Heute ist Ökumenischer Kirchentagssonntag. In ganz Deutschland feiern Kirchengemeinden Gottesdienste zur Einstimmung auf den Ökumenischen Kirchentag. Eigentlich sollten über hunderttausend Menschen im Mai 2021 nach Frankfurt kommen, doch aufgrund der Pandemie findet der Ökumenische Kirchentag vom 13.-16. Mai 2021 nun digital und dezentral statt.
Eine besondere Bedeutung für den Ökumenischen Kirchentag hat das biblische Leitwort: „Schaut hin!“ (Mk 6,38). Diese Aufforderung stammt aus der Geschichte von der wunderbaren Brotvermehrung. Vor dem Wunder rät Jesus seinen Freunden, dass sie zuerst auf ihre eigenen Ressourcen und Kräfte schauen sollen: Was habt ihr dabei? Was könnt ihr mit euren Kräften tun? Diese Aufforderung gilt auch uns, wenn wir das Leiden der Menschen in dieser Welt wahrnehmen.
Das ist das eine, dass wir hinschauen auf unsere Möglichkeiten und Ressourcen – und diese zum Wohl anderer und unseres Kosmos einsetzen. Das andere, das auch mit dem Ökumenischen Kirchentag zu tun hat, ist das, was uns bleibt, wenn nichts mehr geht: die Hoffnung. Als einzelner Mensch kann es schnell passieren, dass ich diese Hoffnung verliere, dass ich aufgebe angesichts des Leidens. Ich brauche andere, die mir diese Hoffnung wieder zurückgeben, die mich aufnehmen, tragen, stützen. Eine große und vielfältige Gemeinschaft der Hoffnung will die Kirche sein – auf dem Kirchentag, sonntags im Gottesdienst und jeden Tag. Wenn Menschen miteinander sprechen, Gottes Wort hören, dann aber auch beten und singen und feiern, macht sich Hoffnung breit und ich merke: Ich bin nicht
allein, andere teilen meine Hoffnung und meinen Glauben und die Liebe vereint uns.
Bleiben Sie behütet!
Ihre Pfarrerin Elisabeth Krause-Vilmar