir uns spontan am Tag nach dem Anschlag in der Kirche versammelt. So viele von Ihnen kamen und haben eine Kerze angezündet. Ein Jahr später sind wir immer noch und immer wieder neu erschüttert, wenn wir an die furchtbare Tat in Hanau denken. Wir sind in Trauer mit den Müttern und Vätern, den Freundinnen und Freunden, die ihre Lieben verloren haben. Der Schmerz ist groß; die Wunde nicht verheilt. Wir wollen hinschauen, wo Unrecht sich einschleicht und Hass sich breit macht. Zusammenhalten wollen wir und aufstehen für ein friedliches Miteinander in unseren Dörfern. Wir wollen eintreten für eine Welt, wie sie Gott gefällt: offen für Vielfalt und geschlossen gegen Ausgrenzung.
Das zentrale Gedenken der Landeskirche und des Kirchenkreises Hanau findet am Sonntag, 21. Februar, in der Marienkirche in Hanau statt. Der Gottesdienst mit Bischöfin Dr. Beate Hofmann und Dekan Dr. Martin Lückhoff wird ab 10.30 Uhr live auf www.ekkw.de übertragen. Wir haben im Kirchenvorstand entschieden, dass an diesem Sonntag keine Telefonkirche stattfindet und wir herzlich zum Gottesdienst mit der Bischöfin auf www.ekkw.de um 10.30 Uhr einladen.
Bleiben Sie behütet! Ihre Pfarrerin Elisabeth Krause-Vilmar